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Von Leningrad in die weite Welt - Rudolf Nurejew vor einem Theaterplakat seiner Ballettschule. (Foto: 24h.ru)
Von Leningrad in die weite Welt - Rudolf Nurejew vor einem Theaterplakat seiner Ballettschule. (Foto: 24h.ru)
Sonntag, 17.03.2013

Gott des Tanzes: zum 75. Geburtstag von Rudolf Nurejew

St. Petersburg. Geboren in der Transsib, als erster sowjetischer Balletttänzer im Westen geblieben, aufgestiegen zum absoluten Star der internationalen Szene – am 17. März wäre Rudolf Nurejew 75 Jahre alt geworden.

Die begeisterte Ballettwelt hatte in Nurejew ihr Idol, ihren Gott gefunden. Auch 20 Jahre nach seinem Tod bescheinigt ihm der große Hamburger Choreograph John Neumeier, er sei „der berühmteste und einflussreichste Tänzer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ gewesen.

Kartoffeln mit Salz


Dabei war ihm der weltweite Ruhm wahrlich nicht in die Wiege gelegt worden. Seine Mutter war auf dem Weg in die Garnison seines Vaters in den russischen Fernen Osten, als sie am 17. März 1938 in der Transsibirischen Eisenbahn in der Nähe von Irkutsk niederkam – das vielleicht ein Symbol für die spätere Heimat- und Ruhelosigkeit ihres Sohnes?

Die Kindheit in der tatarischen Heimat hinter der Wolga war geprägt von bitterer Armut. Es sei für ihn ein Festtag gewesen, wenn es mal Kartoffeln mit Salz zum Essen gegeben hätte, erzählte Nurejew später. Tatarstan gab ihm aber das allerwichtigste mit – die Liebe zum Tanz. Die ersten Kenntnisse erwarb er in Volkstanzgruppen.

Der unmögliche Sprung nach Leningrad


Dann der Sprung nach Leningrad an die berühmte Ballettschule des Kirow-Theaters – eigentlich eine Unmöglichkeit, betrachtet man die Umstände. Nurejew war nicht nur ein Niemand aus der tiefen Provinz, er war zudem mit 17 viel zu alt für eine höchst konservative Traditionsschule, die ihre Eleven eigentlich mit zehn Jahren aufnahm. Und – es mangelte ihm an tänzerischer Technik.

Aber der Entschluss, als Tänzer „alles“ zu werden, trieb den jungen Tataren an. Innerhalb von drei Jahren schaffte er den harten Weg zum Solo-Tänzer des Kirow, auch dank der steten Unterstützung durch seine Lehrerin Natalia Dudinskaja. Sie hatte anscheinend den Schlüssel zu dem widerspenstigen, unbequemen Nurejew gefunden.

“Ich will frei sein“


Für weltweite Aufmerksamkeit sorgte er zum ersten Mal, als er sich in Juni 1961 weigerte, von einer Gastspieltour in Frankreich in die Sowjetunion zurückzukehren. Als die Kirow-Truppe nach ihren Auftritten in Paris nach London weiterfliegen sollte, wurde Nurejew befohlen, stattdessen nach Moskau zurückzukehren. Für ihn hätte das das Ende der internationalen Karriere bedeutet. Also unternahm er einen Verzweiflungsschritt.

Am Flughafen Le Bourget sprang er bei der Abfertigung über die Absperrungen und flüchtete sich sozusagen in die Arme der Polizei. Dort erklärte er, er wolle politisches Asyl, weil er „frei sein will“. Dieser „Sprung zur Freiheit“, wie ihn die Reporter damals bezeichneten, war der Beginn einer atemberaubenden Karriere.

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Der erste Superstar des Balletts


In den 1960er und 1970er Jahre war Nurejew so etwas wie eine Pop-Ikone der Ballettwelt. Seine expressive, explosive, emotionale Bühnenpräsenz und sein exaltiertes, hemmungsloses Ausleben seiner Leidenschaften im Privatleben machten ihn zu einem echten Medien- und Publikumsstar. So etwas hatte es bisher nie gegeben in der abgeschlossenen, strengen und arroganten Szene.

Zusammen mit der 19 Jahre älteren Margot Fonteyn bildete er über Jahre hinweg das „Traumpaar des Tanzes“ – international bejubelt und vergöttert. Nurejew eroberte alle großen Bühnen der Welt, später machte er sich selbst ans Choreografieren, und auch darin war ihm ungewöhnlicher Erfolg beschieden.

Revolutionär des Tanzes


Rudolf Nurejew revolutionierte den Tanz des 20. Jahrhunderts in mehrfacher Hinsicht. Er befreite den männlichen Part von seiner Unterordnung unter die weibliche Hauptfigur und führte ihn zur Gleichberechtigung auf der Bühne.

Ein großer Verdienst Nurejews ist außerdem die Wiedereinführung der russischen Balletttraditionen auf den westlichen Bühnen. Er knüpfte sozusagen an die unterbrochene Linie der legendären Djagilewschen Ballets Russes vom Beginn des Jahrhunderts an, die in den Wirren der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche jener Zeit untergegangen waren.

Alles genommen, alles gegeben


Nurejew war schön, reich, umworben und endlos arrogant. Er besaß Wohnungen in Paris, Monte Carlo und New York, eine Farm in Virginia und sogar eine Insel nahe Capri. Doch all der Ruhm und Reichtum half nicht gegen die innere Getriebenheit, Ruhelosigkeit und das nie versiegende Heimweh.

Als seine Mutter im Sterben lag, genehmigte die Sowjetunion ihm die Einreise für 48 Stunden. 1990 ging sein Traum in Erfüllung, noch einmal am Kirow tanzen zu dürfen. Aber da war er schon gezeichnet durch seine HIV-Erkrankung und nur noch ein Schatten seiner selbst. Rudolf Nurejew starb am 6. Januar 1993 in Paris.



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