St. Petersburg. Die bekannte Petersburger Lomonossow-Porzellanmanufaktur ist auf der Suche nach neuen Formen im Porzellan-Design. Berühmt für ihre Avantgarde-Service der 1920er Jahre, lädt sie nun gemeinsam mit der Ermitage renommierte Petersburger Künstler zu sich. Sie sollen dem altehrwürdigen und allseits beliebten Kobalt-Service etwas Modernes, vielleicht gar Gewagtes zur Seite stellen.
Das Werks-Museum der Lomonossow-Porzellanmanufaktur ist seit geraumer Zeit eine Filiale der Ermitage. Renoviert nach dem letzten Wort der modernen Technik, stellt es einen Teil der reichen Sammlung des Werks aus, das unter Porzellan-Sammlern in aller Welt vor allem durch die kühnen, von der Revolution inspirierten Formen und Bemalungen der 1920er Jahre berühmt wurde. Erwähnt sei allein Malewitschs suprematistisches Porzellan.
Für die kommenden fünf Monate stellt die Porzellanmanufaktur mit Unterstützung der Ermitage Petersburger Künstlern auf dem eigenen Werksgelände Ateliers und Instrumentarium zur Verfügung. Sie hofft, dass dabei neue, der heutigen Zeit entsprechende Formen und Motive entstehen.
Zur Teilnahme geladen sind u.a. Gleb Bogomolow, Jelena Figurina, das Künstler-Ehepaar Florenski, Bildhauer Michail Schemjakin und Altmeister Jewgeni Uchnaljow. Zum Abschluss der Aktion wird in der Ermitage eine Ausstellung der dabei entstandenen Objekte veranstalten. Wie am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Ermitage-Theater verlautete, sind die Künstler bereit, ihre Werke daraufhin dem Porzellan-Museum zu überlassen.
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