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Zentrum der Feiern zum 70. Jahrestag des Sieges von Stalingrad war der Mamajew-Hügel. Foto: TV) |
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Montag, 04.02.2013
Stalingrad/Wolgograd: Politiker forcieren DiskussionMoskau. Die Diskussion um eine eventuelle Rückbenennung von Wolgograd in Stalingrad ist wieder entbrannt. Jetzt sprechen sich die Föderationsrats-Chefin und der Leiter der Zentralen Wahlkommission für ein Referendum aus.
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Valentina Matwijenko, Vorsitzende des russischen Oberhauses, sagt gegenüber der Zeitung Iswestija: Die Welt kennt die Schlacht von Stalingrad als Kriegswende. Aber nicht alle wissen, dass es in Paris eine Metro-Station mit diesem Namen gibt. Über eine Umbenennung müssen aber die Bürger befragt werden. In dieser Frage spricht viel dafür und viel dagegen.
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Befürworter in den höchsten Kreisen der Macht
Wahlkommissions-Chef Wladimir Tschurow haut in die gleiche Kerbe: Er würde ebenfalls ein Referendum durchführen, wenn eine entsprechende Entscheidung gefällt werden würde. Vize-Premier Dmitri Rogosin twittert unzweideutig:
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Ich habe nie einen Hehl aus meiner Sympathie für diesen Schritt gemacht, auch vom Standpunkt von Wirtschaft und Investitionen her. Rogosin gehörte 2003 zu den Duma-Abgeordneten, die die Frage der Rückbenennung auf die Tagesordnung gebracht hatten. Im russischen Parlament war sie damals auf mehrheitliche Ablehnung gestoßen.
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Die Stimmung hat sich gedreht?
Vor gut zehn Jahren war im Zusammenhang mit den bevorstehenden Feiern zum 60. Jahrestag des Sieges eine Diskussion um den Namen der Wolga-Metropole entbrannt. Die Ablehnung in der russischen Gesellschaft war eindeutig gewesen.
Auch Wladimir Putin, der damals seine erste Amtszeit im Kreml absolvierte, hatte sich dagegen ausgesprochen. Und eine Bürgerbefragung in Wolgograd hatte ebenfalls nur wenige Anhänger der Idee gefunden.
Inzwischen scheint sich die Stimmung zumindest teilweise gedreht zu haben. In den Reihen der Machtpartei Einiges Russland und unter den Kommunisten der KPRF gibt es viele Anhänger der Idee; beim Gerechten Russland und der rechtsliberalen LDPR stößt sie auf wenig Gegenliebe.
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Kommunisten-Führer Gennadi Sjuganow erinnert daran, dass in Stalingrad vor 70 Jahren das Schicksal der Welt entschieden wurde. Er sagt, seine Partei habe 100.000 Unterschriften dafür (die Umbenennung) gesammelt.
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Wladimir Schirinowski, Parteichef der LDPR, spricht sich nicht gegen den Namen Stalingrad aus, aber gegen die Person Joseph Stalin: Stalin hat so viele Verbrechen begangen. Bei uns sind vor dem Krieg 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen und danach noch einmal 20 Millionen.
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Politisches Trolling und Spiel
Für den Historiker Alexander Archangelski ist die Diskussion um Stalingrad nicht mehr als politisches Trolling: Wir benennen ja auch St. Petersburg nicht in Leningrad um, obwohl es dort die Leningrader Blockade gegeben hat, erinnert er.
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Fernsehhistoriker Eduard Radsinski spricht von Patrioten-Spielchen: Diese Stalinisierungs-Spiele interessieren mich keinen Deut. Er rät den Beteiligten, sich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren. Aus dem Kreml sind bisher keine Kommentare zu hören.
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Zarizyn, Stalingrad, Wolgograd
Die 1589 gegründete Stadt an der Wolga trug bis 1925 den Namen Zarizyn, was mit der Zarin aber nichts zu tun hat, sondern im Tatarischen goldener Sand oder gelbes Wasser bedeutet haben könnte.
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1925 war Stalin bereits auf dem Weg zur absoluten Macht. Im Bürgerkrieg war er in Zarizyn Kommissar der Roten Armee gewesen, deshalb bekam die Stadt nun seinen Namen. Im zweiten Weltkrieg fand hier eine erbitterte Schlacht zwischen der Roten Armee und der deutschen Wehrmacht statt, die zum Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs wurde.
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Am 2. Februar wurde in Wolgograd der 70. Jahrestag des Sieges in dieser Schlacht begangen. Zuvor hatte das Stadtparlament erlassen, an sechs militärischen Gedenktagen im Jahr Wolgograd offiziell als Stalingrad zu bezeichnen.
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