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Bei einer kaputten Uhr weiß man wenigstens, dass sie die Zeit nicht richtig anzeigt. (Foto: ld/.rufo)
Bei einer kaputten Uhr weiß man wenigstens, dass sie die Zeit nicht richtig anzeigt. (Foto: ld/.rufo)
Dienstag, 01.11.2011

Aktuelle Frage: Wie viel Uhr ist es in Russland?

Moskau/St. Petersburg. Die Umstellung von der Sommerzeit auf die Winterzeit ist jedes Jahr ein kleines Problem. Wenn aber – wie in Russland - nicht umgestellt wird, entsteht offenbar ein etwas größeres Problem.


Ganz Europa hat in der Nacht vom Samstag auf Sonntag eine Stunde länger schlafen können. Ganz Europa? Nein, denn Russland hat aufgrund der „Zeit-Reform“ von Präsident Dmitri Medwedew in diesem Jahr zwar die Sommerzeit noch einmal eingeführt, sie jetzt aber nicht wieder rückgängig gemacht.

"Im Frühtau...": Russland steht kollektiv früher auf


Damit sollte die in Russland seit Jahren zu hörende Kritik an der für Mensch und Tier nervenbelastenden zweifachen Uhrumstellerei pro Jahr aus der Welt geschafft werden. Und zugleich wollte Medwedew mit der ewigen Sommerzeit wenigstens einen Teil der Russen zu Frühaufstehern machen - und das ganz zwanglos.

Der im Prinzip vorhandene, aber bekanntlich eher bescheidene Energiespareffekt der Sommerzeit wird so auch noch etwas mehr ausgenutzt.

Im Winter jetzt drei Stunden Zeitunterschied zu Deutschland


Das Ergebnis ist jedenfalls: Zwischen der Moskauer Zeitzone und der Mitteleuropäischen Zeit klafft jetzt eine Spanne von drei Stunden und nicht mehr wie bisher zwei Stunden. Erst im nächsten Frühjahr, wenn der Westen wieder auf Sommerzeit umschaltet, nähern sich Russland und „Europa“ wieder auf die gewohnten zwei Stunden an.

Bei Russland-Aktuell
• Uhrenumstellung: In Russland beginnt ewige Sommerzeit (25.03.2011)
• Uhren-Reform: Medwedew schafft die Winterzeit ab (08.02.2011)
• Ende der Sommerzeit gibt eine Stunde länger Schlaf (29.10.2010)
• Schirinowski erfindet die Sommerzeit-Regelung neu (19.10.2010)
• Umfrage: Umstellung auf Sommerzeit immer unbeliebter (23.04.2010)
Auch wenn in diesem Herbst in Russland also nicht an den Uhren gedreht wurde, gab – und gibt – es einige Probleme: Denn inzwischen bezieht eine ganze Reihe von klugen elektronischen Geräten sein Zeitsignal aus dem Internet – und dies nicht unbedingt von Servern aus Russland, sondern aus dem Ausland.

Und da haben bei weitem nicht alle Zeitsignal-Anbieter mitbekommen, dass Russland in diesem Jahr aus der Riege der kollektiven Zeitumstellung ausgeschert ist.

Elektronische Uhren gehen plötzlich falsch


Das Ergebnis war, dass viele Geräte, vor allem Smartphones und Computer, für ihre russischen Besitzer freundlicherweise auf Winterzeit umstellten, obwohl das im Lande gar nicht der Fall war. So beschwerten sich auch einige Blogger und Twitterer, dass sie am Sonntag Termine verpasst hätten, weil ihre elektronischen Helferlein sie eine Stunde länger hätten schlafen lassen.

Korrigieren lässt sich das natürlich manuell recht schnell, zumindest wenn man weiß, wo die entsprechenden Menüpunkte sind. Einige Langschläfer konnten diese Situation natürlich auch hervorragend einfach als Ausrede nutzen…

In eigener Sache: Wer hat an der Uhr gedreht?


An dieser Stelle sei eingestanden, dass auch Russland-Aktuell von diesem Problem betroffen ist: Unser Server steht in Deutschland - und deshalb ging seit Sonntag die (zugegebenermaßen auch nicht von jedem Redaktionsmitglied bewusst bemerkte Uhrzeit-Angabe) auf unserer Titelseite eine Stunde nach.

Auch unser Nachrichten-Ticker arbeitete seit dem Wochenende in der fiktiven „Moskauer Winterzeit“. Inzwischen haben wir das Problem behoben.

Analoguhren gehen richtig, iPhones falsch


Im nächsten Frühjahr wird sich dieses Spiel möglicherweise wieder wiederholen: Den Russen bleibt zwar in Zukunft erspart, alle alten analogen, nicht vernetzten oder auf automatische Umstellung anhand des Kalenders programmierten Uhren zweimal im Jahr von Hand umzustellen. Dafür müssen sie zu den internationalen Zeitumstellungs-Daten aber ihren besonders klugen High-Tech-Zeitzählern ein gewisses Misstrauen entgegen bringen.

Turmuhr am Newski geht eine Stunde nach


Die ungewollte Zeitenwende macht auch vor weithin sichtbaren Zeitmessern keinen Halt: Wie fontanka.ru heute berichtet, zeigt die Uhr des Duma-Turms am St. Petersburger Newski Prospekt ebenfalls seit zwei Tagen die falsche Zeit.

Anders als die städteigenen Straßenuhren, denen rechtzeitig der allherbstliche Zeitsprung ausprogrammiert worden war, gehört dieser Chronometer der Sberbank.

Das Geldinstitut ließ mitteilen, dass es einen Uhrenexperten aus der Eremitage angefordert habe, der die offenbar auch falsch ferngesteuerte Turmuhr in Kürze wieder in den richtigen Takt bringen wird.



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xy 07.12.2011 - 23:32

Aktuelle Frage: Wie viel Uhr ist es in Russland?

Ich finde die Idee sehr gut. Was spricht eigentlich dagegen warum soll man im Winter nicht auch eine Stunde länger die Tageszeit ausnutzen? Alles was der Tagesschau online dazu einfiehl, war das Russland sich weiter von der Europa weg bewegt. So ein Unfug.


Lutz 06.12.2011 - 19:50

Zeitumstellung

Mit Präsident Medwedjew hat endlich ein Politiker \\\\\\\"das Kreuz\\\\\\\", frühere Fehler einzugestehen und dies auch zu korrigieren. So etwas war schon lange überfällig. Ich hoffe, dass andere Länder, wie Deutschland, endlich nachziehen.


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