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05-09-2004 Politik

Krisenzone Kaukasus: Russland und seine Südgrenze

Umkämofte Berge - Russen, Türken und Perser führten Kriege um den Kaukasus (Foto: Korotowskaja)Von Karsten Packeiser, Moskau. Der Kaukasus hat im Westen in den letzten fünfzehn Jahren vor allem mit Kriegs- und Krisennachrichten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Doch friedlich ging es auf beiden Seiten des Gebirges, das die Grenze zwischen Europa und Asien bildet, in der Geschichte nur in Ausnahmefällen zu.

Schon Leo Tolstoi, der als junger Offizier in Tschetschenien war, beschrieb vor 150 Jahren in seinem Roman „Hadschi Murat“ den grausamen Krieg zwischen Russen und kaukasischen Bergvölkern.

Mongolen, Türken, Perser und Russen kämpften seit Region Jahrhunderten um die Region, die bis heute einem ethnischen und religiösen Flickenteppich gleicht. Allein in der russischen Teilrepublik Dagestan werden etwa 90 verschiedene Sprache gesprochen – viele jeweils nur in einigen kleinen Bergdörfern. Von den Georgien und Armeniern abgesehen, die bereits zu Beginn des ersten Jahrtausends zum Christentum übergetreten waren, blieben die anderen Kaukasus-Völker ohne eigene staatliche Strukturen und nahmen mehrheitlich den Islam an.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts, zu Zeiten von Zar Peter dem Großen, patroullierten Kosacken die russische Südgrenze noch in den großen Steppen am Don. Nur gut einhundert Jahre danach war die Kaukasusregion bereits zu weiten Teilen unter russischer Kontrolle. Georgier und Osseten waren freiwillig dem Zarenreich beigetreten, Tschetschenen und Dagestaner aber wehrten sich mehrere Jahrzehnte lang gegen die unerwünschten Besatzer aus dem Norden. Unter ihrem legendären Anführer Schamil leisteten die Bergbewohner Mitte des 19. Jahrhunderts noch heftigen Widerstand, als nur wenig mehr als hundert Kilometer von den Aufständischen entfernt bereits die ersten magenkranken Adligen aus St. Petersburg in den neu gebauten kaukasischen Mineralwasser-Kurkliniken ihre Leiden auskurierten.

Die Oktoberrevolution brachte den Völkern des Kaukasus einerseits eine gewisse kulturelle Autonomie und förderte die Herausbildung nationaler Eliten. Andererseits legte der damalige Nationalitäten-Kommissar der Bolschewisten, Josef Stalin, mit seiner Politik schon einige der zukünftigen ethnischen Zeitbomben. Die Verwaltungsgrenzen zwischen den autonomen Sowjetrepubliken wurden willkürlich durch die Berge gezogen, das Siedlungsgebiet der Osseten etwa zur Hälfte zwischen Russland und Georgien aufgeteilt. Mit den Massendeportationen der Tschetschenen, Inguschen und anderer Völker, die angeblich mit Hitlers Truppen kollaborieren wollten, wurde während des Zweiten Weltkrieges der Zündstoff für weitere Konflikte gelegt.

Chaos nach der Unabhängigkeit

Anfang der 1990-er Jahre spalteten sich zuerst die drei südkaukasischen Unions-Republiken Aserbaidschan, Armenien und Georgien von Moskau ab. Alle drei versanken jedoch in politischem Chaos und wirtschaftlichem Elend. Armenier und Aserbaidschaner kämpften jahrelang um die armenische Enklave Berg-Karabach. Georgien verlor nach blutigen Bürgerkriegen die Kontrolle über die Teilregionen Abchasien und Südossetien, die beide den Anschluss an Russland suchen.

Tschetschenien erklärte ebenfalls seine Unabhängigkeit von Russland. Die beiden Kriege, mit denen die Republik wieder in den Staatsverband zurückgezwungen wurde, kosteten Zehntausende von Menschenleben. Die Kommandeure der tschetschenischen Kampfgruppen träumten von einem islamischen Gottesstaat zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer und versuchten mehrfach, mit Offensiven in Inguschetien und Dagestan, den Konflikt auf die gesamte Region auszuweiten. Ethnische und politische Unruhen gab es auch in den anderen russischen Kaukasus-Teilrepubliken, die im Vergleich mit den anderen Regionen der Russischen Föderation allesamt zu den wirtschaftlichen Schlusslichtern gehören. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen eines Moskauers liegt derzeit um mehr als das Zehnfache über dem eines Inguschen.

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• Abschied von den Tschetschenien-Klischees (4.9.2004)
• Ein Triumph der nackten Gewalt (3.9.2004)
• Geiseldrama: Entwicklung kam für Putin unerwartet (4.9.2004)
• Ossetien zwischen den Fronten des Kaukasus (2.9.2004)
• Wahlen in Tschetschenien: ein Lagebericht (27.8.2004)

Doch die Konflikte in der Region haben nicht nur mit Jahrhunderte alten Feindschaften, Blutrache und religiösem Hass zu tun, sondern auch mit handfesten geopolitischen Interessen. Die USA, Russland, die Türkei und die Staaten des Nahen Ostens versuchen allesamt, die Region in die eigene Interessenspähre einzugliedern. Von zentraler Bedeutung für alle beteiligten Mächte ist nicht zuletzt die Frage, wer den in Zukunft potentiell enorm wichtigen Erdöltransit aus der Region um das Kaspische Meer nach Europa kontrollieren kann. Die Vereinigten Staaten, forderte bereits der US-Stratege Zbigniew Brzezinski in einem Buch, müssten sich mit ihrer Politik in der GUS-Region dafür einsetzen, den “imperialen Versuchungen” Russlands “den Boden zu entziehen”.

(kp/.rufo)

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