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Jelzins Sternstunde: Während des Putschs 1991 leistet er offen Widerstand - und kippt die Sowjetmacht (Foto: Archiv/.rufo)
Jelzins Sternstunde: Während des Putschs 1991 leistet er offen Widerstand - und kippt die Sowjetmacht (Foto: Archiv/.rufo)
Dienstag, 01.02.2011

Jubiläum: Boris Jelzin wäre heute 80 geworden

Moskau. Zu seinem heutigen 80. wird Boris Jelzin in Russlands Medien weithin gehuldigt - als nahezu fehlerloser Staatsmann und liebevoller Familienvater. Etwas mehr Distanz bei der Beurteilung des Ex-Präsidenten täte gut.

In Jelzins Heimat im Ural, besonders in seinem Heimatdorf Butka im Swerdlowsker Gebiet, nehmen die Ehrungen schon leicht kultische Züge an: Denkmäler werden enthüllt, Straßen nach ihm benannt.

Radikale Reformen stürzen Volk in Armut


Boris Jelzin hatte während des Zusammenbruchs der Sowjetunion Michail Gorbatschow regelrecht das Heft aus der Hand genommen. Mit dem Verbot der KPdSU auf russischem Gebiet sorgte er für einen historischen Paukenschlag.

Doch dann begann eine Ära radikalster und schmerzhaftester Reformen, die das Volk in bisher ungekannter Weise ausnahmen. Schon allein die – von heftiger Inflation begleitete - Umwandlung der sowjetischen Währung in russische Rubel war ein Schlag ins Kontor und gegen die Lebensgrundlage der Menschen. Der sowjetische Rubel kostete (zumindest offiziell) 3,20 DM und war in der Tat noch etwas wert.

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Viele hatten für ein Auto oder eine Wohnung, die Älteren fürs Begräbnis gespart. Fast über Nacht war das Geld nichts mehr wert. Wenn man für 6.000 sowjetische Rubel noch ein Auto kaufen konnte, waren 6.000 russische Rubel noch ungefähr ein Kilo Wurst wert. Einen Ausgleich gab es faktisch keinen - nur die vor 1921 geborenen, also eine Minderheit, wurden Jahre später entschädigt.

Unfreiwilliges Überlebenstraining


Die Betriebe, alle mehr oder weniger bankrott, wurden den Angestellten und Arbeitern zur Mitbeteiligung angeboten, um sie zu retten. Wenig später verfielen die Aktien oder wurden zu Schleuderpreisen aufgekauft. Rückblickend ist es unverständlich, wie damals viele Familien überleben konnten, obwohl sie ein Jahr und länger kein Gehalt bekamen.

Manche Betriebe bezahlten ihre Mitarbeiter in Produkten. So konnte man an den Ausfall- und Fernverkehrsstraßen Handtücher, Töpfe, Auspuffanlagen, riesige Säcke mit Puffreis, Lüster und anderes kaufen. Um halbwegs den Kopf über Wasser zu halten, mussten sich alle ganz schön drehen. Umverteilung der materiellen Werte

Jelzins "Familie": Strippenzieher im Kreml


Zu dieser Zeit wurden die Filetstücke der russischen Wirtschaft an umtriebige und geschäftstüchtige Leute verhökert, die zum richtigen Moment in der richtigen Sauna saßen. Unter Jelzin übernahmen dann die zu Reichtum Gekommenen mehr und mehr hinter den Kulissen das Ruder.

Jelzin repräsentierte und sprach dem Wodka über Gebühr zu, die Strippen zogen andere – bald nannte man sie mehr oder weniger öffentlich „die Kreml-Familie“. Sie verpassten den Russen eine Schocktherapie, um erfolgreich auf den vordem gehassten und viel gescholtenen Kapitalismus einzuschwenken.

Theoretisch war dies sicher nötig, denn wie hätte sonst Kapital akkumuliert werden können. Im guten alten Europa dauerte dieser Prozess rund 200 Jahre, das neue Russland hatte diese Zeit nicht. Der ursprüngliche historische Prozess war schließlich durch die Oktoberrevolution 1917 unterbrochen worden.

Machtfülle dank neuer Verfassung


Im Auf und Ab des wirtschaftlichen Alltags ging etwas unter, dass sich „Zar Boris“ mit Hilfe der neuen Verfassung eine enorme Machtfülle sicherte. Genau das hatte er übrigens an Gorbatschow kritisiert. Gerüchte über Geldwäsche hinter den Kulissen kursieren. Im Januar 1995 beginnt der erste Tschetschenienfeldzug – und endet in einem Fiasko. Waffenhändler beliefern beide Seiten und häufen märchenhaften Reichtum an. Bei den Parlamentswahlen im Dezember 1995 muss Jelzin schon starke Verluste hinnehmen.

Immerhin, er schafft im folgenden Jahr die Todesstrafe ab und setzt eine Begnadigungskommission unter Leitung des populären Schriftstellers Anatoli Pristawkin ein, was ein Novum in der Geschichte ist. Aus den Präsidentenwahlen 1996 geht er als Sieger hervor – aber auch nur, weil Medien und einflussreiche Kreise mächtig gegen die Kommunisten agitieren.

Jelzin war trotz seiner schweren gesundheitlichen Probleme angetreten, offensichtlich genötigt von der Kremlfamilie, die an einem Machterhalt interessiert war. Danach ist Jelzin oft von der Bildfläche verschwunden, weil er krank ist. Im November 1997 unterzieht er sich einer Herzoperation.

Abgang und Abgesang


Bis Ende 1999 wurden von Jelzin einige Premierminister durchprobiert. Hinter den Kulissen wurde offenbar eifrig nach einem geeigneten Nachfolger gesucht, denn Jelzin ist zu krank, um weiter als Gallionsfigur fungieren zu können.

Nach eingehender Prüfung durch die „Familie“ wird pünktlich zum Jahreswechsel 1999/2000 Wladimir Putin dem staunenden Volke als Nachfolger anempfohlen, in guter alter dynastischer Tradition. Vorher hatte sich Jelzin sich natürlich noch Unantastbarkeit und zahlreiche Privilegien festschreiben lassen. Aber immerhin, freiwillig und ungezwungen war vor ihm noch nie ein russischer Staats-Chef zurückgetreten.

Nach einigen Jahren Ruhestand – in dem sich seine Gesundheit auch wieder sichtlich erholte – starb Boris Jelzin am 23. April 2007. Er wurde mit allen Ehren auf dem Friedhof am Moskauer Neujungfrauenkloster beigesetzt.



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