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Foto: www.newsru.com |
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Zenit-ZSKA Das Spiel des JahresSt. Petersburg. Am Montag Abend konzentriert sich die ganze Aufmerksamkeit der russischen Fußball-Fangemeinde auf das Petrowski-Stadion an der Newa. Um 20 Uhr erfolgt dort der Anpfiff zum Premierliga-Spiel zwischen Zenit und ZSKA Moskau. Wer in dieser Begegnung siegt, hat die diesjährige Meisterschaft so gut wie in der Tasche.
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Die Stimmung in der Stadt ist gespannt. Nicht nur wegen der verständlichen Aufregung vor diesem superwichtigen Spiel. Seit Samstag, spätestens Sonntag sind an die 2.000 Moskauer Fans angereist. Am Wochenende waren sie mit Anhängern von Zenit in kleine bis mittelschwere Handgemenge geraten. Beobachter befürchten, es könnte heute Abend auch im Stadion zu Krawall kommen. Neu wäre das nicht. ZSKA und Zenit sind prinzipielle „Feinde“, und nun kommt auch noch die ausnehmende Wichtigkeit der Begegnung für den Ausgang der Saison hinzu.
Ebenbürtige Gegner
Sowohl ZSKA als auch Zenit sind in europäischen Wettbewerben engagiert. Während die Moskauer letzte Woche in London mit 0:2 gegen Chelsea verloren, fuhren die Petersburger mit 5:1 einen riesigen Heimerfolg gegen AEK Athen ein. Und doch kamen die Armeekicker bestens gelaunt aus England zurück, denn sie hatten sich wacker geschlagen. Das relative Kräftegleichgewicht der beiden Vereine spiegelt sich auch in der aktuellen Tabelle wider: ZSKA führt mit 52 Punkten, Zenit ist mit 50 Zählern Dritter.
Gewinnt Zenit, übernimmt der Club von der Newa wieder die Führung. Gewinnen die Moskauer, ist Zenits Traum vom Gold so gut wie ausgeträumt, denn dann fehlen drei Spiele vor Saisonende fünf Punkte bis zur Spitze. Angesichts von Zenits Punktebilanz in den letzten drei Premierliga-Spielen holten sie nur zwei Punkte käme eine Niederlage am heutigen Abend dem Abschied von der Meisterschaft gleich.
Das Trainerduell Petrzela versus Gassajew
Auch den beiden Trainern Vlastimil Petrzela und Valeri Gassajew steht ein Duell bevor, nachdem sie in letzter Zeit so manches Mal gegeneinander aufgetreten waren. Der sonst so zurückhaltende und politkorrekte Chefcoach von Zenit überraschte die Journalisten mit einer wenig liebenswürdigen Einschätzung seines Visavi. Den von Gassajew bei ZSKA praktizierten Fußballstil bezeichnete er als „brechstangenhaft“ und „pferdemäßig“. Über Gassajew selbst ließ er verlauten, dass sei doch „dieser Angreifer, der immer im Strafraum hingefallen ist“.
Vielleicht hat Gassajew Petrzelas Wut auf sich gezogen, weil er Zenit wochenlang einfach ignorierte. Als die Petersburger über Wochen den ersten Tabellenplatz hielten, redete Gassajew immer nur von Lokomotive als ernstestem Gegner von ZSKA um die Meisterschaft. Nach Zenit befragt, blockte er einfach ab und verweigerte eine Antwort. So etwas mag dem feinfühligen Intelligenzler Petrzela mächtig auf die Nerven gegangen sein.
Wir hätten auch 40.000 Karten verkaufen können
Bei diesem Spiel zeigt sich mal wieder, wie wenig das Petrowski-Stadion den Anforderungen von Zenit entspricht. Bei solchen Schlagerspielen könnten auch doppelt so viele Karten verkauft werden. Nach einer neuesten Inventarisierung fasst die Arena auf der Peter-Insel genau 21.725 Zuschauer. Den Moskauer Fans wurden 2.500 Plätze zugestanden, ihre Nachfrage lag allerdings um einiges höher.
Der Direktor des Petrowski gab zu, dass den Anfragen zufolge gut und gern 35.000 bis 40.000 Karten hätten verkauft werden können. Zwei Stunden vor Anpfiff sind die Kassen am Stadion geöffnet, aber ob da noch was zu holen sein wird, ist fraglich. Das Spiel wird dagegen sicher ein Fest für Spekulanten für 50 Dollar haben sie sicher noch ein Billet über.
Das Spiel wird um ab 19.50 Uhr vom Fünften Kanal und ab 19.55 Uhr vom Sport-Kanal live übertragen. (sb/.rufo)
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