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Erfolg für Siemens CEO Peter Löscher. Er hat einen neuen Partner in Russland (Foto: Ballin/.rufo) | |
Mittwoch, 04.02.2009
Atomkooperation: Siemens neuer Partner heißt RosAtom
Moskau. Russlands Regierungschef Putin hat Siemens eine „vollwertige Partnerschaft“ im Bereich Atomenergie angeboten. Die Kooperation zwischen Siemens und RosAtom soll die Marktposition beider Unternehmen stärken.
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„Wir sind bereit, von der Realisierung einzelner Projekte zur Schaffung einer vollwertigen Partnerschaft zwischen Siemens und unserem Konzern RosAtom überzugehen; wir könnten aktiv in Russland, Deutschland und anderen Ländern zusammenarbeiten“, sagte der russische Premier beim Empfang der Siemens-Delegation im Weißen Haus in Moskau.
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Russland will Zusammenarbeit mit Siemens stärken Wladimir Putin würdigte den „bedeutenden und gewichtigen Anteil“ von Siemens an der Entwicklung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen und erklärte, Moskau wolle die Kooperation mit dem deutschen Technologie-Konzern auf mehreren Gebieten verstärken; „beim Verkehr, beim Maschinenbau und im Bereich Energie“.
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Als neue Richtung der Zusammenarbeit käme die Atomenergie dazu, meint Putin. „Wir freuen uns über die Einladung zu Gesprächen, unsere bestehende Zusammenarbeit in der Energietechnik auf das Feld der Kernkraft auszuweiten“, sagte Siemens-Vorstandschef Peter Löscher dazu.
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Neuer Partner nach dem Ausstieg bei Areva In einer Arbeitsgruppe sollen die möglichen Kooperationsformen besprochen werden. Die Gruppe wird noch heute ihre Arbeit aufnehmen. Erste Ergebnisse werden laut Löscher bis Ende April erwartet.
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Mit der Vereinbarung hat Siemens nur wenige Tage nach seinem Ausstieg beim französischen Nuklear-Konzern Areva einen neuen Partner gefunden; freilich keinen einfachen: RosAtom ist eine Staats-Holding oder eigentlich eher die russische Atombehörde, hervorgegangen aus dem ehemaligen Atomministerium. Unter Leitung des früheren Ministerpräsidenten Sergej Kirijenko dirigiert sie den gesamten zivilen Atomsektor in Russland.
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Kirijenko selbst begrüßte die Zusammenarbeit. „Die Vereinigung unserer Anstrengungen stärkt die Positionen von RosAtom und Siemens auf dem Weltmarkt wesentlich“, sagte er. Bei mehreren Projekten, u.a. bei der Ausrüstung eines von Rosatom gebauten Kernkraftwerks in China, hat Siemens schon mitgewirkt.
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Atomenergoprom beherrscht den ganzen atomaren Produktionszyklus Die nun vereinbarte breite Zusammenarbeit wird voraussichtlich mit dem RosAtom untergeordneten Konzern AtomEnergoProm erfolgen. Löscher hatte bereits vor dem Treffen mit Putin grundsätzliches Interesse an einer Kooperation mit dem staatlichen Konzern bekundet.
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Der Monopolist ist das einzige Unternehmen weltweit, das den gesamten Zyklus der Atomverarbeitung beherrscht – von der Urangewinnung und –anreicherung über die Produktion von Atombrennstoff und schlüsselfertigen Atomkraftwerken bis hin zur letztendlichen Gewinnung von Atomstrom.
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AtomEnergoProm ist durch seine für das internationale Geschäft verantwortliche Tochtergesellschaft AtomStroiExport die Nummer 1 als Exporteur von Atomkraftwerken. AtomStroiExport ist u.a. für den Bau des AKW im iranischen Bushehr verantwortlich.
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