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Sonnenuntergang in Sibirien. Ein Großteil der Strecke bei der Rallye führt durch menschenleeres Gebiet ohne Straßen (Foto: Deeg/.rufo)
Sonnenuntergang in Sibirien. Ein Großteil der Strecke bei der Rallye führt durch menschenleeres Gebiet ohne Straßen (Foto: Deeg/.rufo)
Dienstag, 17.06.2008

Transcontinental 2009: Weltreise für den Umweltschutz

Moskau. Eine Rallye als Werbung für Umweltschutz? Das Projekt klingt abenteuerlich und doch verlockend. Eine Reise mit dem Auto quer über den Globus, das Ganze CO2-neutral. Herausforderung pur. Fahrer werden noch gesucht.

Von Paris nach New York kommt man in acht Stunden – mit einem Flugzeug. Oder aber in 240 Tagen mit dem Auto quer durch Europa, Russland, die Beringstraße, Alaska, Kanada und die gesamte USA und ohne die Umwelt mit CO2-Ausstößen zu schädigen.

43.000 Kilometer mit Bio-Kraftstoff unterwegs


Ausgedacht haben sich das Projekt Matthias Jeschke und Jürgen Graf von der Firma Extrem Events. Die Tour über rund 43.000 Kilometer soll die Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien unter Beweis stellen. Denn betankt werden die Jeeps mit Bioethanol (möglichst aus Stroh- und Holzabfällen). Das auch hier bei der Verbrennung anfallende CO2 soll durch Baumpflanzungen ausgeglichen werden.

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Gerade in Russland, durch das ein Großteil der Route führt, sei die Suche nach Biokraftstoffen schwierig, gesteht Jürgen Graf ein. Überhaupt bietet die Strecke durch Russland die größten Herausforderungen. Östlich von Nowosibirsk wartet mit dem Altai-Gebirge bereits das erste anspruchsvolle Stück auf die drei Jeeps und ihre Fahrer.

Wer Lust auf ein Abenteuer dieser Art hat, kann sich noch als Fahrer einkaufen – eine Art Refinanzierung für das Projekt. Billig ist das Vergnügen freilich nicht. Für das Teilstück Moskau – Nowosibirsk werden etwa 10.000 Euro fällig, für die Strecke Nowosibirsk – Ulan Bator sind es sogar 14.000 Euro. Das schwerste Teilstück an Land, Magadan – Uelen, kostet etwa 25.000 Euro.

Durchs eisige Tschukotka


„Hinter Magadan haben wir ein Teilstück von 5.000 Kilometern ohne Straßen“, erklärt Graf. Erschwerend kommt hinzu, dass die Arktis-Halbinsel Tschukotka, der östliche Zipfel Russlands, im Winter erreicht wird, wenn die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt liegen.

Im Internet
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In Magadan werden die Autos daher noch einmal umgebaut, um die „Pannensicherheit“ zu erhöhen. „Der Motor wird dick eingepackt und wir werden auch Reifen mit Schläuchen innen drin aufziehen, damit diese keine Luft verlieren“, erklärt Graf.

Zudem ist die maximal zwölfköpfige Crew mit Zelten, Schlafsäcken, Schaufeln und GPS- und Funk-Geräten ausgestattet. Eine Helikopterstaffel aus Magadan soll im Notfall zu Hilfe eilen.

Schwimmend über die Beringstraße


Das schwierigste Teilstück ist zweifellos die Überquerung der Beringstraße. Diese wird voraussichtlich nicht ganz zufrieren. Daher wollen die Weltreisenden auf Tschukotka einen Außenbordmotor ans Fahrzeug anbringen, der den Jeep auch schwimmend steuern kann. „Kritisch wird es nur bei dünnem Eis“, gesteht Graf.

Derzeit arbeiten die Projektentwickler noch an einer Lösung, um auch in diesem Fall vorwärts zu kommen. Spätestens Ende August bis Mitte September soll alles fertig sein. Die Reise geht bereits am 1. Oktober in Paris los.

Unterstützt wird die Werbekampagne für erneuerbare Energien auch von der Deutschen Energie Agentur (dena). Zahlreiche Pressekonferenzen und Ausstellungen in den Etappenzielen sollen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Thema lenken. Die Resonanz, da sind sich die Organisatoren sicher, wird riesig sein.



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