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Russisches Ehrenmal Gremjatsche bei Woronesch. (Foto: Weien/.rufo)
Russisches Ehrenmal Gremjatsche bei Woronesch. (Foto: Weien/.rufo)
Montag, 25.04.2011

Woronesch: Gemeinsame Erinnerungskultur, Teil II

Woronesch. Im südrussischen Woronesch ging es bei einer wissenschaftlichen Vortragsreihe um deutsche und russische Erinnerungskultur und die Überwindung von Totalitarismus. Lesen Sie dazu die Fortsetzung unseres Berichts.

Zur Delegation um Professor Bonwetsch stieß auch der Ungar Dr. Lajos Vollner, ansässig in Kaufbeuren (Bayern). Sein Vater hatte einst bei Woronesch in den Reihen der 2. ungarisch-königlichen Armee gekämpft.

Bei Russland-Aktuell
• Woronesch: Gemeinsame Erinnerungskultur, Teil I (20.04.2011)

Lajos Vollner auf den Spuren seines Vaters


Vollner sucht in Woronesch und Umgebung nach weiterem Material für sein Buch "Woronesch. Das Schicksal ungarischer Soldaten in Russland 1941-1942", das er demnächst veröffentlichen wird. Zu diesem Zweck besichtigt er die im Gebiet Woronesch gelegenen ungarischen Friedhöfe in Boldyrka und Rudinko sowie die Schlachtfelder südlich von Woronesch.

Seine Recherchen will er zukünftig auf die jüdischen Arbeitsdienstler in den Reihen der ungarischen Armee ausweiten. Auf dem ungarischen Friedhof in Rudkino sind den ungarisch-jüdischen Zwangrekrutierten eigene Namenstafeln zugedacht.

Sie waren unbewaffnet, gruben Schützengräben aus und mussten Minen verlegen. Wie nicht anders zu erwarten, kamen die meisten bei der Zerschlagung der ungarischen Armee ums Leben. Von den insgesamt 50.000 ungarisch-jüdischen Arbeitsdienstlern kehrten nur 5.000 aus dem Krieg zurück, so Vollner.

Für die einheimische Bevölkerung machte das allerdings lange keinen Unterschied. Auch heute noch wird in Rudkino oft von den ungarisch-jüdischen Soldaten gesprochen, denen es in der „Armeeküche“ doch recht gut gegangen sei.

Einschlägige Institutionen


Das bunte Puzzle der Woronescher Erinnerungskultur wäre unvollständig ohne die Erwähnung der einschlägigen Institutionen, Museen und Akteure der Stadt. Das Militärhistorische Museum veranschaulicht in seiner Grundkonzeption umfassend und patriotisch gesinnt die Besetzung der westlichen Stadthälfte Woroneschs im Juli 1942 und den Sieg über die deutsche Wehrmacht und deren Verbündete im Januar 1943.

Außerdem ist das Museum aber auch Anlaufpunkt für zahlreiche Initiativen und Vereine. Im Winter 2010 wurden hier mit großem Pathos die offiziell verschwiegenen „kalten Krieger“ Woroneschs – Generäle, die nach dem Zweiten Weltkrieg bei kriegerischen Konflikten im Ausland für die Sowjetunion im Einsatz waren – als Helden gefeiert.

Das hindert die Museumsmitarbeiter nicht daran, Menschrechtsaktivisten von der YHRM (Jugendmenschenrechtsbewegung) zu unterstützen, wenn die jungen Leute eine Anne-Frank-Ausstellung veranstalten möchten.

Selbst deutsch-russische Stolpersteinverlegungen sind im Gespräch. Frau Furssowa, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Militärhistorischen Museums, vertritt vor Ort das Moskauer Holocaustzentrum.

Professor Bonwetsch im Gespräch mit Kirill Nikolajew von Memorial. (Foto: Weien/.rufo)
Professor Bonwetsch im Gespräch mit Kirill Nikolajew von Memorial. (Foto: Weien/.rufo)

Memorial bettet Stalinismus-Opfer um


Die örtliche Filiale der Organisation Memorial sorgt mit spektakulären Umbettungsaktionen dafür, dass die Opfer des Stalinismus in der Erinnerungskultur des Gebietes Woronesch einen festen Platz haben. Im Wald von Dubowka bei Woronesch werden jedes Jahr Opfer des stalinistischen Terrors umgebettet und im Beisein von Gebietspolitikern und kirchlichen Würdenträgern nach christlich-orthodoxem Brauch beigesetzt.

Im Sommer vergangenen Jahres zeigte das Regionale Zentrum für mündliche Geschichte der Pädagogischen Universität im renommierten Kunstmuseum von Woronesch eine Ausstellung zu dem umstrittenen Thema "Ostarbeiter". Die Woronescher Erinnerungskultur "von unten" ist also auf den ersten Blick um vieles differenzierter, als die patriotischen Stereotypen und Siegerpathos russisch-sowjetischer Erinnerungskultur.

Förderung der Wissenschaft in der Region


Professor Bonwetsch ist nicht zum ersten Mal in Woronesch. Gemeinsam mit dem Regionalen Zentrum für Mündliche Geschichte der Staatlichen Pädagogischen Hochschule (RZUI) veranstaltete das Deutsche Historische Institut (DHI) 2008 in Woronesch den Workshop "Kinder des Krieges".

Der dreiteilige Vorlesungszyklus in Woronesch vom 13. bis 15. April 2011 wurde gemeinsam von der Staatlichen Pädagogischen Universität Woronesch und der Zentralen Filiale der Russischen Juristischen Akademie organisiert. Weitere prominente Gäste waren die Professoren A. Borosdjnak und N. Waschkau von der Staatlichen Universität Lipezk.

Insgesamt zwölf Wissenschaftler der Woronescher Universität fördert das DHI derzeit mit Stipendien. Ähnlich enge Beziehungen zu russischen Regionen pflegt das Institut nur mit dem Gebiet Kemerowo. Bonwetsch ist Ehrendoktor der Universität Kemerowo und hat dort noch vor seiner Zeit am DHI als Gasprofessor unterrichtet.

DHI unterstützt Historiker beider Länder


Das DHI Moskau entstand 2005 mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Die derzeit 15 deutschen und russischen Mitarbeiter erforschen gemeinsam die Geschichte Deutschlands und Russlands.

Bei Russland-Aktuell
• Gipfel-Gedenkfeier: Komorowski u. Medwedew in Smolensk (11.04.2011)
• Denkmalstreit mit Georgien: Moskau bekommt „Reichstag“ (13.07.2010)
• Eindrucksvoller Motorradkorso zu Kriegsgräbern (22.06.2010)
• Putin und Tusk gedenken der 4.500 Opfer von Katyn (07.04.2010)
• Russland gedenkt der Opfer des Zweiten Weltkriegs (22.06.2009)
Zahlreiche Projekte fördern die Intensivierung der Kooperation zwischen russischen und deutschen Wissenschaftlern und den wissenschaftlichen Nachwuchs. Stipendien ermöglichen deutschen und russischen Hochschullehrer die Arbeit in Moskauer Bibliotheken und Archiven.

Das Institut bietet Hilfe bei der Bewältigung der zum Teil mühseligen Visabeschaffung. Deutsche Historiker erhalten durch Kurzstipendien des Instituts die Möglichkeit, im Russischen Staatlichen Militärarchiv ("Sonderarchiv") zu arbeiten.

Bonwetsch leitete das DHI mit Sitz in der Moskauer Bibliothek für Ausländische Literatur (INION) von 2005 bis 2009. Schwerpunkte der Arbeit des Instituts waren unter seiner Leitung die Aufarbeitung der erstmals in Russland zugänglichen Archive und Dokumente sowie die stalinistischen Verfolgungen in der sowjetischen Provinz.

In den Massenmedien vielbesprochene Veröffentlichungen krönten Bonwetschs Tätigkeit am DHI, darunter das Buch "Stalinismus in der sowjetischen Provinz 1937-1938: die Massenaktion aufgrund des operativen Befehls Nr. 00447", mitherausgegeben von Rolf Binner und Marc Jung und erschienen 2010 im Akademie Verlag.

Deutsche Tage in Woronesch stehen bevor


Zu den Deutschen Tagen in Woronesch im September 2011 hofft man auf ein erneutes Treffen mit Professor Bonwetsch. Dessen Terminplan ist allerdings schon „überbucht“. Im Sommer findet im DHI eine weitere hochkarätige Konferenz zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs statt.

Bonwetsch, der seit 2009 im Ruhestand ist, scheint über seine Kontakte in den Regionen doch noch viele Fäden am DHI zu ziehen. Er betreut persönlich zahlreiche Stipendiaten. Der gefragte Russlandspezialist ist ein ausgezeichneter Kenner der russischen Mentalität und ein wichtiger Ansprechpartner für die von Problemen und dem alltäglichen Überlebenskampf geplagten russischen Nachwuchswissenschaftler.

(Susann Weien/.rufo)

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