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Am 11.11.11 wird in Petersburg kräftig geheiratet - die Landspitze der Wassili-Insel wird hinterher unbedingt aufgesucht. (Foto: mr7.ru) |
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Freitag, 11.11.2011
11.11.11 - volle Standesämter am SchnapszahlentagMoskau/St. Petersburg. Am ultimativen Schnapszahlentag wird in Russland kräftig geheiratet. Weil die Zahl Glück bringen sollen, fahren die Standesämter Sonderschichten. Aber mehr Hochzeiten bedeuten auch mehr Scheidungen.
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In der russischen Hauptstadt wollen am 11.11.11 zwei Mal so viele Paare den Bund fürs Leben schließen als an normalen Tagen. Der graue und feuchte November lädt ja sonst gar nicht zum Heiraten ein, aber der numerische Sonderfall lässt in Moskau statt 500 knapp 1.200 Paare vor den Heiratsbeamten ziehen.
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In Petersburg sind es am Tag der sechs Einsen mit 561 Paaren ebenfalls fast doppelt so viele wie sonst. Dass der Heirats-Enthusiasmus an der Newa etwas geringer ausfällt als an der Moskwa, mag am Beginn der sehr dunklen Jahreszeit liegen, die in Petersburg traditionell schwer zu ertragen ist und bei vielen Menschen Depressionen auslöst.
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Kurzer Weg zum Scheidungsrichter
Während in Deutschland die Jecken in ihre Karnevalssaison starten, wollen sich viele, besonders junge Russen heute ihr Glück sichern. Experten für Zahlenmystik behaupten denn auch, die sechs Einser brächten Erfolg, Glück, Schönheit, Liebe und Reichtum.
Wer im Standesamt arbeitet, sieht dies etwas anders. Die künstlich hochgepeitschte Nachfrage nach Eheschließungen habe meist eine negative Folge: Wer an solchen verzauberten Tagen heiratet, steht meist schnell vor dem Scheidungsrichter, schreibt die Internetzeitung nakanune.ru.
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Die meisten Russen sind skeptisch
In Russland sind Aber- und Wunderglaube eigentlich nichts Besonderes. Die kleinen Alltagstaktiken gebe niemals jemandem die Hand über eine Türschwelle hinweg und lass deinen Weg keine schwarze Katze kreuzen stehen hier noch hoch im Kurs.
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An die Zahlenmagie glauben dennoch nur 20 Prozent der Russen, hat das Internetportal Superjob.ru herausgefunden. Der 11.11.11 ist meist für junge Leute unter 24 etwas Besonderes. 71 Prozent der Befragten stehen der Jahrhundertzahl aber mehr oder minder gleichgültig gegenüber.
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Zehn Prozent wollen den heutigen Tag auf die eine oder andere Weise begehen. 84 Prozent sehen ihn allerdings als ganz normalen Tag wie jeden anderen auch an.
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