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Kassjanow: Bankier oder Politiker?
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 Moskau. Der russische Ex-Premier Michail Kassjanow hat sich nach langem Schweigen wieder in der Öffentlichkeit zurück gemeldet: Er sei gesund, treffe sich mit Politikern und Unternehmern und formuliere derzeit seine Zukunftspläne für den Herbst, sagte Kassjanow. Entweder steige er ins Business oder in die Politik ein.
Eigentlich wollte Kassjanow schon ab Mai wieder arbeiten. Nun verschob er den Beginn seiner Zukunft auf Ende September/Anfang Oktober. Die Pläne sind jedoch alles andere als ausgereift. Klar ist einzig, dass Kassjanow sich nicht mehr auf einen politischen Posten berufen, sondern allenfalls wählen lassen will.
Spekulationen, dass er eventuell Juri Luschkow als Oberbürgermeister von Moskau ablösen werde, klingen genau so unwahrscheinlich wie die Übernahme des rechten Parteiflügels von „Einheitliches Russland“. Auf beiden Positionen werde der Kreml wohl loyalere Funktionäre installieren, vermutet daher auch die Moskauer Tageszeitung „Iswestija.“ Dass Kassjanow mit einer anderen (neuen) Partei Chancen hat, in die nächste Duma einzuziehen, ist eher unwahrscheinlich.
Kassjanow selbst betonte auch die Möglichkeit, als Bankier tätig zu werden. Hier schwebt dem Ex-Premier offenbar die Schaffung eines Pendants zur Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung vor. Die Bank solle vor allem Langzeitprojekte, wie den Bau von Eisenbahn- und Straßenverbindungen sowie Pipelines, unterstützen, erklärte Kassjanow.
Derartige Pläne gibt es tatsächlich im Kreml, doch erneut stellt sich die Frage ob „Mischa-2-Prozent“, wie Kassjanow wegen verschiedener Gerüchte um Finanzspekulationen auch genannt wird, der richtige Mann für diese Position ist.
(ab/.rufo)
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