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Der Film "Katyn" des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda wurde im russischen Staatsfernsehen gezeigt (Foto: Archiv/.rufo)
Der Film "Katyn" des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda wurde im russischen Staatsfernsehen gezeigt (Foto: Archiv/.rufo)
Mittwoch, 07.04.2010

Putin und Tusk gedenken der 4.500 Opfer von Katyn

Katyn. Bis vor kurzem wäre ein solches Treffen fast unvorstellbar gewesen: Premierminister und Ex-KGB-Mann Putin und der polnische Regierungschef Tusk ehren die vom NKWD erschossenen 4.500 polnischen Offiziere von Katyn.

"Diese Verbrechen sind durch nichts zu rechtfertigen", sagte Putin während der gemeinsamen Besichtigung der Gedenkstätte in der Nähe von Smolensk. "In Russland haben wir eine klare politische, juristische und moralische Verurteilung der Untaten des totalitären Regimes, die nicht wieder umkehrbar ist".

Man könne die Vergangenheit zwar nicht mehr ändern, man müsse aber die Wahrheit und die historische Gerechtigkeit wiederherstellen, sagte Putin. Diese Arbeit werde von russischen und polnischen Historikern und Geistlichen geleistet.

Bei Russland-Aktuell
• 70 Jahre Katyn – Zwischen Aufarbeitung und Vergessen (02.04.2010)
• Auschwitz-Jubiläum: Polens Präsident lädt Medwedew ein (08.01.2010)
• Wider das Vergessen: Das Massaker von Palmnicken (01.02.2010)
• Militärparade auf dem Roten Platz mit Alliierten (06.04.2010)
• Putin verurteilt politische Repressionen der Sowjetzeit (31.10.2007)
Mit zynischen Lügen sei Jahrzehntelang versucht worden, die Wahrheit über die Massenerschiessungen von Katyn zu verdunkeln. Allerdings sei es auch eine Lüge, die Schuld daran dem russischen Volk zu geben. Das russische Volk, das selbst die Schreckensjahre des Bürgerkriegs, der Zwangskollektivierung und der Repressionen durchgemacht habe, könne wohl besser als andere nachempfinden, was die Namen Katyn, Mednoje (bei Twer) und Pjatichatka (bei Charkow) für polnische Familien bedeuten.

In dieselbe Reihe gehören, so sagte Putin, auch der Truppenübungsplatz Butowo bei Moskau, wo unter Stalin tausende von russischen Geistlichen erschossen wurden, und die Solowki-Inseln, Magadan, Kolyma, Workuta, Norilsk und Belomorkanal.

Die Logik der Repressionen, die alle Teile der Bevölkerung betraf, war es, Angst und Schrecken zu verbreiten, die niedersten Instinkte in den Menschen zu wecken, sie gegeneinander zu hetzen und sie zu zwingen, blind und gedankenlos Gehorsam zu üben.

Bereits im September vergangenen Jahres hatten Putin und Tusk in Danzig vereinbart, russisch-polnische Zentren zum Studium der Tragödie von Katyn zu bilden.

Nach dem gemeinsamem Besuch an der Gedenkstätte im Wald von Katyn setzten Wladimir Putin und Donald Tusk ihr Arbeitstreffen mit Gesprächen über Wirtschaftskoo-peration, Pipelinebau u.a. in Smolensk fort.



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