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Mittwoch, 15.07.2009

IG-Metall besucht VW-Kaluga: Dicke Luft im VW-Werk

Von Ulrich Heyden, Kaluga. Im russischen VW-Werk gibt es immer noch Start-Schwierigkeiten. Wegen überhitzter Hallen stellten Beschäftigte die Arbeit ein. IG Metall-Chef Huber war dort und forderte Maßnahmen gegen Lohn- und Rechts-Dumping.

Auf dem Gelände des russischen VW-Werks in Kaluga, 160 Kilometer südlich von Moskau, wurde ein erstes Jubiläum gefeiert. Eine Blaskapelle spielte Marsch-Musik, der russisch-orthodoxe Mitropolit Kliment hob seine Hand zum Segen, Glitter-Girlanden wurden in die Luft geschossen.

Und dann rumpelte der 500. Containerzug aus dem tschechischen Skoda-Werk Mlada Boleslav mit Karosserien und Achsen auf dem Werksgelände ein, wo seit 2007 VW- und Skoda-Modelle endmontiert werden.

Täglich werden in dem modernen, 570 Millionen Euro teuren Autowerk von russischen Arbeitern 20 VW- und Skoda-Modelle zusammengeschraubt, darunter die Modelle Passat, Touareg und Octavia.

Im nächsten Jahr soll im russischen VW-Werk der komplette Produktionszyklus laufen, mit Schweiß-Halle und Lackiererei. Geplant ist eine Jahresproduktion von 150.000 Autos.

Krise war kein Thema

Zur Feier des 500. Containerzuges hatten sich VW-Manager, Logistik-Experten der Deutschen Bahn, der russische Eisenbahnchef Wladimir Jakunin, der Gouverneur des Kaluga-Gebiets, Anatoli Artamonow, sowie zahlreiche Journalisten eingefunden. Bei den Festreden war die Finanzkrise kein Thema.

Dass der Markt für Neuwagen in Russland im ersten Halbjahr um an die 60 Prozent eingebrochen ist, wurde nur am Rande erwähnt. Die russischen und deutschen Bahn-Logistiker waren guter Dinge und stolz, dass es ihnen gelungen war, den Containerzug auf der 2.000 Kilometer langen Strecke statt in bisher zwölf in vier Tagen durchzuschleusen.

Bis auf die immer noch zeitaufwendige Zoll-Abfertigung funktioniert die Verbindung zwischen den Autowerken in Tschechien und Kaluga jetzt reibungslos.

Voller Produktionszyklus ab 2010

Auf die Frage von Russland- Aktuell, welche Auswirkungen es auf die Arbeitsplätze in Deutschland habe, wenn in Kaluga nicht nur endmontiert, sondern komplett produziert wird, meinte der Chef von Volkswagen Group Rus, Dietmar Korzekwa, der russische Automarkt habe zur Zeit zwar „eine Delle“, langfristig gehe man aber von einem kräftigen Wachstum aus.

Auch bei einer Vollfertigung von Autos in Russland brauche man weiter Zulieferteile und sichere damit Arbeitsplätze in Deutschland.

Sozialer Dialog nicht entwickelt

Die Hallen der russischen VW-Fabrik machen einen hellen und freundlichen Eindruck. In feststehenden Gerüsten schrauben Arbeiter in weißen Jacken Karosserien mit den Auto-Achsen zusammen.

Doch der soziale Dialog im Werk lässt noch zu wünschen übrig, meinte IG Metall-Chef Berthold Huber, der das Werk im Rahmen seiner Russland-Reise besuchte und mit Gewerkschaftern und dem Management sprach.

Ein Zeichen, dass im VW-Werk etwas nicht stimmt, war eine Arbeitsniederlegung Mitte Juni. Die Temperaturen in den Fertigungshallen waren auf 29 Grad angestiegen. 100 Arbeiter in der Endmontage hatten die Arbeit niedergelegt und sich schriftlich über die Verletzung des Arbeitsgesetzes beschwert, wonach die Temperatur in den Fertigungshallen nicht über 28 Grad liegen darf.

Unmut über niedrige Löhne

Unmut gab es in der Belegschaft auch wegen der Streichung der Prämien, die ein Drittel des Lohnes ausmachen, berichtet die Vorsitzende der unabhängigen Gewerkschaft MPRA bei VW, Kalerija Schmarjowa.

In der unabhängigen Gewerkschaft, die zu den Partnern der IG Metall in Russland gehört, sind nach Angaben von Schmarjowa bereits 400 der insgesamt 1.600 VW-Arbeiter organisiert.

Kalerija Schmarjowa, die seit eineinhalb Jahren in der Auto-Endmontage arbeitet, hatte bisher bei einer 40-Stunden-Woche 8.000 Rubel Brutto (181 Euro) im Monat verdient.

Als Alleinerzieherin eines Kindes könne sie sich mit diesem Geld nicht normal ernähren, meinte die 27jährige im Gespräch mit Russland- Aktuell. Die Betriebsleitung dagegen argumentiert, bei VW würden im Vergleich mit anderen Betrieben in der Region überdurchschnittliche Löhne gezahlt.

Nach der Arbeitsniederlegung - Einschüchterungsversuche

Bei Russland-Aktuell
• Strassenblockade wirkt: Putin verspricht Hilfe f. Provinz (04.06.2009)
• St.Petersburg: Gewerkschaftsführer bei Ford überfallen? (14.04.2009)
• Einigung bei Tarifstreit im Ford-Werk St. Petersburg (04.02.2008)
• Lokomotivführer drohen mit Bahnstreik in Russland (12.11.2007)
Auf die Arbeitsniederlegung habe die Unternehmensleitung mit Einschüchterungsversuchen reagiert, berichtet die Gewerkschafterin. „Mal sehen, wie Du jetzt nach Hause kommst“, habe der Leiter des Werkschutzes zu Schmarjowa gesagt. Die Gewerkschafterin erstattete Anzeige.

Die Arbeitsniederlegung hatte aber auch positive Folgen. So habe die Betriebsleitung versprochen, bei großer Hitze in Zukunft eine fünfminütige Pause zu gewähren und den Stundenlohn ab Juli um 15 Prozent von 1,6 auf 1,9 Euro zu erhöhen.

Und Frau Schmarjowa persönlich erwartet bei einer 40 Stunden-Woche nun einen Monatslohn von 15.500 Rubel (352 Euro).

IG Metall-Chef gegen Lohn-Dumping

Auf einer Pressekonferenz in Moskau begrüßte IG Metall-Chef Huber die Gründung von deutschen Autowerken im Ausland, forderte aber die Einhaltung sozialer Standards, wie sie auch in den mit Hilfe der Gewerkschaften vereinbarten Rahmen-Vereinbarungen der transnationalen Konzerne festgeschrieben sind.

Huber erklärte, man werde sich jetzt noch stärker mit den russischen Gewerkschaftern vernetzen, damit bei Betriebsneugründungen wie in Kaluga „nicht nur die Interessen der Investoren durchschlagen“. Ein Lohn- und Rechts-Dumping dürfe es nicht geben. „Wir wollen, dass in Russland die gleichen Rechte für Arbeiter gelten, wie in Deutschland.“

Putin verspricht Hilfe

Bei einem Treffen des IG Metall-Chefs mit Ministerpräsident Putin in der vergangenen Woche sprach Huber das Problem der Übergriffe auf Gewerkschafter an. In den Autowerken von General Motors, Ford und Hyundai in den Regionen St. Petersburg und im südrussischen Rostow waren Gewerkschaftsaktivisten tätlich angegriffen worden.

Der Vorsitzende der unabhängigen MPRA-Gewerkschaft im russischen Ford-Werk, Aleksej Etmanow, wurde letztes Jahr dreimal vor seiner Wohnung von Unbekannten überfallen. Einmal kamen die Angreifer sogar mit Eisenstangen.

Obwohl Etmanow Strafanzeigen erstatte, gibt es von Seiten der Sicherheitsbehörden bisher keinerlei Ermittlungsergebnisse. Putin versprach dem deutschen Gewerkschaftschef, die Vorfälle würden untersucht.



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