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02-09-2004 Politik

Ossetien zwischen den Fronten des Kaukasus

Eskalation im südossetischen Zchinwali: Osseten verhaften georgische Polizisten (foto:newsru)Von Lothar Deeg, St. Petersburg. Erst ein Beinahe-Krieg um Südossetien, nun die zynische Geiselnahme in Nordossetien: Das geteilte kleine Land auf beiden Seiten des Kaukasuskammes steht in letzter Zeit immer wieder in den Schlagzeilen. Dabei werden die halbe Million Osseten eher in die größeren Konflikte und Konkurrenzen hineingezogen, die gegenwärtig um sie herum eskalieren.


Unbeteiligt in die diversen Konflikte des nachsowjetischen Kaukasus hineingeschliddert sind die Osseten natürlich auch nicht. Auf ihrem Territorium in der Mitte des Kaukasus geschah sogar „der erste bewaffnete Konflikt auf dem Territorium Russlands“ nach dem Zerfall der Sowjetunion.

So sah 1992 die russische Regierung die bewaffneten Zusammenstöße zwischen Osseten und Inguschen - und reagierte mit der Entsendung von 3.000 Fallschirmjägern. Grund des Streits war der sogenannte „Vorort-Distrikt“ nahe der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas, den die Inguschen für sich zurückforderten.

Die Osseten als die „Russenknechte“ in der Revolution

Das Territorium war 1944 nach der Deportation der Inguschen unter Stalin den Osseten zugeschlagen worden. Die hatten sich schon in den Revolutionswirren als der Moskauer Zentralgewalt treu ergebenes Völkchen erwiesen und sich fast widerstandslos sowjetisieren lassen. Schon in den 70er und 80er Jahren hatte es wegen des Territorialstreits Auseinandersetzungen zwischen den mehrheitlich christlichen Osseten und den moslemischen Inguschen gegeben.

Die Inguschen wiederum, zu Sowjetzeiten mit den ihnen nahe verwandten Tschetschenen in einer Republik zwangsvereint, wollten in den frühen 90er Jahren den islamistisch unterfütterten Seperatismus-Kurs ihrer östlichen Nachbarn nicht mitmachen. Das kleine Inguschetien spaltete sich ab, blieb Moskau-treu und so von den direkten Kriegseinwirkungen verschont, als Grosny und viele tschetschenische Dörfer in Ruinen sanken.

Eine sechsstellige Zahl von Flüchtlingen, wirtschaftliche Not, wachsender islamischer Extremismus und immer wieder Kämpfe zwischen Tschetschenen und russischen Truppen auf inguschetischem Territorium verhinderten aber, dass die junge Republik sich normal entwickeln konnte. Die zehn Jahre Krieg in Tschetschenien bedeuteten für Inguschetien einen ebenso langen faktischen Ausnahmezustand. Auch Nordossetien stand durch eine kurze gemeinsame Grenze mit Tschetschenien und große russische Militärbasen immer im Zeichen des Hauptbrandes im Kaukasus: Als „sicher“ konnte Wladikawkas in der Vergangenheit immer nur bedingt gelten.

Ossetien: Stalin gab und Stalin nahm

Die Siedlungen der südlich des Kaukasuskammes lebenden Osseten wurden dagegen vom Georgier Stalin seiner eigenen Heimatrepublik zugeschlagen. Solange die Sowjetunion existierte, bedeutete das wenig: Man hatte einen Autonomiestatus – und lebte so oder so in einem großen gemeinsamen Staat, in dem außer dem Politbüro in Moskau kaum jemand etwas zu sagen hatte. Nach der georgischen Unabhängigkeit 1991 sah das jedoch anders aus: Die Osseten drängten auf Anschluss an den Norden, die Georgier wollten sich ihr Land nicht perforieren lassen – zumal rund um die südossetische Hauptstadt Zchinwali es auch viele georgische Dörfer gibt. Ein Krieg mit etwa 1.000 Toten war 1992 die Folge.

Seitdem stellt Südossetien ein faktisch unabhängiges, aber zugleich vom Wohlwollen Russlands und der Duldung Georgiens abhängiges Staatsgebilde dar. Beide Länder sind dort mit Friedenstruppen vertreten, die aber eher Schutzmächte für die jeweiligen Bevölkerungsteile darstellen. Sollten sich die heiklen Beziehungen zwischen dem mit den USA paktierenden Georgien und Russland ernsthaft komplizieren, kann man fast mit Sicherheit davon ausgehen, dass Südossetien zwischen die Fronten gerät – und als „Kriegsbeute“ eventuell endgültig der einen oder anderen Seite zufällt.

Anerkannt ist Südossetiens Unabhängigkeit von niemanden – nicht einmal von den Russen, die keinen Präzedenzfall für eine tschetschenische Unabhängigkeit schaffen wollten. Allerdings betrieb Russland über die Jahre eine Art schleichender Annektion: Die Mehrheit der Südosseten hat – auch als Rückversicherung im Falle einer georgischen Invasion – inzwischen russische Pässe in der Tasche.

Russlands inoffizielle Protektorate in Georgien

Das gleiche gilt für Abchasien, Georgiens zweite abtrünnige Provinz: Auch der Küstenstreifen am Schwarzen Meer erkämpfte Anfang der 90er Jahre die „Unabhängigkeit“ von Tiflis. Anders als in Südossetien führte dieser Krieg jedoch zu einer ethnischen Säuberung: Jenseits der jeweiligen Grenzen siedelnde Abchasen und Georgier wurden vertrieben. Dies vertiefte den gegenseitigen Hass, sorgt aber heute wenigstens – anders als in Südossetien – für eine klare Grenze zwischen den Konfliktparteien.

Auch Abchasien ist heute faktisch ein russisches Protektorat. Wie kompliziert die Fronten am Kaukasus aber wirklich sind, beweist der Umstand, dass tschetschenische Warlords einst den Abchasen halfen, sich von Georgien zu lösen. Doch einige Jahre später transportierte dann Georgien im Pankisi-Tal untergeschlüpfte tschetschenische Kämpfer durch das eigene Land in Richtung Abchasien, um dort die Lage zu destabilisieren.

Wo gekämpft wird, sind Tschetschenen nicht weit

Und als im August die Spannungen in Südossetien zu Feuergefechten eskalierten, bot Ramsan Kadyrow, der Sohn des im Mai ermordeten Moskau-treuen tschetschenischen Präsidenten an, mit den Kämpfern seiner pro-russischen Präsidentengarde die Osseten gegen die Georgier zu schützen. Die Südosseten lehnten freundlich dankend die tschetschenische Einmischung ab.

Bei www.aktuell.RU:
• Südossetien: Georgien ignoriert Vereinbarungen (19.08.2004)
• Russen enttäuscht von Saakaschwili (20.08.2004)
• Georgien und Russland entschärfen Südossetien (11.08.2004)
• Geiselnahme: Terroristen wollen Schule sprengen (01.09.2004)
• Gefechte in russischer Kaukasusrepublik (20.08.2004)

Mit der Geiselnahme in der Schule von Beslan sind nun wiederum die Nordosseten erstmals direkt mit Kadyrows Intimfeinden, der radikal-islamistischen Terror-Guerilla, konfrontiert – bei denen es sich in diesem Fall vorrangig um Inguschen zu handeln scheint. Der kaukasische Teufelskreis schließt sich.
(Lothar Deeg, rufo)

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