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Montag, 12.08.2002

Kursk-Hinterbliebene wollen neue Ermittlungen

Von Gisbert Mrozek, Moskau. „Solche Katatrophen können nicht passieren, ohne dass jemand daran Schuld hat.“ Am Tag, an dem vor zwei Jahren das Atom-U-Boot Kursk unterging, sagt Wladimir Pawlow, Vater des Matrosen Nikolai Pawlow, am Grabe seines Sohnes, was viele der Hinterbliebenen meinen. „Wir werden die Wiederaufnahme der Ermittlungen durchsetzen“, versichert Wladimir Pawlow mit ruhiger Stimme, während sich im Flottenstützpunkt Widjajewo, in Moskau, Petersburg und Kursk Angehörige zu Gedenkfeiern versammelten. Es geht vielen um die Schuld an der Katastrophe - und darum, dass die Überlebenden nicht gerettet wurden.

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Viele Moskauer kamen zur Enthüllung des Kursk-Mahnmales vor dem Museum der Streikräfte: Die Kursk versinkt in einer schwarzen Granitplatte. Über dem untergehenden Boot erhebt sich mit wehendem Umhang, kantigem Gesicht und trotzigem Blick die Riesengestalt eines U-Bootfahrers.

Im Flottenstützpunkt Widjajewa, dem Heimathafen der Kursk, ragt ein ebenfalls aus schwarzem Granit gehauener Bootsturm mahnend in den Himmel. Die Mannschaftsräume der Kursk-Besatzung sind zu einem Heldenmuseum gestaltet worden. Auf der russischen Schwarzmeerflotte wehten die Flaggen auf halbmast.

Viele der Angehörigen konnten die Tränen nicht zurückhalten, als sie am Anleger Nr.8, von dem vor zwei Jahren die Kursk zu ihrer letzten Fahrt aufgebrochen war, Blumen und Kränze ins Wasser liessen. „Wir werden die Schmerz nie vergessen“, sagt eine der Mütter. In Russland gibt es das häufig, dass Helden durch die Verbrechen anderer geboren werden, kommentiert bitter die Moskauer Tageszeitung „Moskowskij Komsomolez“.

An dem Tag, an dem vor zwei Jahren die Kursk unterging, wird zum ersten Mal von russischen Medien die Ermittlungsarbeit der Militärstaatsanwaltschaft und der staatlichen Untersuchungskomission massiv angezweifelt.

„Die Ursachen sind nicht gefunden. Die Strafermittlungen sind abgeschlossen, aber Schuldige gibt es angeblich nicht.“ So zitiert die Iswestia den Vater des Kapitänleutnants Dmitrij Kolesnikow, der noch wenigstens drei Tage nach dem Untergang des Bootes im Wasser stehend Tagebuch geführt hatte. Vater Roman Kolesnikow hat sich inzwischen zu einer Art Sprecher der Hinterbliebenen entwickelt. „Der Satz der Staatsanwaltschaft, dass die Ursache eine Torpedoexplosion war, ist nicht ernstzunehmen“, sagt Kolesnikow der kreml-nahen Iswestia.

Tatsächlich, fügt die Zeitung an, werfen die Ermittlungen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Wenn es in Russland Regeln über die Untersuchung von Schiffsunglücken gäbe, die denen bei Flugkatastrophen entsprächen, wäre die Wahrheit über den Untergang der Kursk längst bekannt – und die Schuldigen bestraft worden.

Die Iswestia kritisiert, dass der Vorsitzende der staatlichen Untersuchungskomission, der Vizepremier Ilja Klebanow keinerlei Erfahrungen mit der U-Bootflotte gehabt habe. An den Untersuchungen sei lange Zeit auch die voreingenommene Führung der Nordmeerflotte beteiligt gewesen.

Was die Iswestia nicht schreibt, das ist, dass nach Berichten aus gut informierten Kreisen die russische Flottenführung die Arbeit der Staatsanwaltschaft reglementiert hat. Sie soll eine Schwarze Liste von streng geheimen Informationen erstellt haben, denen noch nicht einmal die Staatsanwälte nachgehen durften, wenn sie darauf gestossen waren. Tabu für die Ermittler waren demnach Angaben über neuere Waffensysteme und die Positionsdaten der Schiffe während des Manövers.


Es wird in den russischen Medien auch kaum noch über den erschreckenden Verdacht berichtet, nach dem Untergang des Bootes sei die Rettungsluke im Hinterschiff von aussen beschädigt worden, um die Überlebenden nicht mehr retten zu können. Roman Kolesnikow stellte allerdings heute auf dem Friedhof in Petersburg die Frage, warum die Staatsanwaltschaft nicht untersucht habe, wie das Wasser in die 9.Sektion eindringen konnte.

Die Verfügung der Generalstaatsanwaltschaft über die Einstellung der Ermittlungen, die 160 Seiten stark ist, ist mittlerweile Angehörigen, Militärs und Rüstungsbetrieben zugestellt worden. Die Anwälte der Hinterbliebenen haben begonnen, sich durch einen Berg von 133 Ermittlungsakten zu wühlen. 38 der Akten sind als sicherheitsempfindlich eingestuft. Alle Anwälte haben sich verpflichten müssen, keine Informationen aus den Akten an die Öffentlichkeit weiterzugeben.

Es gebe jetzt für die Anwälte freien Zugang zu den Ermittlungsakten, sagt Anwalt Boris Kusnezow. Es bestehe auch keinerlei Zweifel daran, dass eine Torpedoexplosion die Kursk versenkte. Es sei aber nicht ausreichend untersucht worden, wie es ursächlich eigentlich zur Explosion des Torpedotreibstoffes gekommen sei.

In den russischen Medien wird inzwischen kaum noch über den Verdacht berichtet, die Kursk sei durch eine Anti-U-Boot-Rakete versenkt worden, die das Flaggschiff der Nordmeerflotte „Peter der Grosse“ abgefeuert hatte. Stattdessen heisst es, der Flüssigtreibstoff eines „Dicken Torpedos“ sei in Brand geraten, weil mit dem Torpedo unsachgemäss umgegangen worden sei. Nach der Kursk-Katastrophe seien die Torpedos des Typs 65-76A auf russischen Kriegsschiffen nicht mehr im Einsatz.

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