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Naturparadies Sibirien (Foto: Branowez jr./.rufo)
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Samstag, 25.10.2003

Jagdrevier für Bonzen statt Nationalpark

Von Karsten Packeiser, Moskau. Nirgendwo auf der Welt gibt es so große Flächen unberührter Natur wie in Russland. Nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte die russische Führung versprochen, drei Prozent der Landes in Nationalparks umzuwandeln, dieses Ziel jedoch nie erreicht. Seit Beginn des neuen Jahrtausends ist kein einziger neuer Park mehr eingerichtet worden. Schlimmer noch: Im Konflikt mit mächtigen Öl- und Holzkonzernen hat das aus Sowjetzeiten geerbte, einst vorbildliche Nationalparksystem des Landes regelmäßig das Nachsehen.

In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad etwa kämpfen Öko-Aktivisten gegen Pläne des Ölriesen Lukoil, unweit des Nationalparks Kurische Nehrung ein Ölfeld auszubeuten. Bei einem Unfall auf der Bohrinsel drohe dem UNESCO-Welterbe unwiderruflicher Schaden, fürchten sie. Erhebliche Mängel des Projekts habe auch eine behördliche Umweltexpertise bestätigt, sagt Alexej Milowanow von der Kaliningrader Umweltorganisation Ecodefense. Doch die brisanten Ergebnisse des Gutachtens seien nie veröffentlicht worden. “Uns werden bewusst Informationen vorenthalten”, klagt Milowanow, dessen Organisation deswegen vor den Obersten Gerichtshof in Moskau ziehen will.

In der autonomen Republik Baschkirien im Ural bauen die Regionalbehörden seit Jahren einen gewaltigen Staudamm inmitten des Schutzgebietes Schulgan-Tasch, in dem laut Naturschutzgesetz jede wirtschaftliche Tätigkeit untersagt ist. In der Nähe von Sotschi sollen nach Angaben von Greenpeace Russland 11.000 Hektar eines Nationalparks in ein elitäres Jagdrevier für Regierungsbonzen umgewandelt werden, die an der Schwarzmeerküste Urlaub machen. Die einflussreiche Lobby der Holzindustrie verhindert an vielen Orten, dass Taiga-Urwälder unter Schutz gestellt werden.

Das Budget sämtlicher russischer Naturschutzgebiete zusammen genommen beträgt heute umgerechnet knapp neun Millionen Euro. Das sei dreimal so viel, wie noch vor vier Jahren, teilten die zuständigen Behörden mit. Doch mit diesen Geldern können die riesigen Territorien Sibiriens oder der russischen Arktis weder bewacht, noch die notwendige Infrastruktur in Stand gehalten werden “In der Regierung und der Präsidialadministration gibt es einige Leute, die der Ansicht sind, dass Naturschutzgebiete einfach nur stören”, resümmiert der Greenpeace-Experte Michail Krejndlin.

Das russische Umweltministerium wurde in den 1990-er Jahren zunächst zu einem Staatskomitee herabgestuft und schließlich von Präsident Putin ganz aufgelöst. In Russland ist heute das Rohstoffministerium für Umweltschutz zuständig – dieselbe Behörde, die für die Förderung der Rohstoff- und Holzindustrie verantwortlich ist.

Bei Russland-Aktuell
• Reportage: Baikalsk - Natur-Tourismus oder Industriegestank (26.8.2003)
• Reportage: Die Rückkehr der Büffel (2.1.2003)
• Reportage: Kein Brennholz mitten im Urwald (31.3.2002)
• Greenpeace, die Taiga und das Küchenpapier (30.3.2003)
• Umweltministerium verbietet Ölpipeline nach China (3.9.2003)
Nur in seltenen Ausnahmefällen können sich die Umweltschützer mit ihren Forderungen durchsetzen. Der Ölkonzern Yukos, der mit einer Ölpipeline nach China ein Schutzgebiet am Baikalsee zerschneiden wollte, wurde von den Behörden in Moskau gestoppt. Doch kaum jemand zweifelt daran, dass nicht die Sorge um die Umwelt Grund für den Schritt waren, sondern eine von den Sicherheitsbehörden eingeleitete Kampagne gegen den an höchster Stelle in Ungnade gefallenen Konzernchef Michail Chodorkowski. “Wir hatten dort einfach Glück, das Yukos gerade Probleme mit dem Kreml hat”, urteilt Michail Krejndlin von Greenpeace Russland.

(epd)

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