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Anastasija Gostjewa (Foto: Prochnow/.rufo)
Anastasija Gostjewa (Foto: Prochnow/.rufo)

Literatur im Internet - großer gemischter russischer Salat

Die 28-jährige Autorin Anastasia Gostjewa gehört zur ersten postsowjetischen Schriftsteller-Generation. Viele ihrer Arbeiten sind im Internet publiziert. Stephanie Prochnow sprach für russland-www.aktuell.RU mit der Autorin über russische Literatur im Internet.



Der Autor Sergej Kusnezow hat einmal gesagt: „Das russische Internet ist so literaturzentriert wie Russland selbst.“ Was meinen Sie dazu?
Das war Anfang der 90er Jahre so, als es wenige Computer gab – die meisten bei Schriftstellern, Journalisten, Literaturexperten. Deswegen war das Internet literaturzentriert. Zum Beispiel standen viele Leute aus der Lotmann-Schule (Professor für Semiotik in Tartu [Anm. d. Red.]) an den Anfängen des literarischen Internets. Jetzt ist es ganz anders: Erstens ist Russland insgesamt nicht mehr so literaturzentriert. Und auch im Internet verbringen die Leute inzwischen mehr Zeit mit Chat, Spielen und Filmen.

Gefällt Ihnen die Vermischung der hohen Literatur mit niedrigen Genres, wie sie im Internet praktiziert wird?
Das hat gar nicht im Internet angefangen, sondern ist allgemein die Idee der Popart aus den 60er Jahren. Aber die Idee gefällt mir. Der Raum um uns ist so voll mit niedrigen Genres, wie Fernsehen, Werbung, Banner, Billboards, Popmusik dass es lächerlich wäre so zu schreiben, als ob man in einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert leben würde. Das Bewusstsein der Menschen ist vom Fernsehen geprägt. Dort existieren ebenfalls das Niveauvolle und das Platte nebeneinander. So geprägte Menschen brauchen das ständige Umschalten zwischen den Kanälen, zwischen Erhabenem und Seichtem.

Was haben Sie für eine Beziehung zum Internet?
Ich verbringe durchschnittlich einen halben Tag im Internet und lese dort auch viel Literatur. Unsere Gesellschaft ist enorm von den Informationsströmen beeinflusst. Das Bewusstsein des Autors wird durch das Medium, das er benutzt, stark beeinflusst. In meinem letzten Buch „Die Kaschemme der Erleuchtung“ wollte ich die Intensität der Informationsflüsse wiedergeben: „Ich wollte Text mit multiplen Räumen (wie mit Bannern auf dem Bildschirm) schaffen, wo der Autor nicht nur einen, sondern mehrere Standpunkte gleichzeitig vertritt“. Es war ein Versuch, das Internet als Medium nachzubilden.

Viele ihrer Gedichte und Texte sind im Internet zu finden.
Ja, ich habe angefangen im Internet zu veröffentlichen. Jetzt mache ich das nicht mehr. Normalerweise läuft es so ab, das ein Internetjournal oder Fan bei mir anfragt, ob sie meine Texte ins Internet stellen können. Natürlich habe ich nichts dagegen. Ich sehe das als eine Art Reklame an.

Gibt es Autoren, die nur im Internet veröffentlichen?
Früher oder später werden alle guten Autoren, die im Internet veröffentlichen, auf Papier gedruckt. Alexej Andrejew, Leon Garalik, Sergej Kusnezow haben alle im Internet angefangen. Max Frei (http://www.frei.ru) – das ist der Künstlername einer Frau – war auch anfangs ein Netzexperiment. Dann hat sie mehrere junge Netzautoren zusammengebracht und sie herausgegeben.

Ist das russische, literarische Internet leicht überschaubar?
Ja, wenn du das erste Mal suchst, vergeht aber schon etwas Zeit, bis du es findest. Allerdings ist kein Raum im Internet richtig strukturiert. Es ist ein großer russischer Salat, bei dem alles vermischt ist. Ich persönlich hangel mich mit Suchmaschienen durch.

Welche Internet-Adressen können Sie denn für die russische Literatur empfehlen?
Ziemlich bekannt ist www.rulinet.ru . Oder die Seite www.litwomen.ru/. Dort finden sich gute Literatur von Frauen, viele Neuigkeiten und interessante Informationen. Früher gab es das Projekt von Slawa Kurizyn www.guelman.ru/slava/ der eine Seite mit 100 russischen Autoren erstellt hat. Auf der Seite http://www.vavilon.ru/ kann man Gedichte finden. Früher mochte ich das Russkij-Journal sehr. Heute scheint mir, dass es etwas langweiliger geworden ist. Was Internetbibliotheken angeht, da gibt es die Seite von Maxim Maschkow www.lib.ru, die wirklich sehr gut ist. Informationen über Literatur gibt es auf vielen Seiten von Verlagen oder Zeitungen. Ansonsten gibt es eine Menge Webseiten von Cyberpunks bis hin zu pornographischen Erzählungen.

Hat sich der literarische Prozess ins Internet verlagert? Und haben die Autoren durch das Netz neue Impulse bekommen?
Das kann man nicht behaupten. Ganz im Gegenteil. Es gibt insgesamt wenig gute Literatur auf dem russischen Markt. Sobald sich ein guter Text im Internet findet, wird er sofort gedruckt. Die Verlage haben erkannt, dass es eine Nachfrage nach hervorragenden modernen Romanen gibt. Außerdem kann sich der literarische Prozess gar nicht ins Internet verlagern, solange so wenig Leute Internet besitzen. Hypertext-Versuche gibt es nur im englischsprachigen Bereich – in Russland nicht.

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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