 Moskau. Die Webseite, die extra für das Moskau-Konzert von Paul McCartney eingerichtet wurde, zeigt einen Countdown: Noch zwei Tage. Solange müssen sich die russischen Beatles-Fans gedulden, bis am Samstag dem 24. Mai um 19.00 Uhr ihr Idol endlich auf dem Roten Platz neben der Basiliuskathedrale stehen wird.
Eintrittskarten sind ab umgerechnet 29 Euro zu haben. Für VIP-Plätze müssen 285 Euro hingeblättert werden. Und das sind nur die offiziellen Preise. Auf dem Schwarzmarkt dürfte wesentlich mehr Geld den Besitzer wechseln, denn die Sitzplätze sind bereits ausverkauft. Trotzdem hält sich die Aufregung um die Preise in Grenzen. Die Beatles waren auch hinter dem eisernen Vorhang die Idole der Jugendlichen und McCartney ist ein Russland ein Superstar. Wer es sich leisten kann, bezahlt.
Schon bevor das Konzert überhaupt stattgefunden hat, ist es bereits legendär: Schließlich handelt es sich um den allerersten Auftritt McCartneys in Moskau. Und auch in der restlichen Welt hat sich der Ex-Beatle lange rar gemacht. 10 Jahre war er nicht mehr auf Welttournee. Jetzt fliegt er mit seiner „Back in the world“-Tour direkt aus Hamburg ein; am 27. Mai wird er schon wieder in Dublin spielen. In Moskau werden 50 000 Leute zu der dreistündigen Show erwartet. Mehr als 20 000 Tickets sind bereits verkauft.
„Solange Paul McCartney nicht auf dem Roten Platz gespielt hat, ist die Demokratie in Russland nicht perfekt“, sagte Alexander Gafin, Vizepräsident des russischen Hauptsponsors Alfa-Bank. Auch wenn es um die russische Demokratie nach dem Konzert kaum besser bestellt sein dürfte, so ist der Gig neben dem Lenin-Mausoleum doch bemerkenswert. Schließlich sind Rockkonzerte auf dem Roten Platz immer noch nicht gerade an der Tagesordnung.
Im Vorfeld gab es dementsprechend einige Querelen in der Staatsduma. Nationalistische und kommunistische Abgeordnete sprachen sich gegen eine Entweihung des Roten Platzes aus. Schließlich liegen hier fast alle Sowjet-Größen begraben. Aber die Einwände waren vergebens.
Das Konzertprogramm steht bereits in allen Einzelheiten fest: Die 36 Stücke, die McCartney zu besten geben wird, finden sich größtenteils auf seiner aktuellen CD. Zu zwei Dritteln werden alte Beatles-Songs zu hören sein – darunter auch der Hit „Back in the USSR“.
(sp/.rufo)
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