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Kultur     

20-05-2004 Kultur

BH mit politischem Tiefgang

AusstellungsobjektMoskau. Scharfe Kurven haben wesentlich mehr zu bieten, als allgemein angenommen wird. Keine Frage – der BH ist ein wichtiger Stoff der Körperkultur. Dass er aber von einer, unter Umständen Massen-vernichtenden, Waffe der Frau zum Symbol der politischen Kultur werden könnte, hätte sich wohl niemand träumen lassen. Genau das beweist momentan der Moskauer Karikaturist Andrej Bilscho in seiner ironisch-frechen Ausstellung „Die Geschichte des Landes von Kutusow bis Putin anhand von Büstenhaltern“.

Zu sehen ist nicht die Unterwäsche von Oma, sondern gewagte Eigenkreationen. Historische Intimitäten kommentiert Bilscho mit schonungslosem Sarkasmus. So erscheint „Chrustschows Warze“ unter zerschnittener Wäsche sehr weiblich und die „Brauen Breschnews“ werden zu struppig schwarzen Applikationen auf einem schlichten weißen Oberteil. All diese politischen Anzüglichkeiten beobachten die strengen Augen Putins, die unter schwarzer Spitze hervor blicken.

„Eins ist gut, zwei sind besser“ feiert ein anderes Modell die Doppeldeutigkeit der Objekte. Endlich weiß ein Mann in angemessener Form die Harmonie des weiblichen Körpers zu schätzen. Die symmetrische Aufteilung des BH’s hat es dem staatsmännischen Designer besonders angetan. Es liegt ihm jedoch fern, diese Zweieinigkeit religiös auszulegen. Stattdessen interpretiert Bilscho das Phänomen nach der marxistischen Philosophie über die Einheit und den Kampf der Gegensätze. Hierfür stehen beispielsweise die ständig in Profilierungskämpfe verwickelten, russischen Hauptstädte Moskau und St. Petersburg, die auf je einem Körbchen Platz finden und durch eine rote Naht getrennt sind.

Es ist die erste Kollektion, die der kritische Räsonierer aus seinem Musterköfferchen gezaubert hat. Schon in der kommenden Saison könnte der BH ganz neue Sinnformen annehmen. Wie seine Mode sich weiter entwickelt, hält Bilscho jedoch geheim. Es lässt sich also nur vermuten, ob der Wonderbra als „entsiedeltes Gebirge“ zum Symbol der Landflucht und der Umweltzerstörung wird oder umgedreht als „leere Staatssäckel“ die Korruption anprangern darf.


Krokin Galerie
Bolschaja Poljanka 15
Metro: Poljanka
Tel. 959 01 41
bis zum 22. Mai

Alles scheint plötzlich möglich mit diesem geheimnisvollen Wunderding, das ein Mann für sich entdeckt und damit der exklusiven Nutzung durch die Frauen entzog. Denn Bilscho denkt nicht daran, eine eigene Boutique auf Moskaus luxuriöser Einkaufsmeile, der Twerskaja, zu eröffnen. Ein Fehler. Schließlich ließe sich mit der zahlungskräftigen und konsumfreudigen Weiblichkeit eine neue Zielgruppe für Satire erschließen. Der einen oder anderen vollbusigen Schönheit wäre politischer Tiefgang sicher nicht abträglich – vor allem über dem Dekolleté.

(sp/.rufo)

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