St. Petersburg. Nach Angaben der Kriminal-Miliz von St. Petersburg und dem Leningrader Gebiet wurde der Mord an einem neunjährigen tadschikischen Mädchen aufgeklärt, der im Februar für allgemeines Entsetzen gesorgt hatte (www.aktuell.RU berichtete). Sechs Personen wurden festgenommen, weitere stehen unter Verdacht. Indessen gibt es Informationen, dass die Aufklärung so lange dauerte, weil Söhne von hochgestellten Milizangehörigen in die Sache verwickelt sein sollen.
Nach Angaben der Petersburger Tageszeitung „Smena“ sind die Verdächtigen an dem Mord bereits sehr früh bekannt gewesen und am 1. März festgenommen worden. Da unter ihnen drei 14 bis 16 Jahre alte Jungen aus Milizionärs- und Geheimdienstler-Familien sind, wurde die Sache erst einmal verschwiegen. Die Verdächtigen wurden nach dem Verhör und ihrem Geständnis wieder nach Hause geschickt.
Die großangelegte Suchaktion der Miliz in den Tagen nach dem Überfall auf Junus Sultanow, seine Tochter und seinen Neffen, bei dem das neunjährige Mädchen an den beigefügten Messerverletzungen starb, schätzt die Zeitung als beabsichtigte Ablenkung von den tatsächlichen Verdächtigen an.
Rund 5.000 Jugendliche wurden damals überprüft, wobei die Miliz mit Fragen wie „Wer sind bei euch Skinheads?“ mitten in den Unterricht platzte und sich willkürlich Jungen mit kurzem Haarschnitt und/oder großer Klappe herausfischte. Diese Aktion verlief schließlich im Sand, und monatelang war nichts zu hören gewesen über den Fortgang der Untersuchungen.
(sb/.rufo)
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