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Russland Leserkommentare


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13.10.2011 17:18   Paulsen-Consult

Widersprüchliche Suizidalität

Die Suizidrate sagt weniger etwas darüber aus, wie verbreitet psychische Erkrankungen in einer Bevölkerung sind, als über die Qualität der psychiatrischen Versorgung. In Deutschland geht die Suizidrate stetig zurück, obwohl die Rate an psychischen Neuerkrankungen steigt. In der am schlechtesten psychiatrisch versorgten Bevölkerungsgruppe, den alten Menschen ist die Suizidrate demnach weniger rückläufig und hält sich seit den siebziger Jahren teilweise sogar konstant!\r\nDie Qualität der psychiatrischen Versorgung korreliert ungefähr mit dem Wohlstandsniveau eines Landes. In vielen Ländern der Erde gibt es überhaupt keine psychiatrische Versorgung.\r\nNach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die Psychiatrie in Osteuropa nur punktuell besser geworden, häufig hat sie sich verschlechtert. Auch hier ein typisches Bild. Im Boomland Polen eine deutlich bessere Versorgung als in Weissrussland, das 2005 mit 35 Suiziden pro 100000 Einwohnern die höchste Suizidrate international hatte.\r\nEin paar andere Punkte sollen aber auch nicht verschwiegen werden. Alkohol und Drogen sind Risikofaktoren ersten Ranges. Sie bedingen auch Gewalt gegen andere, insbesondere familiäre Gewalt gegen Frauen und Kinder. Hier gibt es leider keine aussagefähigen Statistiken in Osteuropa, was auch gut nachvollziehbar ist, weil familiäre Gewalt häufig nicht nachhaltig verfolgt wird. Geschlagene Frauen dürfen auch nur sehr eingeschränkt auf die Hilfe der Polizei hoffen.\r\nTrotzdem sind gewalttätige Gesellschaften wie Russland nicht automatisch mehr suizidgefährdet, wie das Beispiel der USA zeigt, die auch eine hohe Gewaltrate aufweist, aber nur wenig Suizide, weniger als in Westeuropa, wo familiäre und öffentliche Gewalt in viel höherem Maße geächtet ist.\r\nSchließlich gibt es bei den Inuit in Grönland sehr hohe Suizidraten, obwohl dort eine wenig reglementierte gewaltarme Erziehung vorherrschen soll.\r\nDie Sache mit der Suizidalität ist also schwer zu fassen und direkte Schlüsse sind schwer zu ziehen. Keinesfalls kann man davon ausgehen, dass ärmere Gesellschaften ohne psychiatrische Versorgung auch automatisch höhere Suizidraten haben.\r\nSchließlich bleibt auch in Bezug auf Russland die offene Frage, warum sich die Zahl der Suizide in den letzten zehn Jahren reduziert hat, obwohl die psychiatrische Versorgung nicht nennenswert verbessert wurde?\r\nEin neuer Putin-Faktor? Immerhin scheint die russische Statistik einen Glücksfaktor von 73% aufzuweisen, wenn auch internationale Institute die Russen mit 37% nur halb so glücklich sehen, wie Russland-Aktuell kürzlich berichtete.\r\nIch persönlich denke, es liegt am Wodka, der nur kurzfristig glücklich macht und bereits am nächsten Tag zu einer erheblichen Imbalance der Glückshormone führt. Die Finnen haben mit ihrem Alkoholkonsum in den achtziger und neunziger Jahren auch ihre Suizidraten reduzieren können. Das sollten die Russen auch mal versuchen!

Panorama | Russland mit zweitgrößter Selbstmordrate in der Welt
11.10.2011 18:39   Paulsen-Consult

Natürlich gewollt

Natürlich handelt es sich um ein politisch gewolltes Urteil, zumal die Gesetzesgrundlage auf der dieses Urteil beruht, vermutlich in Kürze passe´sein wird.
Die Gründe, diesen Prozess nicht vor seinem spektakulären Urteil abzubiegen, sind dabei gar nicht so schwer zu finden. Wer keine positive Aufmerksamkeit bekommt, holt sich diese eben in negativer Form. Ohne jede Aufmerksamkeit möchte ein Land in diesem Zustand sicher nicht bleiben. Nach persönlichen Gesprächen mit Ukrainern gehe ich sogar davon aus, dass viele Ukrainer den Timoschenko-Prozess mit Genugtuung verfolgt haben, weil sie sich von ihrer Politik enttäuscht sahen. Ob Timoschenko aber zum Sündenbock taugt, darf stark bezweifelt werden. Ich rechne weiterhin mit ihrer Rehabilitation.
Dennoch, viele Ukrainer sind inzwischen ausgesprochen EU-kritisch, seit die üppigen Kredite der westlichen Banken nicht mehr fließen und der Wohlstand in unerreichbare Ferne gerückt ist. Irgendwas ist faul an Europa, die Ukraine hätte doch schon längst reich sein müssen.
Die Gründe der hausgemachten Krise will dann kaum einer hören. Schön passt dazu eine ehemalige Premierministerin Timoschenko, die das Land betrogen habe und nun mit allen diplomatischen Waffen von der EU verteidigt wird. Das klingt schon fast nach einer Verschwörungstheorie. Eigentlich ist die EU an allem Schuld, wie man gestern in der Kyivpost in einem Kommentar des ehemaligen Redenschreibers von Kutschma lesen konnte. Die EU wolle die Ukraine gar nicht und nehme den Timoschenko-Prozess als Vorwand für die Blockierung des Assoziierungsabkommens.
Ich habe inzwischen meine eigene Meinung dazu.
Immer wenn aus der EU mal wieder Forderungen nach rechtsstaatlichen Reformen und Bekämpfung der Korruption in Kiew eintreffen, geht man in die Gegenoffensive, macht genau das Gegenteil und bezichtet den Westen der Einmischung in innere Angelegenheiten oder gar der Subversion. Dieses Muster scheint jetzt auch auf die Russen angewendet zu werden. Ein ukrainischer Diplomat behauptet laut Interfax, dass Timoschenko russische Agentin gewesen sei und die Ukraine unterminiert habe.
Mit solchen Methoden, Unterwanderungsängste und ausländische Feindbilder zu schüren, hat Putin sein Land an die Zügel bekommen. Somit wäre es gar nicht verwunderlich, wenn Janukowitsch nun das gleiche versuchen würde. Ob das funktioniert, darf aber bezweifelt werden. Timoschenko eignet sich eben doch eher als Märtyrerin, denn als Sündenbock. Janukowitsch treibt auf diese Weise sein stark angeschlagenes Land in eine gefährliche Zerreissprobe!

Russland-News | Ukraine: Timoschenko-Urteil behindert Euro-Integration
07.10.2011 9:09   Hajo

Spekulationen!

Selbst bei einem Triebwerksausfall würde die JAK auch mit 2 Triebwerken noch abheben können, ein Ausfall aller Triebwerke durch Vogelschlag ist sehr, sehr selten. Ich vermute eher einen Defekt der Hydraulik (Start- und Landeklappen/Querruder), welcher von deer Besatzung zu spät realisiert wurde.

Panorama | Yak-42: Versionen von Pantsch-Kerosin bis Vogelschlag
07.10.2011 0:38   Iwan

Alkohol

Kontrollen vor Antretetn des Dienstes im Cockpits gibt es wohl nicht...\r\nAuch nicht, nachdem erwiesen ist, dass -manche- russische Piloten auch gerne mit mehreren Promillen fliegen.\r\nSelbst wurde ich in Salechard am 20. August 2011 (Nachbarzimmer) Zeuge, wie eine russische Crew ihre Pause zum nächsten Flug im Hotel nutzt. Eines von zwei sündteueren Zimmern im Hotel \\\"Arktika\\\" wurde dazu genützt, ein Saufgelage mit lauten Gesängen zu veranstalten. Am frühen Morgen (etwa 5 Uhr) ging es los, gegen Mittag verließ ich das Hotel und dort wurde noch immer gefeiert (im Zimmer 205). Auf Klopfzeichen reagierte man erbost, klopfte zurück, man klopfte auch erbost an die Zimmertür. Mehrmals traf ich am Gang einen der zwei \\\"Herren\\\" des Cockpits, jeweils wieder eine Flasche Vodka aus dem Zimmer gegenüber bringend. Im Hotel zeigte man sich machtlos, es war nur zu erfahren, dass es sich um einen Flugkapitän + Crew handelte, die in Salechard ihre Pause zum nächsten Flug hier verbringen.... Na, dann Prost! In diesem Fall hatte ich Glück, ich stieg nicht an Bord dieser Mannschaft... aber irgendwann wird es vermutlich sehr viel unglücklichere Menschen geben, wenn man hier nicht einschreitet...

Meinung & Analyse | Safety last: Gefährliches Draufgängertum im Cockpit
06.10.2011 16:49   jich

ein armenischer Soldat von aserbaidschanischen Scharfschützen getötet und zwei weitere verletzt worden.

Ach ja. Die Scharfschützen sind wie so oft die Ursache der Eskalationen von Militärkonflikten. Sei es der gescheiterte US-Putschversuch in Venezuela 2002, die friedlichen "Oppositionsdemonstrationen" in Syrien, Tunesien, Yemen usw.

Wer der Auftraggeber der Scharfschützen ist, erfährt man natürlich nie... Aber logisch nachgedacht haben die Kaukasus-Ereignisse mit dem Syrien-Veto der Russen natürlich nichts im Geringsten zu tun...

Russland-News | Südkaukasus: Drei Tote bei Gefechten um Berg-Karabach
06.10.2011 15:14   jich

Und schon sieht man, wie solche Rankings zustande kommen. Gerüchte um persönliche Drohungen in Grosny und Schießereien in der Stadt von Machtschkala sind um einiges gefährlicher als tatsächliche Überfälle in Marseille und Verletzungen in Togo... Aber hey, zumindest sind die Überfälle auf demokratischem Boden und oligarchenfrei verlaufen...

Russland-News | Russland hat gefährlichste Fußballvereine der Welt
06.10.2011 15:09   jich

Der Fall erinnert mich an den Luke Harding(oder war das Simon Shuster?), der angeblich auch als unerwünscht ausgewiesen wurde. Paar Tage später wurde dementiert, die Ursache sei, er habe ein gewöhnliches Visum und kein Journalistenvisum gehabt...

Russland-News | Deutschem Russland-Analytiker die Einreise verweigert
05.10.2011 8:58   Frank Wernet

Mut zur Lücke wird sich lohnen

Meine Frau stammt aus Minsk-deshalb verfolge ich die Entwicklung von Weißrussland mit großem Interesse - und großer Sorge.
Das Land verfügt über ein sehr großes Potential und die Menschen streben nach Erleichterung und Wohlstand.
Als Deutscher und als Manager weiß ich, daß Wohlstand durch Fleiß allein nicht entsteht - sondern nur, wenn für die Menschen dadurch ein Ziel greifbar und realisierbar erscheint.
Ich kann den Verantwortlichen des Landes nur empfehlen, sich darauf zu konzentrieren, ihren Ihnen anvertrauten Menschen den notwendigen Rahmen zu schaffen, durch Leistung Werte zu schaffen und ansonsten die wirtschaftliche Entwicklung den Unternehmen und dem fairen Wettbewerb zu überlassen - das erfordert gerade für planwirtschaftlich geprägte Verantwortliche einen großen Mut - aber eben auch sehr große Chancen, das Land von Resignation und Vetternwirtschaft zu befreien, die ansonsten Weißrusslands Wirtschaft nach und nach strangulieren werden. Währungsabwertungen, wie wir sie aktuell erleben, sind da nur der Anfang vom Ende einen überdenkenswerten Strategie.
Den Hang der Regierenden, alle Eventualitäten vorausschauend zu regeln empfinde ich - sicherlich aus der Entfernung - als Bevormundung der Menschen, die Ihrerseits mit Resignation und Desinteresse reagieren - ein tödlicher Cocktail für jede wirtschaftliche Entwicklung!
Aufschwung kann nicht verordnet werden, aber soziale und wertorientierte Leitlinien können die Menschen unterstützen, den Mut zu entwickeln, ihre Kraftreserven zu mobilisieren.
Ich liebe dieses Land Weißrussland und deshalb stimmt es mich sehr traurig, die aktuelle Entwicklung zu verfolgen.

Stuttgart, 05.10.2011

Wirtschaft & Geld | Minsk gibt seinen Rubel-Kurs frei: 60 Prozent Abwertung
04.10.2011 19:17   Paulsen-Consult

Großartige Idee

Das ist eine hervorragende Idee, die ohne Demokratie nicht funktionieren wird. Putin muss dafür seine Politik grundsätzlich ändern.

Politik | Putin schreibt sich Eurasische Union ins Wahlprogramm
04.10.2011 15:38   Till

GLÜCKLICHE ADOPTION

Vor genau 3 Jahren lernte ich Im Flugzeug Ekaterina aus 'Piter' kennen. Danch hat uns der "Zufall" mehrfach zusammen geführt. Kurzum: Katja kannte nier ihren Vater, ich habe mir eine Tochter gewünscht. Wir beschlossen, uns zu adoptieren. Sie war zu dem Zeitpunkt 22, ich 78 Jahre alt. Dickes Kompliment für die St.Petersburger Behörden! Dort ging alles recht problemlos voran bis hin zur Zustimmung, auch hinsichtlich meines deutschen Familiennamens. Nach mehreren Versuchen fanden wir in Lübeck den richtigen Anwalt mit entsprechender Erfahrung. Hier in Lübeck hat alles viel länger gedauert als in Russland, schließlich hat das Familiengericht nach genauer Abwägung unserem Adoptivwunsch zugestimmt. Darüber sind wir sehr glücklich ! dadurch wurde ich auch Mitglied von Katjas russischer Familie, obwohl ich kaum diese wunderschöne Sprache spreche.Meien Tochter studiert weiter hier in Deutschland, ist längst perfekt in Deutsch und lernt momentan weitere internationale Sprachen. Wir sind lebenslang der Russischen Föderation, der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere dem Herrgott sehr dankbar für diese wundersame Zusammenführung !!!
Also: wer Beratung und Hilfe braucht, wende sich bitte über die Redaktion an mich. Für uns wurde es eine großartige Lebensbereicherung.
Erschrocken war ich beim Lesen, dass sich manche Adoptiveltern so schlimm verhalten haben...

Panorama | Putin erzählt von Schröders Adoptionen in Russland
04.10.2011 12:57   stubengeist

Das Streben zur Weltherrschaft hat verschiedene Gesichter!

Das Streben zur Weltherrschaft hat verschiedene Gesichter!\r\n\r\nSelbstverständlich hat Russland die Voraussetzung dazu, mit zumischen.\r\nMeines Erachtens nach deutscher, Sicht wünschenswert, um die einseitige Ausbeutung Deutschlands zu beenden.\r\nDie \\\"Demokratie könnte hier unverfälscht das Bestreben der Akteure im Konkurrenzkampf zur \\\"Existenz\\\" verhelfen oder vereinigen.\r\nRussland hat hier eine Besondere Verantwortung gegenüber Europa, Europa aus der Umklammerung der Interessenpolitik von Übersee eine andere Möglichkeit anzubieten.\r\nSpeziell für Deutschland in seinem Befreiungskampf der Gleichberechtigung unter den Völkern, sowie einen Friedensvertrag neue freie Wege zu öffnen, in einer freie Volksbefragung, ( Freiheit die ich meine) ein Partner mit freien Willen zur Festigung des Weltfrieden beizugtragen.\r\n\r\n

Politik | Putin schreibt sich Eurasische Union ins Wahlprogramm
02.10.2011 19:31   Paulsen-Consult

Putinismus ausgereizt

In den letzten 10 Jahren hat W.W.Putin die Qualitäten, die er im Präsidentenamt und in der Position eines Ministerpräsidenten hat, unter Beweis gestellt. Viele Russen waren mit der autoritären Grenzdemokratie Putins zufrieden. Seine wohl größte Leistung war, dass er den Russen ihr Selbstbewusstsein zurück gab. Die demokratische Entwicklung des Landes, die Förderung einer Zivilgesellschaft und echte wirtschaftliche Reformen, wie eine nachhaltige Förderung des Mittelstandes, Schaffung von mehr Rechtsstaatlichkeit und Bekämpfung der Korruption kann Wladimir Wladimirowytsch sich nicht auf die Fahne schreiben. In diesen Punkten hat der Putinismus versagt.
Dabei ist gar nicht ausgemacht, dass Putin in den genannten Bereichen keine Fortschritte erzielen wollte. Ihm fehlten schlicht und einfach die Mittel dazu.

Toleranz liegt nicht in der Persönlichkeit des russischen Potentaten und die Angst vor Strukturverlust und Anarchie scheint dem Premier und zukünftigen Präsidenten tief eingepflanzt zu sein. Wer aber eine demokratische Zivilgesellschaft haben möchte, muss Selbstorganisationsprozesse zulassen und fördern können. Genau an dieser Stelle mangelt es in Russland am meisten. Die Methode des Putinschen Machterhaltes ist zutiefst sowjetisch, wenn auch mit mehr Sexappeal. Dennoch gilt Stalins Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das Land wird vom Geheimdienst und seinen Helfern beherrscht. Viele kritische Journalisten können ein Lied davon singen.

Genau wie der FSB weist die Partei, Einiges Russland, im Volksmund gelegentlich auch Partei der Diebe und Betrüger genannt, eine ausgeprägte Klankultur auf. Typisch für Klankulturen sind die fehlende Ausrichtung auf Leistung und Wettbewerb und die Dominanz von persönlichen Beziehungen bei der Gestaltung politischer Karrieren. Eine echte Vorwärtsbewegung gibt es in einer Klankultur allerdings selten, die Mitglieder sind zu sehr mit der Verteilung von Besitzständen beschäftigt, als dass sie etwas Neues schaffen könnten.
Der Fisch stinkt zwar immer vom Kopf, aber diesem Falle nicht unbedingt nur. Im Falle der Partei Putins stinkt der Fisch bereits in der Struktur. Eine Partei von staatlichen Bediensteten wird von sich aus niemals dazu tendieren, wirtschaftliche Entwicklungen zu befördern. Im Gegenteil muss wirtschaftliche Prosperität mit ihrer Dynamik den Stakeholdern der Partei eher Schrecken einjagen, weil diese automatisch zu einer Verlagerung der Machtansprüche vom staatlichen in den ökonomischen Sektor führen muss. Die Forderung nach allgemeingültiger Rechtsstaatlichkeit gehört hier hin. Ein starker russischer Mittelstand würde in kürzester Zeit die Privilegien administrativer Fürstentümer angreifen und die Korruption in erheblichem Maße anprangern. Das wäre eine andere Dimension, als die Sonntagskritik von Medwedew und Putin an der Korruption im Lande.

In einer solchen Situation wirtschaftlicher Prosperität, die vom Mittelstand ausgeht, könnte Putin seine administrativen Truppen nicht mehr belohnen. Der Putinismus wäre schnell am Ende. Deshalb muss der künftige Präsident weiterhin auf Oligarchen setzen und die eigentliche Zukunft des Landes, den Mittelstand, vernachlässigen.

Innenpolitisch steht fest. Selbst wenn Putin es wollte, was ihm durchaus zuzutrauen wäre, hat er keine Chance eine wirkungsvolle politische oder wirtschaftliche Reform des Landes auf den Weg zu bringen, ohne seine eigene Machtstellung massiv zu gefährden. Es ist wie die Quadratur des Kreises. Er müsste seine Macht und die Staatsmacht im Ganzen zurückfahren und neue liberale politische Entwicklungen zulassen, sowie einen aufkeimenden unternehmerischen Mittelstand massiv unterstützen ohne dafür politischen Bakschisch zu verlangen. Dazu wird Putin auch in den nächsten zehn Jahren, aus machttaktischen Gründen, nicht in der Lage sein.


Meinung & Analyse | Putin: Steuermann in der Krise oder Stagnationssymbol?
30.09.2011 11:53   KolomnaPiter

Ich habe das seltsame Donnern gestern im Bereich der Kirow-Werke gehört und schon befürchtet, es sei etwas Schlimmes passiert.
Wollen wir nur hoffen, dass die Vernichtung planmäßig verläuft und keiner dabei zu Schaden kommt.

Russland-News | Militär sprengt Altmunition - Petersburg wackelt
30.09.2011 10:45   Paulsen-Consult

Lustiger Beitrag

Heute scheint die Sonne und dieser Betrag stimmt mich heiter. Medwedew erlärt also, dass die beiden schon vor langer Zeit, vielleicht sogar schon im Sandkasten, beschlossen haben, das Amt zu wechseln. Klar, das kann jeder verstehen, der selbst echte Männerfreundschaft kennen gelernt hat. Natürlich würde man in einer parlametarischen Demokratie zwischendrin mal auf die Idee kommen, wenigstens die eigene Partei zu fragen, was man auch als Willensbildung bezeichnet. Was hilft es, wenn die Partei sauer ist, so ist es nunmal im einigen Russland. Die Wahlen sind ja trotzdem nicht entschieden, trotz aller Umfragen, trotz einer langjährig demontierten Opposition und trotz regierungstreuer Leitmedien.
Ich finde es gemein, Putin den Spaß an der Wiederwahl verderben zu wollen. Das ist nicht in Ordnung und Medwedew möchte auch seinen zugewiesenen Posten mit einer ehrlichen Wahl krönen.
"Sollen die Leute doch bestimmen, wer mehr Autorität hat." Klar, der Autoritärste wird gewinnen. Wer? Herr Gott, Josef! Putin natürlich.

Russland-News | Medwedew schließt Wahlniederlage Putins nicht aus
29.09.2011 13:07   jaja

...dafür hat Brjun keine Ahnung

>>Es gäbe Versuche, nicht-drogenhaltige Hanfsorten zu züchten, aber er habe noch nie gehört, dass dies gelungen wäre.

Panorama | Russland will Hanfanbau zum Kampf gegen die Drogenmafia
27.09.2011 19:57   Tristaana

Und Prochorov hat recht

Prochorov hat recht mit seinem Kommentar, isbesondere nachdem er nicht gelassen hat, sich selbst von Surkov den grauen Eminenz von Kremlin zu manipulieren. Kydrin hat eine richige Entscheidung getroffen. Stimme zu die Wörter von Prochorov,„...neue Entwicklungskonzepte und neue Personen an die Oberfläche treten, die sich nicht in die bekannten Koordinatensysteme einpassen werden\\\". Vile Leute sind überzeugt dass solche Selbteadliche Leute sich gut in Zukunft einpassen werden.

Politik | Nach dem Finanzminister-Rauswurf: Quo vadis, Kudrin?
27.09.2011 13:49   Querdenker

Film:"Wyssozki-Danke, für mein Leben"

Gute Tag,

wollte hier nur kurz kommentieren, dass am 1. Dezember 2011 ein biografischer Film über Wyssozki in die deutschen Kinos kommt. Da ich selbst ein großer Fan Wyssozkis bin und nur zufällig über diese Infos gestolpert bin, habe ich gedacht es könnten nach andere Interesse daran haben.

http://www.wyssozki.de/

Leute | Russlands größter Barde: Wyssozki zum 70. Geburtstag
22.09.2011 22:48   Paulsen-Consult

Komplizierte Trennungs-Psychologie

Das ukrainisch-russische Verhältnis ist eine komplizierte Mischung von Beziehungsstörungen, die nach einer langjährigen zerrütteten Ehe auftreten. Die Unabhängigkeit der Ukraine war dabei nicht das Ende, sondern der Anfang der Ehe und Trennung zugleich. Davor war ja angeblich alles ein einziges Land. Grenzüberschreitungen waren keine Grenzüberschreitungen, weil insbesondere von russischer Seite die Ukraine nur als Teil Russlands betrachtet wurde. Fast könnte man sagen, dass die Ehe mit der Trennung offensichtlich wurde, weil zu diesem Zeitpunkt Russland Unterhaltszahlungen in Form von billigem Gas aufnahm. Jeder, der russische Männer kennt, weiss, dass dies eine absolute Besonderheit ist. Ein deutliches Zeichen, dass die Russen ihre ukrainische Frau zurückhaben wollen. Russische Männer zahlen nach der Scheidung so gut wie nie. So ähnlich mögen es jetzt Putin und Medwedew sehen. Entweder die ukrainische Ehefrau kommt zurück ins gemeinsame Bett, oder der Hahn wird zugedreht und dann soll sie sehen, wo sie bleibt. Schließlich arbeitet man mit South-Stream ja schon an der Umgehung oder auch Austrocknung der Ukraine im Gasgeschäft. Diese Politik im russischen Macho-Stil führte mit Justschenko zum Gaskrieg und jetzt mit Janukowitsch zur BoFrost-Diplomatie. Diese ukrainischen Präsidenten sind schließlich Männer, die sich nicht dominieren lassen wollen. Timoschenko war da schon gefälliger, sitzt jetzt aber ein. Ganz zu unrecht übrigens, weil sie in einer Situation, die massiv gegen die Ukraine lief, das Land vor Schlimmerem bewahrt hat, wenn auch der Gaspreis kräftig nach oben ging.
Wie ein geschiedener Ehemann erhebt auch Russland immer noch Anspruch auf die Ex und kann dabei äußerst gemein werden. Insbesondere soll verhindert werden, dass die Ukraine einen Neuen findet, was mit dem EU-Assoziierungsabkommen durchaus möglich wäre. Deshalb wird in diesem Rosenkrieg nach guter Sitte erpresst und gedroht, aber eben nicht mehr geliebt. Dies ist ebenfalls beste Macho-Psychologie. Machos können nämlich nicht lieben, sie können nur hassen, was sie nicht besitzen dürfen. Die unfreundlichen und äußerst respektlosen Beschimpfungen, mit denen schon Tschernomyrdin in Kiew die Beziehungen vergiftet hat, werden jetzt einfach auf eine höhere Ebene gehoben und dürften hinter verschlossenen Türen recht grob ausfallen. Janukowitsch, der bereits von verschiedenen Gegenständen angegriffen wurde, unter anderem von einem Ehrenkranz, sollte nun lernen, fliegenden Tellern und Tassen auszuweichen. Der Kreml ist nämlich nicht gut auf ihn zu sprechen. Wir können alle nur hoffen, dass Putin und Medwedew über diese Trennung nicht in eine Alkoholkrise rutschen. Denn dann wäre das russisch-ukrainische Ehedrama perfekt und jede denkbare Entgleisung möglich. Andererseits auch nichts besonderes. Denn das spielt sich täglich millionenfach sowohl unter russischen, als auch unter ukrainischen Dächern ab.

Politik | Ukraine-Russland: Janukowitsch-Besuch entscheidend
22.09.2011 22:17   Tristaana

Alles bleibt was es ist

Es wird nicht weniger Kinder in Russland, sondern unsicherheit gestiegen wird. Der Prochorow's Vorschlag könnte nur im globalen wirtschaftlichen Sinne vernünftig sein, trotzdem, bleib alles was es ist

Reportagen | Schulbildung in Russland wird offiziell zum Luxus
22.09.2011 19:11   Paulsen-Consult

Deutschland kein Vorbild

Endlich mal ein Punkt, an dem man sagen kann, dass es in Deutschland auch nicht besser ist. Trotz klammer öffentlicher Kassen haben die postsowjetischen Staaten häufig noch ein ganztägiges Betreuungsangebot für Kinder. \r\nFür Deutschland hingegen muss man festhalten, dass trotz hohen Wohlstandes und eines jährlich wachsenden Bruttosozialproduktes für die Kleinen mal wieder nichts dabei ist. Bereuungsplätze im Kindergarten sind Mangelware und Hortplätze in der Schule sind in Deutschland Glückssache.\r\nDen Kindergartenplatz für unseren Kleinen haben wir uns verzweifelt erkämpfen müssen. Ich wäre auch zur Bestechung bereit gewesen, was zum Glück dann aber doch nicht notwendig war. Sogar der deutsche Bundespräsident hat Probleme, einen Kindergartenplatz für seine Jüngsten zu bekommen. In diesem überheblichen Wohlstandsland gibt es einen verzweifelten Überlebenskampf der berufstätigen Eltern, die ihre Kinder tagsüber nicht unterbringen können. Eine Absurdität erster Klasse, bei der wir in Berlin locker mit Moskau mithalten können. Sogar die bürokratischen Paradoxien sind mindestens so perfekt, wie in Russland. In Berlin hat man zwar einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz und auch auf einen Platz im Kinderhort, kann diesen aber nicht realisieren. Die Jugendämter haben keine Nachweispflicht und sind somit aus dem Schneider, wenn die Eltern keinen Platz für ihren Liebling finden. Der Anspruch steht also nur auf dem Papier. Damit die SPD wieder gewählt wird, hat sie dennoch alle Kindergartenplätze kostenfrei gemacht, was aber wenig nützt, wenn es keine Kindergarten- oder Hortplätze gibt. Besser kann man Eltern nicht austricksen, nicht mal in Moskau.\r\nDie deutschen Bildungseinrichtungen folgen einem einfachen Prinzip. Je höher das Bildungslevel der Einrichtung, desto besser ist sie ausgestattet. Grundschulen sehen in Berlin deshalb häufig aus, wie besetzte Häuser. Überall bröckelt der Putz, die Außenanlagen sind verwildert und aus manchen Fenstern hängen Plakate von protestierenden Lehrern und Kindern, welche die Verwahrlosung anprangern. In vielen Grundschulen riecht es nach Schimmel und Pissour. Beklagt wird in Deutschland aber gerne die geringe Moral der Schüler und es geht gegen Eltern, die ihren Erziehungsaufgaben nicht gerecht werden.\r\nDie deutsche Politik, die gern mal ne Milliarde an Opel überweist, scheint der Meinung zu sein, dass unsere Kinder erstmal ein paar Jahre auf dem Klo lernen sollten, bevor sie eine richtige Schule von innen sehen. Die fängt dann in Berlin austattungstechnisch erst ab der siebten Klasse an.\r\nDen PISA-Verlierer Deutschland kann man gern als Vorbild für Energietechnik nehmen, aber im pädagogischen Bereich ist es ein einziger unaufhörlicher Absturz. Seit Jahrzehnten befinden sich die deutschen Schulen im freien Fall und noch immer hat sich die Ganztagsschule nicht durchgesetzt. Es ist kein Geld da. Die Deutschen geben ihr Geld lieber für teure Autos aus.

Stadt-Nachrichten | Wohin mit dem Kind: Moskaus Schulen schaffen Hort ab

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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