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07-07-2003 Schlagseite

Terror in Russland: Und die Musik spielt weiter

Bombe auf Militärparade in Kaspijsk 2002 Von Lothar Deeg, St. Petersburg. Das Ende des Moskauer Rockfestivals erinnerte an den Untergang der Titanic, auf der das Bordorchester musizierte, bis Instrumente und Musiker vom Podium rutschten. Auch Stunden nach den beiden Kamikaze-Anschlägen spielten die Bands, während am Eingang ein Dutzend junger Menschen zerfetzt in ihrem Blut lag. „Keine Panik. Die Spiele gehen weiter. Die Lage ist unter Kontrolle“: Mit den gleichen Devisen, mit denen in Moskau die Behörden auf den Terrorakt reagierten, wird auch Tschetschenien befriedet.

Zugegeben, die Pietätlosigkeit sollte eine Panik unter den 20.000 nicht gerade nüchternen Festivalbesuchern verhindern. Einige Musiker, die schon wussten, was nicht weit hinter der Bühne geschehen war, wollten nicht mehr auftreten. Polizei und Organisatoren überredeten sie – und sie spielten, bis das Gelände geräumt war. Doch Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow kam an den Tatort, sah die Leichen – und fuhr zur Eröffnung eines großen Bierfestes. Diese Massen-Abfüllung ging auch am nächsten Tag weiter. Moskau dürfe dem Terror nicht klein beigeben, so die Losung des Stadt-Chefs. Sicherheitsmaßnahmen wurden prompt verschärft, offizielle Trauer erst für zwei Tage später angesetzt.

Nach 1999 (Sprengung zweier Wohnblöcke) und 2002 (Geiselnahme im Musicaltheater) war zum dritten Mal der Tschetschenienkrieg mit brutaler Willkür über Moskau hereingebrochen. Derartige Selbstmordanschläge durch verzweifelte und fanatisierte junge Frauen häuften sich dort in den letzten Monaten. Wie auch in Israel sind sie zur Haupttaktik jener geworden, die man einst im Ausland – mit Sympathie – Rebellen nannte. Ziele ihrer Anschläge waren bislang Militär- oder Verwaltungsobjekte, einmal auch der Verwaltungs-Chef der Republik. Opfer der Explosionen wurden aber auch hier oft genug Zivilisten und Passanten.

Die Verdrängung der grausamen Realität, die Bürgermeister und Ordnungshüter in Moskau vorexerzierten, ist symptomatisch für Russlands Vorgehen in Tschetschenien. Auch in der seit einem Jahrzehnt von Chaos und Terror geplagten Provinz bemüht sich der Kreml nach Kräften, Normalität zu produzieren: Im Eilverfahren wurde eine Verfassung abgesegnet, am 5. Oktober wählt die zerschundene Republik ihren Präsidenten, bald darauf ein Parlament. Die Unabhängigkeits-Kämpfer bleiben bei der Neuordnung aber außen vor.

Der neue gnadenlose Terror des Gegners passt in Putins Strategie: Mit jeder Explosion, die Zivilisten tötet, disqualifiziert sich der tschetschenische Widerstand als Verhandlungspartner bei der Konfliktbewältigung. Drei Tage nach den Bomben von Moskau nannte Putin die Täter einen „untrennbaren Teil des internationalen Terrorismus“. Und mit dem darf und kann es ja, nicht nur in Russland, keine Kompromisse geben. Sondern nur wieder Kampf und Krieg bis zur „Vernichtung“ – nun aber schon ohne Moral-Probleme, intern wie international.

(ld/.rufo)

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