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Andrej Arschawin (rechts) schießt vor Wut drei Tore. Foto: www.rtr-sport.ru |
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Zenit meldet sich mit 5:1 zurückSt. Petersburg. Nach zwei Monaten Durststrecke machte Zenit am Samstag mit einem Donnerschlag von 5:1 gegen Amkar Furore. Aber nach dem übereilten Verkauf von Bystrow an Spartak ist die Krise noch lange nicht vorbei.
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Es brodelt weiter
Andrej Arschawin schoss gleich drei Tore, aber dies ohne sichtliche Freude, vielmehr mit einer Wut, die er nach dem Spiel damit erklärte, er habe auf diese Weise seinen Protest ausdrücken wollen. Gegenstand ist Wladimir Bystrow, sein alter Freund in der Mannschaft. Arschawin sagte vor Journalisten, er halte Bystrows Wechsel für einen „großen Fehler der Clubleitung“. Weiterhin schließt er nicht aus, dass auch er bald den Verein verlassen könnte.
Petrzela sieht die Sache genau umgekehrt. Die „tolle sportliche Wut“ auf dem Feld sei ein Geschenk der Spieler an ihn gewesen, mit dem sie ihrem Chef die Solidarität aussprechen wollten. Igor Tscherkassow, Generaldirektor von Zenit, drückte indes vorsichtig, aber deutlich aus, er hätte seine Probleme mit Petrzelas Verhalten gegenüber Bystrow.
Petrzela ändert seine Taktik
Zum ersten Mal wich der Cheftrainer von seinem üblichen Schema 4:4:2 ab und ließ die Mannschaft mit nur einem Stürmer (Arschawin) aufs Feld. Die Neuerung zahlte sich aus, wie das Ergebnis zeigt.
Der noch ganz junge Oleg Koshanow, eigentlich ebenfalls ein Angriffsspieler, trat Samstag als offensiver Halbverteidiger auf und schoss sein erstes Tor in der höchsten Liga. Mit 18 Jahren und 27 Tagen ist er damit zum jüngsten Torschützen der diesjährigen Premierliga-Saison avanciert.
Amkar war völlig desolat
Die Gäste aus Perm konnten Zenit überhaupt nichts entgegensetzen. Selbst der einzige Treffer war ein dummes Missverständnis und zudem ein Eigentor. In dieser Situation verschätzte sich Keeper Kamil Contofalski, lief zu weit aus dem Tor heraus; Alexander Gorschkow konnte nicht mehr abbremsen und lief mit dem Ball ins eigene Tor hinein.
In diesem Moment hätte Amkar die Sache drehen können, hatte aber keine Kraft für eine Wende. Schon zur Pause stand es 3:1, sofort nach dem Wiederanpfiff schoss Arschaswin dann sein drittes Tor. Der letzte Treffer in der letzten Nachspielminute durch Koshanow machte die Sache dann so richtig perfekt und rund.
Der Support bricht alle Rekorde
Statt zu schweigen, wie vor dem Spiel diskutiert wurde, drehten die Zenit-Fans voll auf. „Ole-ola, oleoleole-oleoleola!“ 13 Minuten ohne Pause und dass bei einem Tempo, wo kaum Zeit zum Atemholen blieb so etwas hat das Petrowski-Stadion noch nicht gehört!
Es klappte also an allen Fronten. Schon am Samstag in Rostow muss Zenit allerdings beweisen, dass der rasante Aufschwung vom Samstag keine Eintagsfliege war. Und es bleibt zu hoffen, dass die Wogen der inneren Krise bald zum Stillstand kommen. (sb/.rufo)
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