St. Petersburg. Das „Geburtshaus Nr 1“ in Groß-Nowgorod hat einen ungewöhnlichen Angestellten – Katze Muska steht den Gebärenden bei und befreit die Ärzte vom Stress. Seit das rote Tier im Hause ist, geht es sowohl Patientinnen wie Personal viel besser. Das Geburtshaus gilt als das Beste in der Stadt – vielleicht auch dank seiner ungewöhnlichen Hebamme.
Nach den Worten von Chefarzt Wladimir Chamusko tauchte Muska vor ungefähr sechs Jahren in seinem Krankenhaus auf. Ganz klein und schwach war das Kätzchen damals, und es kostete viel Geduld und Liebe, das Tierchen auf die Beine zu bringen. An dem Prozess beteiligte sich das ganze Personal. Seitdem ist Muska der Talisman der Geburtsklinik.
Wer denkt, eine Katze im sterilen Krankenhaus sei doch eine Unmöglichkeit, wird eines Besseren belehrt – natürlich wandert Muska nicht im Kreißsaal herum, und als Hebamme im direkten Wortsinne ist sie auch nicht angestellt. Aber in den Krankenzimmern und draußen im Hof hat sie das Heft in der Hand.
Denn sie wirkt beruhigend und aufmunternd auf die Wöchnerinnen. Und sie ist ein Indikator dafür, wann eine Geburt ganz kurz bevorsteht. Legt sie sich zu einer der schwangeren Nowgoroderinnen, wissen die Ärzte – nun geht es bald los. Muska selbst kann keine Jungen mehr bekommen, sie wurde sterilisiert. Dafür sorgt sie in der Klinik und drum herum für absolute Mäuselosigkeit.
Die Ärzte streiten jeden therapeutischen Einfluss der Katze auf das Geburtsverhalten ihrer Patientinnen glattweg ab. Wie sollten sie auch anders – als Wissenschaftler und Techniker sozusagen. Doch Muska hilft auch ihnen. Nach schwierigen Eingriffen mit viel Nervenanspannung greifen sie seit geraumer Zeit zur Katze statt zum Tablettenröhrchen. Der Chefarzt im O-Ton: „Du sitzt einfach da und streichelst Muska, und schon breitet sich eine wohlige innere Ruhe aus.“
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