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Kreml-Führung mit Babuschka Tamara (Foto: Brixa/.rufo)
Mittwoch, 18.05.2005

Mit Babuschka Tamara Moskau entdecken

Moskau. Wer die Moskauer Sehenswürdigkeiten besichtigt, kann sich selbst aus dem Reiseführer vorlesen oder einen offiziellen Guide buchen. Engagieren Sie lieber eine Babuschka. Das ist billiger und lustiger.

Mein Vater, der mich in Moskau besuchte, bestand auf den obligatorischen Kreml-Rundgang. Da das Gelände zu diesem Zeitpunkt nur für Gruppen oder mit einem Touristenführer zugänglich war, heftete sich sofort eine Horde Guides an unsere Fersen. Besonders für Rentner mit guten Fremdsprachenkenntnissen ist dieser Job nämlich eine willkommene Aufbesserung ihrer bescheidenen Rente.

Roter Platz in Moskau (Foto: Brixa/.rufo) Kreml- Tour mit Babuschka Tamara

Babuschka Tamara erwies sich als die hartnäckigste Anwärterin und überzeugte uns mit einem nicht ausschlagbaren Angebot: 650 Rubel Eintritt und „nur 1000 Rubel für meine Dienste“. Gleichzeitig wurde per Lautsprecher durchgesagt, ein geführter Besuch des Kremls koste 70 Rubel. Aber ohne Guide gings halt nicht, und so zogen wir als Mini-Gruppe mit unserer Tamara los.

Vorher mussten noch die Rucksäcke abgegeben werden. Dummerweise unterhielten wir uns auf deutsch, und schon hieß es anstelle der angeschriebenen 30 Rubel „sixty rubles“. Argumentieren und Vorzeigen des russischen Studentenausweises half nichts, der Tourist muss blechen. Leicht missgestimmt begannen wir die Exkursion.

Bei www.aktuell.RU
• Vorsicht, Ausländerfalle? Als Tourist in Moskau (18.4.2005)
• Vorsicht, Ausländer-Falle: Als Tourist in Moskau (12.4.2005)
Stalin wacht über das schlafende Volk

Und die war dann doch das viele Geld wert. Erst ratterte Tamara den auswendiggelernten Text in Rekordtempo herunter. Sie zeigte uns das Gebäude, in dem Stalin gewohnt und gearbeitet hatte. Die Fenster des Arbeitszimmers gingen zur Stadt hinaus, und Tamara erklärte pathetisch: „Wenn die Moskauer in Stalins Arbeitszimmer Licht sahen, konnten sie beruhigt schlafen gehen. Er passte auf sie auf.“ Den Einwand, dass zu Stalins Zeiten kaum jemand ruhig schlafen konnte, kommentierte sie mit einem abwesenden Lächeln.

Mit der Zeit wurden wir uns aber sympathisch und Tamara versorgte uns mit Insider-Tipps, was in Moskau sehenswert sei und wie man Geld sparen könne. Zu den zahlreichen auf dem Kreml-Gelände herumstehenden Ordnern mit Armbinden flüsterte mir Tamara zu, dies seien alles ehemalige KGB-Leute, die von Putin durchgefüttert würden. Und dass ohne Mafia doch in Russland einiges besser wäre. Wir flitzten mit ihr im Rekordtempo durch die Kirchen und bestaunten die vielen „Kuppels“ und „Freskes“.

Babuschka Tamaras gerechte Abzocke

Tamaras Vorfahren war vor Generationen von Katharina der Großen nach Russland eingeladen worden und daher aus Deutschland ausgewandert. Die Mutter sprach mit der Tochter deutsch- aber nur nachts, leise und in aller Heimlichkeit, denn das war verboten und gefährlich.

Das junge Mädchen vergass das Erlernte schnell. Doch nach der Perestroika, als plötzlich alles erlaubt war, seien auch die Deutschkenntnisse wieder dagewesen, erzählte Tamara. Als wir uns verabschiedeten, hatte ich sie schon liebgewonnen. Und wenn es jemanden gibt, der ruhig ein wenig von den Ausländern profitieren kann, dann sind das sicher die russischen Rentner.

(aj./rufo)


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