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Die längsten Beine der russischen Literatur

Von Ines Lasch, Moskau. Mascha Koroljowa kennt zwar nicht die Länge ihrer Beine in Zentimetern, dafür die Verkaufszahlen ihrer Bücher umso besser. Die 23-jährige Moskauerin gehört zu den populärsten Schriftstellerinnen der sogenannten weiblichen Prosa in Russland. Sie bezeichnet ihre ironischen Krimis als „Fest des Leichtsinns“ und sich selber als Vorgängermodell der „Pepsi-Generation“. Mascha beschreibt leicht verdaulich die üblichen Fußangeln und Intrigen des Show-Biz und der Medienwelt.

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Foto: Privatarchiv

Drogen für den Kreml aus Garmisch-Partenkirchen

Von Ines Lasch, Moskau. Fridrich Nesnanski ist einer der meistgelesenen Autoren Russlands. Er schreibt nach eigenen Worten Faction: 45 Prozent seiner Stoffe entsprechen Tatsachen, 55 Prozent seien erdacht, Fiction eben. Aus dem Untersuchungsrichter „an der Basis“ und späteren Rechtsanwalt der prominenten Moskauer „Kanzlei Nr. 10“ wurde der populärste russische Krimi- und Drehbuchautor. Die meisten seiner annähernd hundert Kriminalromane laufen als erfolgreiche Fernsehserien auf mehreren Fernsehsendern.

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Foto: Literaturnaja Gaseta

Ein wahrer Workaholic

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Nur seine Sekretärin hat eine ungefähre Vorstellung davon, wer er ist. Jurij Poljakow ist ein vielbeschäftigter Mann und zu keiner Zeit erreichbar. Wenn wundert das? Als Journalist und Chefredakteur der Zeitung "Literaturnaja gaseta" und als einer der bekanntesten und meist gelesenen Vertreter der modernen russischen Literatur hat er viel zu tun...

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Der Nachfahre des Genies

Von Stephanie Prochnow, Moskau. Ein wenig fachfremd ist er auf der Buchmesse schon – als Architekt. Trotzdem ist Andrej Aleksandrowitsch Tschernichow nicht fehl am Platz, denn er hat ein interessantes Fachbuch über Architektur geschieben. Zu seinem Werk hat er zudem eine äußerst persönliche Beziehung, denn es handelt von den Bauten und Projekten seines berühmten Großvaters Jakow.

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Foto: Privatarchiv Merkulow

Lebenserfahrungen auf Papier gebracht

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Sein erstes Buch - ein Sammelband mit Erzählungen und einer Novelle - erschien 1987 unter einem Pseudonym. Bis 2002, als er zum ersten Mal unter seinem eigenen Namen veröffentlichte, kannte man ihn nicht. Dabei hat dieser Mann viel zu erzählen. Survival-Touren nach Venezuela, Peru und in die Sahara, Fallschirmjäger und Chef von Interpol in Russland - interessante Erfahrungen hat er in seinem Leben in Unmengen gesammelt. Nun gibt er seinen Lesern ein ganzes Stück davon ab.

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Foto: Privatarchiv Dworkin.

Am Anfang war der literarische Unsinn

Von Ines Lasch, Moskau. Jedes seiner literarischen Werke ist der Spiegel sämtlicher Talente. Eduard Dworkin komponiert in seiner Freizeit symfonische Musik, malt mit Vorliebe Szenen großer Schlachten und projektiert Städte der Zukunft. Auf der Leipziger Buchmesse stellt er sich dem Publikum mit seiner „historischen Fantasmagorie“ vor. Lachanfälle und Kopfschütteln ob seiner skurrilen Gedankenspinnen und sprachlichen Pirouetten sind garantiert, Bauchlandung ausgeschlossen. Schließlich beherrscht er – mit Hilfe des Wörterbuchs – den Sinn des Lebens.

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Banditen, Mafiabosse, Triebtäter

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Angeblich gibt es in Russland keinen einzigen Häftling, der seine Bücher nicht kennt. Nikolaj Modestow war der erste, der sich mit dem kriminellen Treiben in Moskau zwischen 1989 und 1992 auseinandersetzte und Biografien einflussreicher Menschen niederschrieb, die zu dieser Zeit über viele Schicksale bestimmten…

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Fotonachweis: Privatarchiv Wassilenko

Ich wurde auserwählt!

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Emotional, scharfsichtig und mit einem Schuss weiblicher Grausamkeit wurden die Grenzen der Prosa durch die “wahre Frauenliteratur” in den letzten 10 Jahren neu definiert. Swetlana Wassilenko ist eine führende Vertreterin dieser Literaturrichtung. Was sie schreibt bezeichnet sie als “die weibliche Variante des mythischen Realismus”.

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Unverwuestliche Objektivitaet, eiserne Logik

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Ob als Schriftsteller, Journalist, Bühnenautor oder Jurist - Verteidiger der Menschen zu sein, ist seine Berufung. Immer um äußerste Objektivität bemüht, geht Arkadij Waxberg in seinen Büchern immer wieder einen Schritt weiter, interessiert sich für die Ereignisse, die noch nicht zum Gegenstand der Verhandlung wurden. Seine Helden sieht er niemals eindimensional, sie sind menschlich und dadurch ungeheuer spannend.

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Die Entdeckung des Intellekts

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Mit seinem Buch „Die Theorie des Intellekts. Wie wählt man einen Präsidenten?“ galt Arnold Kasmin bei der Frankfurter Buchmesse als „die Entdeckung des 21 Jahrhunderts“. Der Autor selbst bezeichnet sein Werk als „ungewöhnlich“, und es werden bereits Stimmen laut, die behaupten, das populärwissenschaftliche Werk führe den Menschen zu neuen Erkenntnissen über seine biologischen Möglichkeiten und seine soziale Bestimmung.

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Unabhängig, frei, desillusioniert

Von Stephanie Prochnow, Moskau. Der erfolgreiche Schriftsteller und Dramaturg Alexej Slapowskij inszeniert in seinen Werken die Individualgesellschaft in ihren verschiedenen Schattierungen. In seiner Realität streben die Menschen nach einem neuen, besseren Dasein, ohne dass sie ihr bisheriges Leben wirklich gelebt hätten.

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Foto: Privatarchiv Wassiljewa

Scharfer Blick hinter die Kreml-Mauern

Von Stephanie Prochnow. Moskau. Ihr Vater war der Konstrukteur des wohl besten Panzers im zweiten Weltkrieg – des T-34. Diese historische Verwurzelung scheint Larissa Wassiljewa geprägt zu haben. Die Schriftstellerin von Weltruf ist bekannt für ihre populärwissenschaftlichen, historischen Bücher. Darüber hinaus verfasst sie Schulbücher und – als Ausgleich zu dieser rechercheaufwendigen Arbeit – Gedichte.

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O.Slawnikowa (Foto: Privatarchiv)

Fantastischer Realismus ohne Fantastik

Von Xenia Bordukowa, Moskau. Sie schreibt, weil sie ihrem „biologischen Programm“ folgt, nicht zu schreiben wäre für sie widernatürlich. Einsamkeit und schwere Schicksale sind für Olga Slawnikowa kein Tabu, eindringlich erzählt sie vom Schwermut der Menschen sowohl in als auch zwischen den Zeilen. Dass ihre Prosa keine leichte Kost ist, weiß sie, doch über fehlende Leserschaft muss sie sich keine Sorgen machen. Sie gehört zu den bekanntesten russischen Autorinnen und ihre Bücher verkaufen sich wie von selbst.

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Auf phantastischen Schwingen der Wirklichkeit entfliehen

Von Stephanie Prochnow, Moskau. Ihr Stil wurde in deutschen Zeitungen als “phantastische Erzählkunst” gefeiert. “Die Zeit” bezeichnete sie als “erfolgreichste russische Autorin ihrer Generation”. Tatjana Tolstaja, das “jüngste” Mitglied der berühmten Schriftstellerfamilie Tolstoi, öffnet in ihren Büchern das Tor zu einer unbekannten Welt. Sie erhebt skurrile Außenseiter zu ihren Helden und lässt die Normalität ins Absurde abdriften.

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Die Seele treibt mich zu schreiben

Von Ines Lasch, Moskau. Sergej Schargunow stellt sich in Leipzig das erste Mal einem westlichen Publikum vor. Er bekam 2001 für seinen Roman „Der Kleine kriegt eine Tracht Prügel“ den russischen Debüt-Preis. Der Autor zählt zu den „neuen Realisten“ und schreibt über das, was ihn umgibt und betrifft – junge Leute in Russland, den russischen Alltag, Liebe und Gegenliebe, Jugend und Sex.

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Jekaterina Wilmont, Foto: isla/rUFO

Alle Weiber sind schön blöd – alle Männer sind Böcke

Von Ines Lasch, Moskau. Alle Weiber sind schön blöd – alle Männer sind Böcke – sobald es um die Liebe geht. Große Liebe zu den Menschen vermutet man nicht gerade hinter solchen Titeln. Dabei dreht sich in den Frauenromanen der Jekaterina Wilmont alles genau darum, Happy End inklusive. Die Moskauerin gilt in Russland als Meisterin der lyrischen Prosa und ist mit einer Gesamtauflage von mehr als drei Millionen Büchern derzeit schwer vom Platz Eins der Bestsellerlisten zu verdrängen.

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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