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30-01-2003 Politik

Moskau, das Öl, die OPEC und der Irak

Von Katja Tichomirowa, Moskau. Auch in Moskau wird gegen einen drohenden Krieg in Irak protestiert. Die Hundertschaften, die in der vergangenen Woche vor der amerikanischen Vertretung demonstrierten, waren ihren Unmutsäußerungen zufolge allerdings vor allem in eigener Sache unterwegs. Sie folgten mehrheitlich dem Aufruf der Kommunistischen Partei, schwenkten rote Fahnen und führten zur moralischen Unterstützung die Porträts von Lenin, Stalin und Saddam Hussein mit sich. Mit den Zehntausenden, die zur gleichen Zeit in Washington und den westeuropäischen Hauptstädten gegen den Krieg demonstrierten dürften sie wenig gemein haben.

Ihrer Forderung, Russland möge sich einem amerikanischen Angriff auf Bagdad entgegenstellen, wird sich die politische Führung kaum anschließen. Die stellvertretende Sprecherin des russischen Parlaments, Irina Chakamada, beurteilte die Sachlage in der vergangenen Woche nüchtern: Die Zeiten, in denen Russland als militärisches Gegengewicht zu den USA im geopolitischen Geschacher um die Golfregion mithalten konnte, sind vorbei. Das russische Militär sei heute weniger ein außenpolitisches Instrument, denn ein Problem für die Führung des Landes, der es nicht gelinge, den gigantischen Apparat zu reformieren, sagt die Politikerin.

Russlands Interessen in Irak sind die Interessen seiner Ölindustrie. Die Konzerne Lukoil und Slavneft hoffen für die Zeit nach der Aufhebung des Embargo gegen Irak auf Erträge aus der Erschließung der im ersten Golfkrieg zerstörter Ölfelder in Kurna und Tuba. Gegen einen möglichst raschen Abgang Saddam Husseins hätten sie kaum etwas einzuwenden. Gegen einen amerikanischen Angriff dagegen wohl, denn die Verträge, die der irakische Machthaber mit russischen und anderen europäischen Unternehmen abschloss, sind nach seinem Sturz zwar völkerrechtlich verbindlich, müssten aber mit einer von den Amerikaner eingesetzten Regierung in Bagdad neu verhandelt werden.

Dass dem Kreml an seinem Machterhalt wenig gelegen ist, blieb auch Saddam Hussein nicht verborgen. Über Wochen hielt sich das Gerücht, russische Militärs könnten ihre Beziehungen im Irak nutzen, um einem Staatsstreich gegen ihn zu organisieren. Der russische Vizestabschef General Jurij Balujewskij, empfahl den USA gar, wenn ihnen Saddam Hussein so sehr missfalle, sollten sie ihn doch selbst "beseitigen", statt mit einem Angriff zivile Opfer zu riskieren. Auf Gerüchte, Lukoil habe bereits Kontakte zur irakischen Opposition aufgenommen, reagierte der irakische Diktator Mitte Dezember empfindlich und erklärte einen milliardenschweren Vertrag mit Lukoil für null und nichtig. Am vergangenen Wochenende erst gelang es dem russischen Vizeaußenminister Alexander Saltanow Saddam Hussein zu einer Rücknahme seiner Entscheidung zu bewegen.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Russland seine sorgsam gepflegten Kontakte in Bagdad bis zuletzt nutzen wird, um einen Krieg zu verhindern. Sollten die Amerikaner aber auf einen Waffengang bestehen, wird Russland versuchen, auch daraus Kapital zu schlagen. Die politische Niederlage könnte Moskau mit einem zumindest kurzfristigen wirtschaftlichen Zugewinn versüßt werden. Der Ölpreis, von dem die russische Wirtschaft noch immer zu großen Teilen abhängig ist, wird mit Kriegsbeginn in die Höhe schnellen.

Und schließlich könnten Moskau und Washington planen, die Vormachtstellung der Opec gemeinsam zu brechen. Stünde der besiegte Irak erst unter amerikanischem Kuratel und würde Russland seinen Erdölexport noch einmal um ein Vielfaches steigern, wäre dies denkbar. Der amerikanische Handelsminister Donald Evans sprach bereits von der "strategischen Rolle Russlands bei der Ausweitung der Bezugsquellen für die weltweite Ölversorgung". Ob amerikanische Unternehmen bereit sein werden, für diesen Plan zu zahlen, ist allerdings fraglich. Denn um seine Rohstoffquellen optimal ausbeuten zu können benötigte Russland vor allem eines: Investitionen.

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