Von Lothar Deeg. Seit der Verhaftung von Michail Chodorkowski stellt die Yukos-Affäre in Russland alle anderen Themen in den Schatten. So auch die Dumawahlen am 7. Dezember. Würde nicht das ganze Land gebannt auf die Kreml-Verwaltung, das Untersuchungsgefängnis „Matrosenstille“ und die Generalstaatsanwaltschaft starren, hätte wohl schon die „heiße Phase“ des Wahlkampfs begonnen. Die Wahlen finden aber trotzdem statt. Es geht um die Kernfrage, ob Wladimir Putin wieder eine Kreml-treue Duma bekommt – oder ob wie zu Boris Jelzins Zeiten wieder die Konkurrenz zwischen Präsidenten und Parlament aufbricht.