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Ein Abenteuer - Fahrt mit der Kaunas über die Ostsee. (Foto: Wiedemann/.rufo)
Ein Abenteuer - Fahrt mit der Kaunas über die Ostsee. (Foto: Wiedemann/.rufo)
Montag, 12.09.2011

Ein Schiff für zwei – mit der Fähre über die Ostsee

Martina Wiedemann, Moskau. Es begann als Schnapsidee und wurde eine außergewöhnliche Reise. Kurzentschlossen machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Deutschland und fuhren dabei ein Stück mit der Fähre über die Ostsee…

Auslöser dafür war ein Beitrag auf R-A über die neue Fährlinie Kiel-Sassnitz-Ust Luga gewesen, die es seit Ende Juli dieses Jahres gibt.

Die Buchungsversuche per Internet schlugen fehl, alles ausgebucht, war da zu lesen. Also rief ich in Kiel an, wurde freundlichst behandelt und konnte sofort buchen. Der Internetauftritt weise noch Schwächen auf, aber Sofortbucher bekämen immer noch ein Plätzchen. Also buchte ich für Auto und Passagiere die Überfahrt von Ust Luga nach Sassnitz auf Rügen.

Nächtliche Abenteuerreise von Moskau nach Ust Luga


Ust Luga sei in der Nähe von Petersburg, ein neuer Hafen, der die nördliche Hauptstadt entlasten sollte, ließ ich mir sagen. Nun wälzte ich Karten, strapazierte Google Earth und befragte Freunde und Bekannte, um die Reiseroute heraus zu bekommen und auch die ungefähre Reisezeit, denn wir wollten ja die Fähre nicht verpassen.

Der Computer hatte uns für die Strecke von rund 820 Kilometern sage und schreibe 16 Stunden Reisezeit ausgespuckt. Da wir um 17 Uhr auf die Fähre mussten, fuhren wir nachts um eins von zu Hause in Moskau mit reichlich Reiseproviant und Optimismus ausgerüstet los.

Der kam uns auf der „Straße zur Hölle“, wie Chris Rear treffend über eine andere Straße dieser Art singt, streckenweise abhanden. Schlechte Straße und Baustellen, die die ohnehin viel zu schmale Straße in ein Nadelöhr verwandelten, zerrten an den Nerven.

Die wichtige Fernverkehrsstraße von Moskau nach Petersburg verdient nicht einmal diese Bezeichnung – sie ist eine Katastrophe! Häufige Kaffeepausen und Gehopse ums Auto hielten uns wach. Und der Nervenkitzel beim Mal-Müssen. Wer geht schon gerne allein ins dunkle Gebüsch? Was anderes gibt’s aber nicht oder ist nicht ratsam zu benutzen.

Ust Luga liegt zwischen Petersburg und Narva dicht an der Grenze zu Estland. Irgendwann muss man die ungeliebte Trasse Moskau-Petersburg verlassen und über kleine Landstraßen zum Hafen finden. Mit der Ausschilderung ist es ja in Russland nicht weit her, aber Karte und gute Hinweise von Ortskundigen ließen uns den Hafen schon nach zehn Stunden finden. Den Navi wollten wir gar nicht erst in Versuchung führen.

Gewöhnungsbedürftiger Hafen für Passagiere


Große rot-gelb leuchtende Krananlagen wiesen uns auf dem letzten Teil der Strecke den Weg. Die Wächter des Geländes hatten eine Liste mit den Namen der Zutrittsbefugten vor sich und fragten meinen Gefährten, ob er Martina sei.

Sie gaben uns merkwürdige Hinweise und schickten uns aufs Gelände, wo wir erst einmal die Vertretung der Reederei suchten. Die wussten Bescheid, dass wir kommen, konnten uns aber die Zeit bis zur Abfahrt weder mit einem Kaffee noch mit einem Imbiss verkürzen, denn auf dem neuen Hafengelände herrscht totale Brache.

Zum Glück schlossen sie einen Container auf, der eine benutzbare Toilette hatte. Langsam forderte die Müdigkeit ihren Tribut. Aber außer im Auto zu hocken gab es keine Möglichkeit, sich auszuruhen, keine Bank weit und breit, auf der man hätte die Sonne genießen können.

Bei Russland-Aktuell
• Fährverkehr: wöchentlich fünf Mal Petersburg-Helsinki (23.06.2011)
• Schnellfähre verbindet Kaliningrad und Petersburg (01.04.2011)
• Ostseefähre: Nach Petersburg auf die langsame Tour (02.09.2010)

Zoll und Grenzkontrolle kochen ihr eigenes Süppchen


Also als erstes die Formalitäten erledigt, damit das Boarding ohne Behinderung vonstattengehen konnte. Erster Anlaufpunkt war der Zoll. Von vier Schaltern hatte nur einer geöffnet. Pro Person dauerte es unendlich lange, denn die vor uns Stehenden fertigten Güterwaggons und Lastzüge ab. Bei jedem gab es was zu Beanstanden und ungelöste Fragen.

Als wir endlich an der Reihe waren, stellte sich heraus, dass für uns keine Formulare vorhanden waren. Die mussten erst vom anderen Ende des riesigen Hafengeländes geholt werden.

Offensichtlich hatte niemand dazu Zeit oder Lust, denn wir kamen mit der netten Dame vom Zoll überein, dass wir nichts zu verzollen haben und somit keine Deklaration brauchten. Das stimmte auch. Und das Auto wollten wir ja auch wieder mitbringen, also ging es ohne Papierchen ab.

Die Fähre aus Kiel war bis auf den letzten Meter beladen, deshalb zog sich das Entladen hin. Wir mussten uns also weiterhin wach und bei Laune halten. Dann war die Fähre leer, die Zugmaschinen holten sich ihre Hänger ab und wir drehten Däumchen, schon leicht ungehalten.

Es hat noch ewig gedauert, bis die Angestellten der Reederei endlich die Grenzer überredet hatten, uns an Bord gehen zu lassen. Sie bestanden auf einer vollständigen Passagierliste, die es aber gar nicht gab, wie sich kurz darauf herausstellte. Nun wollten sie die Zollerklärung sehen, die wir auch nicht hatten.

Nach langem Hin und Her und nachdem ich anfangs den falschen Pass hingezeigt hatte ohne gültiges Visum, durften wir passieren. Zwei große Zisternen mussten dableiben. Sie konnten nicht geöffnet werden, und die Grenzer vermuteten dort drin kurdische Flüchtlinge. Röntgen wollten sie nicht. Der Grenzer ist König.

Einsamer PKW in Großraumfähre


Wir hatten uns schon ausgemalt, wie der kleine PKW neben Eisenbahnwaggons und Lastzügen verschüchtert angeleint stehen würde. Wie groß war das Erstaunen, dass er dort anfangs ganz alleine stand. Nur kurz vor Ablegen kamen noch zwei LKWs dazu. Wir waren die einzigen Passagiere. Das erklärte auch die Mail von der Reederei, dass Sassnitz nicht angelaufen würde und wir bis Kiel mitfahren müssten.

Als Entschädigung würden wir kostenlos verpflegt. Anstelle der angekündigten Kabine mit Doppelstockbett bekamen wir die Luxuskabine zugewiesen. Das war alles preislich für die Reederei auf jeden Fall erträglicher als den Hafen in Sassnitz anzulaufen mit Lotsen und allem Drum und Dran, um einen PKW und zwei Hanseln von Bord zu lassen.

Passagiere mit Verwöhnstatus


Wir hatten die große Eisenbahnfähre, die 1989 zwischen Mukran und Klaipeda verkehrte, so gut wie für uns allein. Von Samstagabend bis Dienstagfrüh umsorgte uns die litauische Crew hingebungsvoll.

Die Köchin erkundigte sich mittags und abends, was sie für uns denn Schönes zubereiten dürfe, die Servicemanagerin erkundigte sich, wann wir im Bordshop einkaufen wollten oder ob die Bar geöffnet werden solle. Über Bordfunk wurden wir an Deck und in der Kabine über den Beginn der Mahlzeiten informiert. Abends bereitet man uns die Sauna vor.

Das war Erholung pur, die Seele konnte nach Herzenslust baumeln. Die Besatzung beobachteten wir bei der Arbeit, der Kapitän zeigte uns die große Fähre von oben bis unten. Sie steht im Guinnessbuch der Rekorde als größte Eisenbahnfähre. Zumindest war sie das 1989, als fünf dieser Pötte fertig gestellt wurden.

Im Bauch der Fähre, die 1.600 Meter Fracht laden kann und auch Eisenbahnschienen im Unterdeck hat, befindet sich eine große Sauna für die Crew mit einem Schwimmbecken mit Meereswasser und ein Basketballfeld. In der Freiwache können die Besatzungsmitgliederauch noch in ihrer Muckibude schuften.

Interessante Reisevariante für Passagiere


Der Kapitän Ginderas Paluzkas kennt die Ostsee wie seine Westentasche, seit elf Jahren befährt er das Baltikum mit Kapitänspatent und seit einem Jahr ist er der Chef auf der „Kaunas“, einem der fünf rekordverdächtigen Schiffe, die Ende der achtziger Jahre in Wismar gebaut wurden.

Neuerdings können auch Privatreisende mit ihren PKWs die Fährlinie nutzen, es gibt Platz für 262 Passagiere. In mehreren Bars und einem Restaurant können sich die Reisenden entspannen. Falls sie denn über die neue Möglichkeit, nach Russland oder Deutschland zu reisen, Bescheid wissen.

Die Fahrt von Ust Luga bis Kiel dauerte von Samstagabend 20 Uhr bis Dienstagmorgen sieben Uhr. Wir kamen sogar ein wenig später an, weil der Kapitän aus Spargründen streckenweise nur mit zwei anstelle vier Motoren lief. So schipperten wir mit ungefähr elf Knoten anstelle von sechzehn.

Ich hatte nichts dagegen. Es hätte noch länger dauern können, wann hat man schon mal ein so großes Schiff für sich allein.

In Kiel stand an der Ausfahrt der Landungsstelle ein Kleinbus der Polizei. Drei gut gelaunte Polizisten erledigten die Grenz- und Zollkontrolle in Personalunion. Nach so einer freundlichen Begrüßung in Deutschland schauten wir voller Optimismus auf die bevorstehenden Tage und Reisen.



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