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Michail Chodorkowski muss nun in Ostsibirien Uniformen schneidern (foto: newsru)
Michail Chodorkowski muss nun in Ostsibirien Uniformen schneidern (foto: newsru)
Donnerstag, 20.10.2005

Es ist dingfest: Chodorkowski sitzt in Ostsibirien

St. Petersburg. Michail Chodorkowski ist zum Verbüßen seiner Strafe fast bis an die chinesische Grenze geschickt worden: Anwälte und Gefängnisverwaltung bestätigten, dass er sich jetzt im Gebiet Tschita befindet.

Das Rätselraten um den Aufenthaltsort und das Straflager, in dem der einstige Chef und Hauptinhaber des Ölkonzerns Jukos seine achtjährige Strafe absitzen soll, ist vorbei: Michail Chodorkowski wurde ins ostsibirische Gebiet Tschita „verbannt“. Dies bestätigte der Leiter der Strafvollzugsbehörde für Sibirien, Alexander Pleschkow. In welcher Kolonie sich Chodorkowski befindet, wollte er nicht sagen, da ihm dies angeblich nicht bekannt sei.

Bei Russland-Aktuell
• USA wollen Revision des Chodorkowski-Urteils (21.06.2005)
• Chodorkowski in allen Punkten schuldig (17.05.2005)
Allerdings bestätigte inzwischen Chodorkowski-Anwalt Genrich Padwa Informationen der Zeitung „Kommersant“. Der einstmals reichste Mann Russlands befindet sich nun in der „Besserungsanstalt Allgemeinen Regimes JaG 14/10“ – so die offizielle Bezeichnung des Lagers – in der Stadt Krasnokamensk. Chodorkowski habe bereits Besuch durch eine lokale Anwältin erhalten, die Padwa daraufhin anrief. Er kläre nun mit seinen Moskauer Kollegen ab, wie man am besten dorthin gelangen könne: „Das ist nicht so einfach: Sechs Stunden Flug und sieben Stunden mit dem Auto“, so Padwa.

Eine Uran-Grube an der chinesischen Grenze

Krasnokamensk befindet sich nur 70 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Die so Sowjetzeiten „geschlossene Stadt“ verdankt ihre Existenz dem Uran-Abbau und lieferte in den 80er Jahren 30 Prozent des Uranerzes der UdSSR. Zur Unterstützung der Grube wurde 1967 auch das Straflager angelegt. Allerdings arbeiteten die Sträflinge dort nie im Bergbau selbst, sondern vor allem in Betonwerken, die die Mine und die Stadt mit Baumaterial versorgen. Heute sind die Insassen der Kolonie aber nur noch in der anstaltseigenen Textilproduktion tätig. Gefertigt werden dort hauptsächlich Uniformen und Sträflingskleidung.

Chodorkowski und sein Geschäftspartner und Mitangeklagter Platon Lebedjew waren vor zehn Tagen aus dem Moskauer Untersuchungsgefängnis „Matrosenstille“ verlegt worden. Seitdem herrschte Rätselraten, wohin für die beiden prominenten Häftlinge die Reise gehen sollte. Offiziell erfahren als erstes die Angehörigen eines rechtskräftig Verurteilten, in welches Straflager oder Gefängnis ein Häftling verlegt worden ist. Dies geschieht allerdings per Post – durch einen Brief der Direktion des Untersuchungsgefängnisses. Weder Anwälte noch Familienangehörigen haben während der „Etappe“ die Möglichkeit, mit einem Häftling in Kontakt zu treten.

Lebedjew sitzt jenseits des Polarkreis

Die Familie Lebedjews erhielt diesen Bescheid gestern. Er bestätigte, was bereits einige Tage zuvor durchgesickert war: Der kränkelnde Häftling befindet sich nun in einem Straflager in der Siedlung Charp im Nordural. Dieser Ort jenseits des Polarkreises ist faktisch nur in einer zwei Tage dauernden Fahrt mit Eisenbahn erreichbar.

Bei Chodorkowski war offenbar sogar eine falsche Fährte gelegt worden, da aus Strafvollzugskreisen verlautete, er sei ins Gebiet Saratow gebracht worden und würde wohl in ein als „Musterkolonie“ bekanntes Straflager in der Stadt Engels kommen. Doch wie sich nun herausstellte, haben die Justizbehörden den aus der Zelle heraus zum politischen Aktivisten gewandelten Ex-Oligarchen - wie Lebedjew auch - in einem maximal abgelegenen Lager im wörtlichen Sinne „kalt gestellt“.

Chodorkowski auf den Spuren der Dekabristen

Dies steht in Widerspruch zu internen Regelungen der Strafvollzugsbehörde, die eine maximal heimatnahe Inhaftierung vorsehen. Doch ob bewusst oder unbewusst - historisch gesehen kommt die Verbannung eines politischen Gefangenen ins Gebiet Tschita einer gewissen Adelung gleich: Auch die berühmten und heute als Reformer verehrten Dekabristen, die 1825 den Aufstand gegen die Allmacht des Zaren Nikolaus I. wagten, wurden in diesen eisigen Winkel jenseits des Baikalsees geschickt. Uranminen gab es damals zwar noch nicht in Ostibirien, aber jede Menge mit Sträflingen und Verbannten betriebene Bergwerke und Eisenhütten.

(ld/rufo)


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