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25-02-2003 Kultur

„Vielleicht sollte ich besser umkehren“

S. ProkofjewVor 50 Jahren starb der Sowjet-Komponist Sergej Prokofjew
Von Karsten Packeiser, Moskau. Am 5. März 1953 brach für Millionen Menschen in der Sowjetunion eine Welt zusammen. Sowjetdiktator Josef Stalin war tot. Ununterbrochen defilierten Abertausende an dem im Moskauer Gewerkschaftshaus aufgebahrten Leichnam des Kremlherrschers vorbei. Im Gedränge wurden wahrscheinlich mehrere hundert Trauernde zu Tode gequetscht. Dass am selben Tag wie Stalin auch der gefeierte sowjetische Komponist Sergej Prokofjew gestorben war, wurde in Moskau überhaupt nicht bemerkt und offiziell erst nach über einer Woche bekannt gegeben.


Prokofjew wurde im April 1891 in einem ostukrainischen Provinzdorf geboren. Bereits zur Aufnahmeprüfung im Petersburger Konservatorium konnte der Junge einen ganzen Sack voller Eigenkompositionen vorweisen. Nach der Oktoberrevolution verließ Prokofjew 1918 Russland und gab in den kommenden Jahren vor allem Klavier-Konzerte in Europa und den USA, ohne aber zunächst auch als Komponist die Anerkennung zu finden, die er anstrebte.

In den 30er Jahren kehrte er in die Sowjetunion zurück, als der Terror dort bereits in vollem Gange war. „Was ihn zu dem Schritt bewegte, ist bis heute nicht klar“, sagt Irina Prochina, Direktorin des Moskauer Prokofjew-Museums. „Wahrscheinlich trieb ihn sein Ehrgeiz. Er wollte der Beste sein.“ Das Stalin-Regime ließ Prokofjew einen triumphalen Empfang bereiten. Die Rückkehr des Musik-Genies war im Propaganda-Krieg der Systeme ein bedeutender Punktsieg für die Sowjetführung.

Der Komponist selbst wurde offenbar vor der Übersiedlung von Zweifeln gequält. „Vielleicht sollte ich besser umkehren“, notierte Prokofjew bereits 1927 auf dem Weg zu seinem ersten Gastspiel in der UdSSR in sein Tagebuch. Doch einmal im Russland des Josef Stalin angekommen, nutzte Prokofjew die Vorzüge, die das Regime anerkannten Künstlern bot. Mit der monumentalen Oper „Krieg und Frieden“ und der dramatischen Filmmusik zu den Historienfilmen von Sergej Eisenstein lag Prokofjew dann auch genau im Zeitgeist der totalitären Diktatur.

In den letzten Lebensjahren fiel er dennoch selbst einer Hetzkampagne des Kulturkommissars Andrej Schdanow zum Opfer. Dem Komponisten wurde „bürgerlicher Formalismus“ vorgeworfen, seine Werke wurden mit einem Aufführverbot im Rundfunk belegt. Trotzig habe sich der verfemte Komponist öffentlich die Abzeichen der ihm zuvor verliehenen Stalin-Preise ans Revers gesteckt, erinnerte sich der Theaterregisseur Boris Pokrowskij in einem Zeitungsinterview. Dabei habe er erklärt: „Damit die Leute wissen, wofür sie mich kritisieren.“

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Niemals habe Prokofjew einmal verwendete Motive in einem zweiten Werk wiederholt, erklärt Irina Prochina das Faszinierende am Gesamtwerk des Komponisten. „Er ähnelte niemandem, nicht einmal sich selbst.“ Prokofjew hinterließ acht Opern, sieben Symphonien, komponierte aber auch immer wieder Musik für Kinder. Sein musikalisches Märchen „Peter und der Wolf“ wurde erst unlängst mitsamt einer modernen Fortsetzung neu aufgenommen. Für Schlagzeilen sorgten die Märchenerzähler, die sich dem Projekt zur Verfügung stellten: Es handelte sich um keine Geringeren als Michail Gorbatschow, Bill Clinton und Sophia Loren.

(epd).

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