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Valentin Danilow muss für 14 Jahre hinter Gitter (Foto: www.newsru.com)

Donnerstag, 25.11.2004

14 Jahre Lagerhaft für angeblichen Spion Danilow

Moskau. Der russische Physiker Valentin Danilow ist am Mittwoch von einem Gericht im sibirischen Krasnojarsk wegen angeblicher Spionage für China zu 14 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Unmittelbar vor der Urteilsverkündung hatte der Wissenschaftler noch einmal seine Unschuld beteuert. Der Prozess war im Vorfeld von Bürgerrechtsgruppen massiv kritisiert worden.

Danilow, der in der Vergangenheit an geheimen Projekten mitgearbeitet hatte, hatte einige seiner Forschungsergebnisse an ein Institut in der Volksrepublik China weitergegeben. Der Physiker war 2001 verhaftet worden und im Dezember 2003 nach einem ersten Prozess von einem Geschworenengericht freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch eine Neuverhandlung durchsetzen können. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Danilow hat stets bestritten, dass die nach China weitergegebenen Forschungsergebnisse den Charakter von Staatsgeheimnissen hatten.

Bei Russland-Aktuell

Hartes Spionage-Urteil gegen Wissenschaftler (07.04.2004)
Freispruch für Wissenschaftler Danilow (29.12.2003)
Umweltschützer Pasko darf nicht ins Ausland reisen (14.07.2003)
Aus dem Straflager vors Oberste Gericht (23.01.2003)

Der Prozess gegen den sibirischen Physiker ist nur der letzte in einer ganzen Kette von Verfahren gegen mutmaßliche Spione und Verräter, die in Russland in den letzten Jahren stattfanden. Im April war der Politologe Igor Sutjagin zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, der aus öffentlich zugänglichen Quellen eine Analyse über den Zustand der russischen Atomstreitkräfte erstellt hatte. Internationales Aufsehen erregte auch der jahrelange Prozess gegen den Militärjournalisten Grigori Pasko, der nach der Veröffentlichung von Artikeln über die Verklappung von Atommüll im Pazifik als Spion verurteilt wurde.

(epd/kp)

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