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Donnerstag, 27.12.2001

Russland eröffnet zwei neue Ostsee-Häfen

Von Lothar Deeg (St. Petersburg) Dichtes Schneegestöber über dem Finnischen Meerbusen nahm Wladimir Putin am Donnerstag die Freude, an einem Tag gleich zwei neue Export-Häfen für sein Land einweihen zu können. Der Hubschrauber des russischen Präsidenten steuerte nur das Ölterminal von Primorsk an, das etwa 150 Kilometer westlich von St. Petersburg am Nordufer des Finnischen Meerbusens liegt. Am Südufer, nahe der Grenze zu Estland, musste die Beladung des ersten Schiffes im neuen Frachthafen von Ust-Luga ohne ihn stattfinden.

Als vor knapp 300 Jahren Peter der Große im frisch eroberten Newa-Delta St. Petersburg gründete, plante er nicht nur eine neue Hauptstadt, sondern auch einen frei zugänglichen Hafen für die von den Ozeanen isolierte Landmacht: Die Stadt sollte „Russlands Fenster nach Europa“ werden. Ähnliche Sorgen trieben die russischen Wirtschaftsstrategen im letzten Jahrzehnt wieder um: Mit dem Zerfall der Sowjetunion hatte das Land fünf seiner acht Häfen an der Ostsee verloren. Und der Petersburger Hafen in der seichten Newa-Mündung ist nicht in der Lage, weder besonders tiefgehende Schiffe noch alle Arten von Fracht abzufertigen. Noch mehr störte die Russen aber, dass die von ihnen wenig geliebten baltischen Nachbarn an der Abfertigung von Gütern nach oder aus Russland kräftig verdienen: Jährlich 0,5 bis 1,5 Milliarden Dollar bleiben angeblich in Litauen, Lettland, Estland und auch in Finnland hängen, weil Russland seine Frachten nicht selbst abfertigen kann.

1993 wurde deshalb ein ehrgeiziges Großprogramm zum Hafenbau aufgelegt. Schliesslich will Russland im Jahr 2010 wieder 90 Prozent seines Frachtverkehrs über eigene Häfen abfertigen, so Verkehrsminister Sergej Frank. Gegenwärtig sind es 40 Prozent. Neben dem beschlossenen Ausbau des Petersburger Hafens wurden am Süd- und am Nordufer des Finnischen Meerbusens zwei Buchten festgelegt, über die in Zukunft ein großer Teil des russischen Im- und Exports abgewickelt werden soll. Doch nach den feierlichen Grundsteinlegungen bei Ust-Luga und in Primorsk tat sich dort für Jahre fast nichts: Die Projekte dümpelten vor sich hin. Ihnen fehlte sowohl die politische Rückendeckung wie auch eine solide Finanzierung. Auch bremsten russische Umweltschützer mit Klagen die schnelle Verwandlung der stillen Uferstücke in Großbaustellen.

2,3 Milliarden Dollar wollte 1993 der Petersburger Privatunternehmer Ilja Baskin auftreiben, um in der Luga-Bucht einen modernen Großhafen für allerlei Trocken-Frachten wie Kohle, Dünger, Holz und Container mit einer Umschlagkapazität von 35 Millionen Tonnen jährlich aufzubauen. Doch das Projekt war für ihn einige Schuhnummern zu groß: Erst 1996 wurde der Baubeginn eines Kohle-Verladeterminals gefeiert, doch dann ging Baskins Hafen-Gesellschaft pleite. Statt 1999 wurde der erste Abschnitt des Kohleterminals deshalb erst jetzt fertig: Am Donnerstag wurde ein erster Frachter beladen. Inzwischen kontrollieren staatliche Strukturen das Projekt. Schrittweise soll die Kapazität des Kohlehafens von 1 auf 8 Millionen Tonnen pro Jahr ausgebaut werden; auch ein Dünger-Verladeterminal ist in Bau. Damit aus Ust-Luga wirklich einmal ein Frachtdrehkreuz wird, fehlt allerdings noch ein leistungsfähiger Bahnanschluss: Gegenwärtig streiten sich die Hafenbauer mit der Eisenbahn, wer den Ausbau der Gleise zu finanzieren hat. Aber immerhin – den Hafen in Ust-Luga gibt es jetzt.

Als Wladimir Putin 1999 Regierungs-Chef wurde, übernahm er die Schirmherrschaft Über das ähnlich zähe Projekt des Ölterminals in Primorsk. Putin gefiel es ganz und gar nicht, dass sich Russland „dem Diktat seiner ausländischen Partner beugen“ musste, um sein Öl in den Westen zu verkaufen. In diesem Fall war das Lettland, in dessen Hafen Ventspils eine der großen Exportpipelines endet. Die russische Ölindustrie sah das allerdings gar nicht so dramatisch: Einerseits hatten sie die russischen Konzerne im Laufe der Jahre in das lettische Transitgewerbe eingekauft, zum anderen missfiel ihnen die Idee, das der Bau der neuen Exportkapazitäten mit zusätzlichen Abgaben für die Pipelinebenutzung zu finanzieren war. Und Finnland kämpfte darum, die geplante Ostsee-Pipeline - wie von Boris Jelzin einmal zugesagt - nicht nach Primorsk zu legen, sondern in den finnischen Hafen Porvoo, wo es schon eine Raffinerie gibt.

Putin paukte jedoch sein patriotischeres Projekt durch: Für 300 Millionen Dollar wurde der erste Bauabschnitt des „Baltischen Pipeline-Systems“ von der Ölraffinerie Kirischi (100 Kilometer östlich von St. Petersburg) nach Primorsk geführt sowie bestehende Rohrleitungen ausgebaut. Zum Schrecken der lokalen Ökologen wurde die Newa, die einzige Trinkwasserquelle der Fünf-Millionen-Stadt St. Petersburg, für die Ölleitung untertunnelt. Das Export-Terminal selbst wurde statt in 40 Monaten in 18 Monaten hochgezogen und verschlang dabei 160 Millionen Dollar. Jetzt können jährlich 12 Millionen Tonnen Öl – vorrangig aus dem subpolaren Petschora-Gebiet – ohne fremde Beteiligung direkt exportiert werden. Nach Ausbau aller Bauabschnitte soll der russische Ölfluss über die Ostsee eine Kapazität von 29 Millionen Tonnen erreichen.

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