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Terrorkontakte beim Verwandtenbesuch? Tamerlan Zarnajew, der in Boston umgekommene Bombenleger, war letztes Jahr sechs Monate in Dagestan (Foto: tv/rufo)
Terrorkontakte beim Verwandtenbesuch? Tamerlan Zarnajew, der in Boston umgekommene Bombenleger, war letztes Jahr sechs Monate in Dagestan (Foto: tv/rufo)
Montag, 22.04.2013

Dagestan-Reise des Bostoner Terroristen: das Schlüsselerlebnis?

Moskau. Was machte die beiden Zarnajew-Brüder zu Terroristen, die ihre US-Heimatstadt Boston in Angst und Schrecken versetzten? Tamerlan, der ältere der beiden, hatte sich letztes Jahr sechs Monate in Dagestan aufgehalten.

Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand gibt es keine Informationen, die für einen Kontakt der beiden jungen Tschetschenen zu terroristischen islamischen Organisationen sprechen – weder in Russland noch sonstwo. Die US-Behörden gehen davon aus, dass der bei der Verfolgungsjagd umgekommene ältere Bruder Tamerlan seinen gut integrierten jüngeren Bruder Dschochar mit seinen radikalen Vorstellungen vom Islam zum Terror-Gehilfen machte.

Näheres dazu wäre vor allem von dem 19-jährigen selbst zu erfahren – doch dieser liegt sprechunfähig in einer Bostoner Klinik.

2011: Geheimdienste interessierten sich für Tamerlan Zarnajew


Aber was machte den 26 Jahre alten Tamerlan zum Attentäter? Die islamische Radikalisierung des erfolgreichen Hobby-Boxers und Familienvaters soll vor etwa zwei Jahren eingesetzt haben, heißt es. 2011 bekam das FBI bereits eine Anfrage von den russischen Behörden nach genaueren Informationen: Zarnajew sei ein radikaler Islamist und habe offenbar vor, sich im Kaukasus dem Terror-Untergrund anzuschließen, hieß es aus Moskau.

Bei Russland-Aktuell
• Mutmaßliche Boston-Attentäter stammen aus dem Kaukasus (19.04.2013)
• Boston-Attentäter ging in Machatschkala zur Schule (19.04.2013)
• Falsche Scheine, falsche Konten: Banking auf dagestanisch (05.03.2013)
• Machtwechsel in Dagestan: Neues Republik-Oberhaupt (28.01.2013)
• Dagestan: 13 Tote und 90 Verletzte bei Doppelanschlag (04.05.2012)
Die US-Behörden konnten jedoch keine Hinweise auf irgendwelche terroristischen Aktivitäten oder Kontakte Zarnajews finden und fragten ihrerseits bei den russischen Kollegen nach, was denn Verdächtiges vorliege.

Damit kam die Kommunikation der Geheimdienste in dieser Sache allerdings zum Erliegen – wofür nach Ansicht eines Geheimdienstkenners sowohl die mangelnde Relevanz des Falles wie auch die kühle politische Grundstimmung zwischen Moskau und Washington die Ursache gewesen sein dürfte, so die Zeitung „Wedomosti“.

Fakt ist, dass Tamerlan Zarnajew im Januar 2012 unbehelligt nach Dagestan reiste und sich dort bis zum 17. Juli aufhielt. Die meiste Zeit hat er dabei bei seinem Vater in Machatschkala gelebt, der nach einigen Jahren als Flüchtling in den USA ins unruhige Dagestan zurückgekehrt war.

Dort hatte die aus Kirgisien kommende Tschetschenen-Familie bereits ein Jahr lang gelebt, bevor sie 2002 über die Türkei in die USA auswanderten. Die beiden Bostoner Terroristen gingen damals noch zur Schule: Tamerlan in die achte Klasse, Dschochar in die erste.

Schick gekleideter Langschläfer


Besonders Verdächtiges haben Journalisten, die nun Verwandtschaft, Bekanntenkreise und Nachbarn nach dem Besucher aus Boston ausfragen, bisher nicht ans Tageslicht gefördert – die Informationen sind allenfalls etwas widersprüchlich: Der Vater Ansor Zarnajew sagte gegenüber AP, sein Sohn habe sich die Zeit mit langen Besuchen bei Verwandten und Bekannten vertrieben und immer „bis drei Uhr mittags“ geschlafen.

Er habe auch die Moschee aufgesucht, doch mit radikalen Predigern hätte er dort nicht in Kontakt kommen können, denn die seien nicht in der Republikhauptstadt, sondern in den Bergdörfern aktiv.

Ein Freund der Familie will allerdings einen bedeutend aktiveren Tamerlan erlebt haben: Der Sohn habe seinem Vater schon um 8 Uhr morgens beim Fließen legen geholfen, da der Vater eine Parfümerie eröffnen wollte. Und die Verkäuferin eines Ladens gegenüber der väterlichen Wohnung erinnert sich an einen eleganten jungen Mann, der offensichtlich darauf geachtet habe, dass die Farbe seiner Sommerschuhe zum Rest der Kleidung passte.

Besuche bei der Regime-treuen tschetschenischen Verwandschaft


Vater und Sohn fuhren auch zweimal nach Tschetschenien – ebenfalls zu Besuchen bei der weitläufigen Verwandtschaft. Eine Schwester Tamerlans sei in Urus-Martan verheiratet, wobei die Brüder von Tamerlans Schwager alle im Sicherheitsapparat von Republik-Chef Ramsan Kadyrow tätig seien, berichtete der Vater.

Sein Sohn habe erwogen, in Dagestan zu bleiben und dort ebenfalls ein Geschäft aufzumachen, doch er habe ihn überredet, in die USA zurückzukehren und sich dort erst um den Erhalt der Staatsbürgerschaft zu bemühen.

Zur „Dachorganisation“ des islamistischen kaukasischen Untergrunds, dem „Kaukasischen Emirat“ von Doku Umarow, hatten Tamerlan und Dschochar Zarnajew jedenfalls keinen Kontakt, heißt es aus russischen Geheimdienstquellen. Am Sonntag bestätigte dies die von den USA wie Russland als Terrorgruppe betrachtete Organisation selbst: Das „Emirat“ habe mit den Explosionen beim Marathonlauf in Boston nichts zu tun.

Verhör bei der Rückkehr in die USA


Dennoch können persönliche Kontakte Tamerlans zu Untergrund-Kreisen jedweder Couleur in Dagestan nicht ausgeschlossen werden – aber es muss sie nicht unbedingt gegeben haben. Die einigen wenigen auf seinem You-Tube-Account geposteten radikalislamischen Videos kann er auch selbst im Internet ausgegraben haben – genauso wie die Bauanleitungen für die technisch eher primitiven Kochtopfbomben. Eines der Videos stammt vom Anführer einer Terrorgruppe im dagestanischen Kisljurt, Gadschimurad Dolgatow - wobei dieser Ende 2012 bei einem Feuergefecht mit russischen Sicherheitskräften ums Leben kam.
Bei der Rückkehr aus Russland wurde Tamerlan Zarnajew am New Yorker Flughafen von FBI-Agenten abgefangen und verhört. „Stell dir vor, Mama, die stellten mir solche Fragen als wäre ich irgendein verdächtiger oder gefährlicher Typ“, soll er danach telefonisch seiner Mutter berichtet haben.

Zarnajew habe danach noch einige Zeit unter Beobachtung gestanden haben, berichtete die Familie – aber weder die Angehörigen noch die US-Behörden konnten sich offenbar vorstellen, dass dieser Mann ein Dreivierteljahr später mit seinem kleinen Bruder zum schrecklichen Terroristen würde.



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