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Montag, 20.02.2006

Happy End: Künstlergruppe Mitki glücklich umgezogen

St. Petersburg. Nach zwei Jahren Tauziehen in einem Immobilien-Skandal haben die "Mitki" eine neue Bleibe für ihr Kulturzentrum gefunden. Die frisch renovierten Räume sind den bärtigen Matrosen-Malern "fast zu fein".

Sie erinnern ein bisschen an "Die wilde Dreizehn" aus Michael Endes Kinderbuch "Jim Knopf": Rauhbeinige, bärtige Männer in blauweiß gestreiften Seemannsleibchen, die gerne trinken und laute Lieder singen. Doch nur die Schale ist rauh, die Künstlerseele darunter sanft - und nichts liegt einem "Mitjok" ferner, als zu streiten. Doch trotz ihrer Friedfertigkeit waren sie während der vergangenen zwei Jahre in einen handfesten Gerichtsstreit verwickelt, bei dem ihnen buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Die nonkonformistische Künstlerbewegung, die seit 1983 besteht, war in den 90er Jahren aus dem Untergrund aufgetaucht und hatte sich 1996 an der Uliza Prawdy 16 auf fünf Jahre in eine Dachmansarde eingemietet. Die Künstler brachten den völlig zerfallenen Raum in Schwung und eröffneten ein Jahr später das Kulturzentrum "Mitki WChuTeMas", das zu einer wichtigen Adresse wurde.

Ein Rollkommando stürmte das Atelier


Bei Russland-Aktuell
• Künstlergruppe Mitki kämpft gegen Immobilien-Haie (12.04.2005)
• Dt.-Russisches Künstlertreffen: Pinsel im Gepäck (13.12.2005)
• REmigration: Kultureller Re-Import aus Germanija (08.06.2005)
• Bunter Friedensvogel ist in Petersburg gelandet (13.05.2005)
• Der Matrose kriegt wieder keine Frau (15.03.2005)
Die Jahre gingen vorüber, und die Künstler vergaßen ganz einfach den Vertrag zu verlängern - bis im Frühjahr 2004 die städtische Verwaltung für staatliches Wohneigentum plötzlich ihre Ausweisung beschloss. Diese konnte dank massiver Unterstützung der Medien abgewendet werden, doch bahnte sich bereits der nächste Konflikt an. Ein Teil der Fläche war inzwischen privatisiert und unter undurchsichtigen Umständen verkauft worden - und das, obwohl eine Liegenschaft ohne Wasser, Gas und Kanalisation nicht als Wohnung vergeben werden kann.

Die neuen Besitzer gerieten gleich nach ihrem ersten Besuch in Konflikt mit den Mitkis, da diese ihr Domizil nicht räumten. Sie verklagten die Maler und als dies nicht wirkte, kehrten sie im April 2005 mit einem Schlägertrupp einer Wachfirma zurück. Die Männer schweißten kurzerhand die Tür auf und machten die Unterkunft "räumungsreif", in dem sie die Einrichtung verwüsteten und Bilder von den Wänden rissen. Pikanterweise fiel der Randale nicht nur der Besitz der Maler, sondern auch Staatseigentum zum Opfer, da ein Teil der Bilder bereits zu einer öffentlichen Sammlung gehörte.

Ein Happy End in letzter Sekunde


Nach diesem "Pogrom", das großes Aufsehen erregte, stiegen die Chancen der Mitkis, den Mietvertrag für ihr Atelier verlängern zu können. Bis auf weiteres wurde der umstrittene Teil abgetrennt, und die Künstler arbeiteten auf der verbliebenen Fläche weiter, in der Hoffnung, die Privatisierung würde rückgängig gemacht. Ende 2005 jedoch entschied ein Gericht gegen die Künstlergruppe, und es wurde schon der Untergang ihres Kulturzentrums befürchtet.

Doch dann wies ihnen die Stadt im Stadtzentrum neue Lokalitäten als Ersatz zu: Gouverneurin Valentina Matwijenko hatte den Wert der "Mitki" als kulturelles Wahrzeichen Peterburgs erkannt und sich persönlich für deren Anliegen eingesetzt. An der Uliza Marata 36/38, nicht weit vom Newski und dem Kulturzentrum "Puschkinskaja 10", sind die Mitkis nun in eine frisch renovierte Liegenschaft in der dritten Etage eingezogen.

"Die Stadt hätte mehr verloren als wir"


Dmitri Schagin, der Leiter und Sprecher der Gruppe, ist erleichtert, dass der Konflikt ein Ende gefunden hat und das Kulturzentrum wieder ein Zuhause hat. "Während der vergangenen Monate war es nicht mehr möglich, richtig zu arbeiten", meint er. Zur nur im letzten Moment abgewendeten Schließung des Zentrums meint er heute knapp und gelassen: "Die Stadt hätte mehr verloren als wir". Wichtig sei vor allem das Kulturzentrum, welches sie während zehn Jahren aufgebaut hätten. Ein Atelier zu haben, sei hingegen nicht unbedingt nötig, sagt der Maler, der selbst während vieler Jahren im Untergrund tätig war. "Im Notfall kann man in der Küche arbeiten, es braucht dazu lediglich Licht und etwas Platz", meint er lächelnd.

Matwijenko erschien im Ringelpulli



Nun sind die Wände der Galerie dicht mit den poetischen Bildern der Mitki behängt, in einer Ecke steht noch der Mitki-Weihnachtsbaum mit blauweiß gestreiftem Baumschmuck. Im Februar fand dann auch die offizielle Eröffnung statt, zu der auch die Gouverneurin erschien - stilecht im blauweiß-gestreiften Matrosenleibchen. Zu trinken gab es übrigens nur Tee - inzwischen sind die "Mitki" alle weitgehend "trocken".

Der neue Ort verfügt über drei große Ausstellungsräume und bietet viele Vorteile wie hohe Decken, helle Wände und moderne Infrastruktur: "Eigentlich ist es hier fast zu schön für uns", scherzt der Maler, der eine spartanische Umgebung gewohnt ist. An der alten Adresse seien oft Obdachlose oder Alkoholiker im Treppenhaus anzutreffen gewesen, so Schagin. Das sei manchmal unangenehm gewesen - aber irgendwie hätte das dazu gehört.

Inspirierende Hinterhoflandschaft


Das neue Lokal ist leider nur halb so groß wie die Mansarde, wo die 15 Maler rund 400 Quadratmeter zur Verfügung hatten. Darum wird die neue Unterkunft vorwiegend für Ausstellungen benutzt werden, während man an der Uliza Prawdy auf der Restfläche weiter arbeiten wird.

Er hoffe, so Schagin, dass die Mitkis in Zukunft noch das Dachgeschoss dazumieten könnten. Dann wäre das gesamte Zentrum wieder an einer Adresse. Zwar geht hier im Gegensatz zu früher der Blick nach hinten hinaus auf den Hof. Aber die Mitkis mögen diese Stadtlandschaft. Außerdem wohnte genau gegenüber von ihnen auf derselben Etage der Maler und Grafiker Richard Vasmi, der Schagin unterrichtete und als einer der geistigen Väter der Mitkis gilt - wenn das kein gutes Zeichen ist!

(-eva/SPZ)



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