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Auch wenn sie böse blicken: Schwarze Katzen haben im abergläubischen Russland noch eine verhältnismäßig guten Ruf (foto: ld/rufo)
Dienstag, 19.04.2005

Sternstunden für Magier und Kurpfuscher

Von Alexej Dubatow, Moskau. Die Russen sind abergläubisch. Sie glauben an „Sglas“ (böser Blick), an „Portscha“ (Unheil, das Übelwoller über einen bringen können), an gute „weiße“ Hexen und an üble schwarze Magier.

Die „weiße Zauberin“ Marianna, wie sie sich auf dem Werbeplakat tituliert, bückt den Kopf einer vom Bösen besessenen Frau nach vorn und drückt ihr mit der anderen Hand kräftig auf den Bauch. Diese heult erschreckend auf und lehnt sich plötzlich erlöst zurück. „Da, siehst du, da hüpft sie davon, wie ein Frosch“, sagt Marianna und zeigt auf die Bühne. „Sie“ ist die Portscha, undefinierbares Unheil, das eine heimliche Feindin über die Frau brachte.

Halb so schlimm wie Teufel, aber auch gefährlich

Die öffentliche Vorführung in einem Moskauer Kulturhaus ist kein Exorzismus, denn die Portscha kann es mit dem richtigen Teufel nicht aufnehmen. Sie ist ein zwar gefährliches, aber doch kleineres Übel, eine Art Fluch. Es gibt viele Arten davon, etwa die „Nagel-Portscha“. Der Missgönner nimmt sich dafür einen getragenen Schuh des oder der Angegriffenen und nagelt ihn irgendwo am Fußboden fest. Als Folge kommt das Objekt in der Liebe oder im Beruf (je nach Wunsch des Angreifers) nicht weiter.

Den Nadel-Fluch kann jeder ausprobieren

Die „Nadel-Portscha“ ist mehr im weiblichen Milieu verbreitet. Wer ein eigenes Kleidungsstück, bei dem zahlreiche Nähnadeln in der Herzgegend stecken, zufällig im eigenen Kleiderschrank entdeckt, kann sicher sein, dass ihm jemand nach der Gesundheit oder gar dem Leben trachtet. Jeder kann es an eigenen Feinden ausprobieren. Nur glauben muss man natürlich daran. Noch wirksamer wird es, wenn der oder die Betreffende die Sache auch richtig ernst nimmt.

In der kostenlosen Anzeigenzeitung „Extra-M“, die alle Moskauer in ihren Briefkästen finden, füllt die Magie eine ganze Seite. Tatjana Wladimirowna stellt sich als Magierin der höchsten Initiationsstufe mit 20-jähriger Berufserfahrung vor. Sie kann „den Geliebten oder Ehemann ohne Sünde zurückholen“. Dieses Verfahren nennt sich „Bestrickung“. Daneben gibt es die „Entstrickung“, die den Mann zwingt, sich von einer bösen Rivalin zu lösen. Das Angebot verspricht Sofortwirkung noch am selben Tag und Garantie auf Lebenszeit.

Virtueller Keuschheits-Gürtel für Männer: „Geschlechts-Tschakra“

Die „Magisterin der weißen Zauberei“ Lydia Andrejewna bedient sich der „Geschlechts-Chakra“. Als Folge wird der Mann unfähig, Sex mit einer anderen außer der eigenen Frau zu machen. Es handle sich um psychologische Bestrickung, heißt es in der Anzeige: „Der Mann wird seines Willens beraubt und erfüllt Ihnen jeden Wunsch, jede Ihre Laune“. Was kann man sich mehr wünschen.

Es gibt übrigens Firmen, die die „Chakra“ (wo immer sie im Körper auch sein mag) mit einem röntgenartig summenden Gerät durchleuchten. Man kann auf einem Bildschirm mit eigenen Augen verfolgen, wie sich unangenehme kleine Lebe- bzw. Geisterwesen in der Tschakra bewegen und sie anfressen. Wenn man einen Schluck aus der bereit stehenden Flasche mit einer Kräutertinktur trinkt, rennen die Viecher entsetzt weg, die Tschakra wird gereinigt und bekommt statt der bisher unruhigen dunkelblauen eine angenehme Färbung. Wen das nicht überzeugt ...

Behörden bleiben machtlos


Die Moskauer Stadtregierung beschloss vor einiger Zeit Maßnahmen gegen Zauberer, Hellseher und Kurpfuscher. Diese kümmern sich aber kaum darum. Denn was können Beamte dagegen tun, wenn einem „100-prozentige Lösung aller Probleme in der Liebe, Familie und im Beruf garantiert wird“. Schließlich versprechen Behörden ja auch viel, aber aufgehen tut es auch nur vergleichsweise selten.
(adu/.rufo)


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