 St. Petersburg. Achmed Kadyrow, der Präsident der umkämpften Teilrepublik Tschetschenien, kam in der Hauptstadt Grosny bei einem Bombenanschlag ums Leben. Die Detonation ereignete sich am Sonntag Vormittag im Stadion „Dynamo“. Dort wurde anlässlich des Tages des Sieges eine Parade mit Konzert veranstaltet. Nach unterschiedlichen Meldungen kamen bei dem Terrorakt bis zu 25 Menschen ums Leben.
Der Sprengsatz explodierte um 10 Uhr 35, als der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende war und das Konzert beginnen sollte. Kadyrow hatte zuvor eine Rede gehalten. Das Stadion war voller Menschen. Die Explosionen lösten auf den Rängen eine Panik aus, es kam zu wilden Schusswechseln.
Die Tribüne, auf der sich Kadyrow und weitere hohe Politiker und Militärs befanden, ist anscheinend völlig zerstört. Bei einer anschließenden Untersuchung des Stadions wurde ein weiterer Sprengsatz gefunden.
Kadyrow, der erst Ende 2003 zum Präsidenten der von Krieg und Terror zerrissenen Teilrepublik gewählt worden war, hatte viele Gegner und war keineswegs unumstritten. Von Moskau wurde er jedoch vorbehaltlos unterstützt. Das Attentat zeigt indes, wie schwach die Position des Kremls in Wirklichkeit ist. Die allseits demonstrierte Selbstsicherheit in Moskau wird durch die heutige Katastrophe erneut stark in Frage gestellt.
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