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Nach der unmenschlichen Hitzewelle im letzten Jahr haben die Russen erstmals Angst vor dem Sommer (Foto: rian.ru)
Nach der unmenschlichen Hitzewelle im letzten Jahr haben die Russen erstmals Angst vor dem Sommer (Foto: rian.ru)
Freitag, 27.05.2011

Schlechtes Vorzeichen: Wetteramt kauft Klimaanlagen

Moskau. Mitte April versprach der Chef des russischen Wetteramtes, dass der kommende Sommer nicht wieder so unmenschlich heiß wird wie 2010. Eine anstehende Großanschaffung der Behörde lässt daran aber etwas zweifeln …

Auch Bauernregeln müssen mit der Zeit gehen - und aktuelle Erfahrungen mit einbeziehen. Wenn in Zukunft in Russland die Weisheit „Kauft sich der Meteorologe eine Klimaanlage, wird der Sommer eher heiߓ Verbreitung finden sollte, dann könnte dahinter folgender Erfahrungswert stecken: Das russische Wetteramt RosGidroMetZentr hat für sein Hauptgebäude in Moskau eine Ausschreibung zur Anschaffung von 30 Klimaanlagen gemacht.

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• Torfbrände um Moskau nicht so schlimm wie 2010 (19.05.2011)
• Wetteramt beruhigt - und warnt vor heißem Juli (03.05.2011)
• Neue Waldbrände: Medwedew jagt Beamte in den Wald (28.04.2011)
• Experte: Moskau droht in 20 Jahren Wasser-Mangel (07.04.2011)
• Greenpeace: Torfbrand-Smog kommt im Sommer wieder (25.02.2011)
Dafür stellt der Staat 1,5 Mio. Rubel (37.500 Euro) bereit. Die Geräte sollen noch im Juni geliefert und installiert werden, hieß es aus der Behörde. Keine Frage, auch die Wetterfrösche wollen im Sommer in ihren Büros nicht schwitzen – zumal je heißer es wird, die Öffentlichkeit sich umso mehr für deren Arbeitsergebnisse interessiert.

Prognose verspricht einen freundlichen Sommer


Doch lässt der Großeinkauf an Kühltechnik etwas an der Langfristprognose zweifeln, die Wetteramts-Chef Roman Wilfand Mitte April machte: Im anstehenden Sommer, so erklärte er, wird es keine Wiederholung der abnormen Hitzewelle von 2010 geben, als im europäischen Russland weithin Wälder und Torfböden in Flammen aufgingen – und Moskau wochenlang unter einer Hitze- und Smogglocke lag.

Es soll allerdings, so Wilfand, auch nicht gerade kühl werden: Im Juni und Juli sei mit durchschnittlichen oder leicht erhöhten Temperaturen zu rechnen - und es werde eher trocken.

Meteorologen wollen kühlen Kopf bewahren


Aber da wohl niemand besser als die Meteorologen weiß, dass diese Prognosen mit einem nicht unbeträchtlichen Unsicherheitsquotienten gesegnet sind, hat man sich in dem Amt wohl auch gedacht: Vorsorge ist besser als Schweißbad. Und der nächste heiße Sommer kommt bestimmt, da wird der Klimawandel schon für sorgen.

Es wäre es aber wert, weitere Großbestellungen des Wetteramtes, vor allem hinsichtlich Luftfilter, Regenpelerinen oder Schneeschaufeln, aufmerksam zu verfolgen. Vielleicht lässt sich daraus eine neue, durchaus verlässliche Technologie für Langzeit-Wettervorhersagen ableiten.

Gegenüber den amtlich-optimistisch-unverbindlichen Prognosen hätte sie immerhin schon eine gewisse Fundierung im Haushaltsplan des Wetteramtes vorzuweisen.



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