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28-09-2004 Kultur

Nikolai Sagrekow - ein russischer Berliner

Der Meister malt sich selbst: 1952 porträtiert sich Sagrekow in seinem Atelier in Berlin-Spandau Von Eugen von Arb, St. Petersburg. In einer umfangreichen Retrospektive stellt das Russische Museum das Schaffen des Deutschrussen Nikolai Sagrekow vor. „1897 in Saratow geboren, 1992 in Berlin gestorben“ – die biografische Zeittafel Nikolai Sagrekows am Eingang in den Benois-Flügel beeindruckt fast ebenso wie die großangelegte Ausstellung selbst. Wie durch ein Wunder überstand er zwei Weltkriege und zwei blutrünstige Diktaturen, die fast seine gesamte Generation auslöschten.


Sagrekows stammt aus Saratow, wo er ab 1914 die Bogoljubowsche Zeichenschule besucht und 1918 mit einem Zeichenlehrerdiplom abschließt. Darauf folgt eine Weiterbildung an der Höheren Freien Staatlichen Kunstwerkstätte (SWOMAS) in Saratow sowie an den Höheren künstlerisch-technischen Werkstätten (WCHUTEMAS) in Moskau.

Er kommt in Kontakt mit avantgardistischen Kreisen, entschließt sich jedoch 1921 zusammen mit seiner Frau nach Deutschland auszureisen. In Berlin studiert und unterrichtet er an der Gewerbeschule für Kunst und Handwerk bei Harold Bengen und beginnt mit Erfolg seine Karriere als Kunstmaler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit aufzubauen.

Karriere mit Knick

Die Kulturhauptstadt Berlin und das tolerante Klima der Weimarer Republik bieten ihm viele Möglichkeiten, sich zu entfalten: Er arbeitet viel und stellt bald international und in hoch angesehenen Kreisen aus, so etwa bei der Preussischen Akademie der Künste, der Münchner und der Berliner Secession. Neben der Malerei nimmt er auch Aufträge als Werbegrafiker an und kann gut von seinen Einkünften leben.

Arbeiter und Tennisspielerin: In Sagrekows Werk liegen die Welt der Proletarier und die mondäne Gesellschaft nahe beeinander. (foto: arb/rufo) Er beginnt, sich in Berlin zu integrieren und tritt 1929 dem Verein Berliner Künstler bei. Mit der Machtergreifung Hitlers wird dieses Leben jäh unterbrochen – Sagrekow verliert als Ausländer seine Stellung, muss sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen und den Kontakt mit Russland abbrechen. Dennoch kann er sich als Lehrer und Leiter der Privaten Freilicht-Malschule sowie als Architekt und stiller Teilnehmer an Ausstellungen der „Insel-Gruppe“ auch während des Kriegs über Wasser halten.

1945 benützen die Russen sein Haus als Kommandantur und bestellen bei ihm eine ganze Reihe Porträts berühmter Generäle sowie von Stalin und Lenin. Sagrekow setzt seine Arbeit als international angesehener Maler fort, porträtiert berühmte Persönlichkeiten, so zum Beispiel Willy Brandt, wird 1979 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und stirbt 1992 im wiedervereinigten Berlin. Seine Freunde, insbesondere seine Nachbarn Heinz und Marianne Felske, bewahren seine Bilder, gründen in seinem Haus ein Museum und beginnen den Kontakt zu den Verwandten in Russland und zu russischen Museen herzustellen.

Expressiver Realismus oder völkische Kunst?

Ihnen und den aufwändigen Restaurationsarbeiten des Russischen Museums ist es zu verdanken, dass Sagrekows Werk heute auch dem russischen Publikum zugänglich gemacht werden kann – zunächst in der Moskauer Tretjakow-Galerie und nun in St. Petersburg. In der chronologisch gegliederten und großzügig angelegten Ausstellung, an deren Eröffnung auch Sagrekows Freunde sowie seine russischen Verwandten teilnahmen, wird die Vielfalt seiner Malerei gut sichtbar.

Neue Sachlichkeit versus völkische Kunst: Sagrekows Porträts von Bauern und Arbeitern lassen sich schwer einordnen. (foto: arb/rufo) Diese zeigt sich vor allem stilistisch, da der Maler stets die traditionellen Sujets, Landschaft, Stillleben und Porträt variierte. Obschon sich Sagrekow in einzelnen Versuchen den neuen Kunstrichtungen annäherte – ein kubistisch gehaltenes Nature Morte und abstrahierte Landschaften zeugen davon – blieb er als ein gemässigter Neuerer der Gegenständlichkeit treu.

Sein Stil, den die Kunsthistorikerin Anna-Carola Krausse bei der Eröffnung als „expressiven Realismus“ bezeichnet, bewahrte ihn vermutlich davor, von den Nazis ganz verboten zu werden, denn sein Schaffen entsprach in vielen Aspekten den Kriterien „völkischer Kunst“. Bildnisse, wie der „Schnitter“ (1938) oder das an Hodlers Monumentalkunst erinnernde Gruppenbild „Rhythmus der Arbeit“ (1927) könnten geradezu als Musterbeispiele für nationalsozialistische Kunst oder Sozrealismus dienen und zeigen, wie schwer sich diese Staatskunst von der Neuen Sachlichkeit abgrenzen lässt.

: „Hertha greift an“: Das unkonventionelle Sportbild Sagrekows aus dem Jahr 1930 ist von Leichtigkeit und Dynamik geprägt. Dass Sagrekow als Maler nicht aneckte, heißt aber nicht, dass er für das nationalsozialistische Kunstideal einstand. Seine unkonventionellen Sportlerbilder, wie etwa „Hertha greift an“ (1930) und insbesondere seine edlen Porträts zeigen seine Originalität, seinen Sinn für Humor und sein großes Einfühlungsvermögen gegenüber den Menschen, die er malte. Dass er die Persönlichkeit seiner Modelle respektierte, kommt auch in seinen Frauenbildern zum Ausdruck, ob er nun die wendige Sportlerin, die emanzipierte Arbeiterin oder die Dame im Abendkleid malte.

Die Fähigkeit und der Reiz, dasselbe – Landschaften, Menschen und die Natur – immer wieder neu zu sehen und anzugehen, schienen für ihn das Experiment mit neuen Darstellungsformen unnötig zu machen und ließen ihn zu einem Meister seiner Technik werden. Die ideologische Vergiftung der Kunst durch Nazidiktatur und Stalinismus führte allerdings dazu, dass die gegenständliche Kunst nach dem Krieg in Verruf kam und Künstler wie Sagrekow ins Abseits gerieten. Die Ausstellung bringt darum nicht nur das Schaffen eines Malers wieder ans Tageslicht, sondern trägt wesentlich zur Wiederentdeckung dieser „verschollenen Generation“ bei.
(arb/.rufo)

Die Ausstellung dauert bis zum 22. November; dazu sind ein Katalog sowie eine Monografie erschienen.

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