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Putin neben Verteidigungsminister Sergej Schoigu an der Reling eines Militärkutters bei der Abnahme der Militärparade in Sewastopol (Foto: TV) |
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Freitag, 09.05.2014
Putin feiert seinen Tag des Sieges in SewastopolSewastopol. Wladimir Putins Auftritt bei der Militärparade in Sewastopol stößt in der Ukraine auf scharfen Protest. Kiew begeht den Tag des Sieges ohne militärische Feiern, dafür wird im Osten des Land weiter gekämpft.
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Die russischen Fernsehzuschauer konnten am Freitagnachmittag einen sichtlich zufriedenen Wladimir Putin bewundern, der in der Bucht von Sewastopol an der Reling eines Militärkutters stehend mächtige Kriegsschiffe an sich vorbeiziehen und eine gewaltige Luftflotte über sich hinwegdonnern ließ. Das Lächeln auf den Lippen verriet, dass der Kremlchef mit der Abnahme der Militärparade auf der Krim zum Tag des Sieges auch einen persönlichen Triumpf feierte.
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Erster Besuch nach dem Beitritt
Es war der erste Besuch Putins auf der Krim nach dem Beitritt der Halbinsel zu Russland. Ganz unerwartet war die Visite nicht. Spekulationen darüber hatten in der Ukraine und im Westen schon zuvor Aufregung entfacht, doch Putins Teilnahme an der morgendlichen Militärparade in Moskau auf dem Roten Platz schien diese Gerüchte ad absurdum zu führen. Am Ende ließ sich der Kremlchef aber die Chance, seinen Anspruch auf die Krim zu demonstrieren, nicht entgehen.
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Ich bin froh, an diesem heiligen Tag hier in der Heldenstadt Sewastopol zu sein und mit Ihnen gemeinsam den wichtigsten Feiertag unseres Landes zu begehen, wandte er sich dann auch in seiner Ansprache nach der Parade dann auch an die Bewohner der Stadt. Für Sewastopol hat dieser Tag tatsächlich eine doppelte Bedeutung: Neben dem 69. Jahrestag des Kriegsendes wird dort zugleich auch der 70. Jahrestag der Stadtbefreiung von den deutschen Okkupanten begangen. Und auch das heurige Jahr 2014 gilt nach russischem Verständnis als Jahr der Befreiung für die Krim, wie Putin in seiner Rede deutlich machte.
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Kiew spricht von Provokation
Die politische Führung der Ukraine sieht das naturgemäß anders: Das Außenministerium protestierte scharf gegen Putins Besuch auf der Halbinsel. Diese Provokation zeigt noch einmal, dass Russland bewusst auf eine weitere Eskalation der ukrainisch-russischen Beziehungen setzt und die problembehafteten Fragen der bilateralen Beziehungen nicht auf diplomatischem Weg lösen will, heißt es in der Erklärung des Ministeriums.
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Der Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus ist kein Bindeglied mehr zwischen den beiden Nachbarn. Das einst als Symbol für den Sieg geltende St.-Georgs-Band ist inzwischen Erkennungszeichen prorussischer Aktivisten, die sich von der Ukraine abtrennen wollen und wurde daher in Kiew durch roten Mohn - als Illustration von Blut - und der Aufschrift 1939 - 1945 Nie wieder Krieg ersetzt.
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Bürgerkrieg in der Ukraine droht
Nie war die Warnung in der Ukraine aktueller als heute: Zwar wurde in Kiew aus Angst vor Provokationen auf das Auffahren von Militärgerät verzichtet, dafür sind ukrainische Truppen im Osten des Landes im Einsatz. In der Großstadt Mariupol kam es am Freitag zu heftigen Gefechten zwischen Aufständischen und Sicherheitsorganen. Dabei gingen die Gebäude der Stadt- und Polizeiverwaltung in Flammen auf. Nach Angaben der regionalen Behörden gab es drei Tote und 25 Verletzte, darunter auch Zivilisten. Innenminister Arsen Awakow verkündete hingegen den Tod von 20 separatistischen Kämpfern.
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Am Sonntag wollen die prorussischen Kräfte in Donezk und Lugansk ein Referendum über die Abspaltung abhalten. Immerhin verspricht einer der Aktivisten, dass anschließend eine Entwaffnung stattfinde. Der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk hat seinerseits am 14. Mai zu einem runden Tisch über die Zukunft des Landes gerufen.
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