Moskau. Mit einem Bilderbuchstart hob der Progress-M-Transporter am Donnerstag vom Raumbahnhof Baikonur ab. An Bord waren zwei Matroschkas, Nachbildungen des menschlichen Körpers zur Untersuchung der Strahlenbelastung im All. Die Matroschka ist nur eines von vielen gemeinsamen europäisch-russischen Kosmosprojekten.
Die Matroschka soll die Strahlenbelastung für Menschen bei Langzeitflügen, wie z.B. zum Mars, testen. Allein die Messgeräte kosten 1,8 Mio. Euro. Einen weiteren Test will Russland Ende nächsten Jahres starten.
In einem 500-Tage-Experiment simulieren sechs Freiwillige den Flug zum Mars. Ob Russland den Roten Planeten eher und billiger erreichen kann als die Amerikaner, steht freilich noch in den Sternen.
Der Projektdirektor der Deutschen Luft- und Raumfahrtgesellschaft (DLR) Klaus Berge meinte auf Anfrage von russland-aktuell vielsagend: “Das kann sein, es fehlt nur das Geld.”
Tatsächlich hat Russland keine astronomischen Summen für sein Raumfahrtprogramm zur Verfügung. Dennoch sagte Rosaviakosmos-Chef Juri Koptew umgerechnet 420 Mio. Euro zum Unterhalt der ISS zu. Die sind nötig, da die Amerikaner erst ab Herbst wieder mit den Shuttle-Flügen zur internationalen Raumstation beginnen.
Ab 2010 ist übrigens ganz Schluss. Der Nachfolger CEV ist erst im Jahr 2015 einsatzbereit. Wie sich die ISS im Zeitraum dazwischen über Wasser halten soll, ist auch Berge noch nicht ganz klar.
Schon jetzt steht wegen des Mangels an Shuttle-Tranportern teures wissenschaftliches Gerät einfach nur herum. In Bremen lagert das Modul Columbus, ein wissenschaftliches Weltraumlabor, dass eigentlich längst im All schweben sollte.
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So setzt die DLR in Zukunft verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Russland. Schon in diesem Jahr wollen Europäer und Russen gemeinsam zwei Reparaturroboter in den Kosmos schießen. Diese sollen in der Lage sein, andere Satelliten zu reparieren.
(ab/gim/.rufo)
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