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Die Souvenirshops in der Ukraine sind jedenfalls bestens auf die EM vorbereitet (Foto: Tillmann/.rufo) |
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Donnerstag, 23.02.2012
Noch 100 Tage bis zur EM: Die Ukraine putzt sich herausKiew. Mit großer Freude fiebert die Ukraine der Fußball-EM entgegen. Erstmals ist eine frühere Sowjetrepublik Gastgeber einer Europameisterschaft. Die Stadien sind fertig, aber bei der Infrastruktur hapert es noch.
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Die Vorfreude in der Ukraine ist groß, aber die Liste der Aufgaben noch lang. Wo in 100 Tagen Europas größte Fußball-Fanmeile ihre Pforten öffnen soll, liegen jetzt noch Eis und Schnee auf der Prachtstraße Kreschtschatik in Kiew.
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Neun Großleinwände auf Kiews Fanmeile
Knapp zwei Kilometer vom Olympiastadion der ukrainischen Hauptstadt entfernt sollen während der EM neun Großleinwände inmitten von Sowjetarchitektur jene Fans unterhalten, die beim Rennen um die Tickets leer ausgingen. Sogar die Fassade des Rathauses soll als Projektionsfläche für Spielübertragungen dienen.
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Die Stadien in Kiew und dem etwa 550 Kilometer westlich gelegenen Lwiw (Lemberg) wurden nach Verzögerungen fristgerecht fertig - unter erheblichen Mehrkosten. Die neuen Flughafenterminals in Lwiw und dem etwa 700 Kilometer östlich von Kiew gelegenen Donezk durchlaufen gerade letzte Tests. Damit sind zum EM-Start alle Stadien und Flughäfen ausgebaut.
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Schwierigkeiten mit Hotelkapazitäten und Schlaglöchern
Von der Transport- und der Hotelinfrastruktur könne man dies nicht sagen, kritisieren Experten. Aus Mangel an Unterkünften riet sogar Vizepremier Boris Kolesnikow ausländischen Fans, nur zu den Spielen in die Ukraine zu fliegen und Übernachtungen dort zu vermeiden.
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Für die Zugverbindungen zwischen den vier ukrainischen Austragungsorten sind sechs moderne Züge aus Südkorea vorgesehen - diese befinden sich noch auf dem Seeweg in die Ukraine. Ab dem 15. Mai stellt die Staatsbahn den Fahrkartenverkauf zudem über eine in englischer Sprache verfügbare Internetplattform in Aussicht.
Die Anfahrt per Auto werden wohl eher wenige Fans aus Europa auf sich nehmen. Dennoch planen die Veranstalter, im Mai einen dreisprachigen Autoatlas herauszubringen. Sie hoffen, dass die neuen Routen zwischen Lwiw und Kiew und weiter nach Charkow und Donezk diesen besonders eisigen Winter ohne allzu tiefe Schäden überstanden haben.
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Eröffnet wird die EM am 8. Juni in Warschau Polen ist gemeinsam mit der Ukraine Gastgeber der Meisterschaft.
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Viel Platz für Fans auch in Lemberg, Charkow und Donezk
Wenn dann am 9. Juni in Charkow der EM-Ball «Tango 12» vor 38.000 Zuschauern im Metallist-Stadion rollt, werden in der fünf Kilometer entfernten Fanzone bis zu 45.000 Anhänger dem Spiel Niederlande gegen Dänemark auf drei Großleinwänden folgen können.
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Am gleichen Tag tritt in Lwiw die deutsche Mannschaft gegen Portugal an. In der örtlichen Arena finden 35.000 Zuschauer Platz - für die restlichen der erwarteten 30.000 deutschen Fans bieten sich in der malerischen Altstadt genügend Möglichkeiten zum Public Viewing.
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In Kiew steigt das erste Spiel am 11. Juni zwischen Gastgeber Ukraine und Schweden. Bevor im 70.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion der Anpfiff erfolgt, werden sich in Donezk in der Donbass-Arena Frankreich und England ein Duell liefern. Rund 51.000 Zuschauer werden dort live dabei sein, weitere 50.000 können in der Fanzone um das Stadion mit ihren Mannschaften fiebern.
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Miliz und Gefängnisse stehen auch bereit
Für Ordnung während des Turniers sollen 16.000 Polizisten sorgen, die noch immer Englisch pauken. Unterstützung erhalten sie von 150 westeuropäischen Kollegen. Darüber hinaus helfen etwa 2.800 Freiwillige mit Fremdsprachenkenntnissen.
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Gewaltbereite Fans sollen schon an der Grenze abgewiesen werden oder bei Randale in der Ukraine Bekanntschaft machen mit dem als nicht zimperlich bekannten Justizsystem wobei zuletzt auch einige Gefängnisse renoviert wurden.
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Abgesang von Placido Domingo
Ein Auftritt des spanischen Tenors Placido Domingo beim EM-Finale am 1. Juli im Kiewer Olympiastadion beschließt das erste sportliche Großereignis in der Ukraine seit der Unabhängigkeit 1991.
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Dann bleibt Europas zweitgrößtem Flächenstaat nur, sich schon auf die Gastgeberrolle des nächsten internationalen Turniers zu freuen: Das wird die Basketball-EM 2015 sein.
(Andreas Stein, dpa)
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