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| Aufpolierte Tradition Mariana Sadovska und Borderline (Foto: E. Weible, Köln) |
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Donnerstag, 16.09.2010
Mariana Sadovska Jazz-Klangbilder aus der UkraineMainz. Sie malt mit ihrer Band Borderland zauberhafte Klangbilder aus ihrer ukrainischen Heimat. Mariana Sadovska, Musikerin aus Lwiw, gastiert diesen Herbst viermal in Deutschland. Die Ukraine erforscht sie musikalisch.
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Mariana Sadovska kam vor acht Jahren nach Deutschland und lebt heute in Köln. Geboren wurde sie 1972 in Lwiw (Lemberg). Seit 1991 ist sie als Künstlerin in Europa und den USA unterwegs. Und irgendwie ist sie auch eine Art Heimatforscherin in Sachen ukrainischer Musik. Permanent auf Spurensuche in ihrer ehemaligen Heimat. Und sie wird immer wieder fündig.
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| Konzertorte und -termine |
22.09.2010 Mainz, SWR-Kultur im Foyer, Funkhaus
25.09.2010 Köln, Kölner Musiknacht, Altes Pfandhaus
09.10.2010 Hünxe, Wunderkammern, Otto-Pankok-Museeum
22.10.2010 Nürnberg, Worldmusic Cafe, Villa Leon
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Mehr als nur herkömmliche Volksmusik
Borderlands Repertoire lässt traditionelle Weisen in eine weite Jazzlandschaft eintauchen. Diese Musik hat einen Ethno-Rahmen, wenn auch keinen starren. Eigentlich kann man es auch getrost als Worldmusic bezeichnen. Schließt man die Augen, wähnt man sich in der heimeligen Bukowina oder in den schroffen Karpaten. Halt irgendwo in Galizien, dort in der westlichen Ukraine. Macht man sie wieder auf, hat man die sagenhafte Energie eines Derwisches vor Augen.
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Expressionismus am Mikrofonständer
Ein bisschen schräg darf es für die Wahlkölnerin dabei schon sein. Mariana Sadovska bewegt sich stimmlich irgendwo zwischen Hubert von Goiserns Alpinkatzen und Yoko Ono. Nur eben auf ukrainisch. Langweilig ist das garantiert nicht. Eher berauschend in einer immer breiter gefächerten Kulturszene. "...eine stupende Mischung aus archaischen Elementen, Stimmkunst, Hard-Rock und ironisch-theatralischen Brechungen", soweit der Pressetext. Mariana Sadovska ist ja nebenher auch noch Performerin. Eine Schauspielkarriere hat sie parallel absolviert.
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Eine exquisite Band im Hintergrund
Keinesfalls unerwähnt lassen darf man die technisch versierten Musiker, die sie begleiten und stützen. Jarry Singla am Piano, Peter Kahlenborn an der Percussion und Sebastian Gramss mit seinem unverkennbaren Bass. Sie allesamt kommen aus Deutschland und weben Mariana Sadovska einen unwiderstehlichen Klangteppich.
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Die Frontfrau darf dabei einfach nur die Frontfrau sein. Alle dieser Mitmusiker haben bereits etliche Gastspiele bei internationalen Künstlern absolviert und kennen sich bestens aus in ihrem Genre.
Tradition zeitgenössisch interpretiert
Mariana Sadovska spielt mit ihren musikalischen Wurzeln. Sie kitzelt das essentielle dabei heraus und verpackt es in ein neues Gewand. Seit 15 Jahren betreibt sie ihre Feldforschung in der Ukraine schon. Sie bereist mit offenen Ohren ihre alte Heimat und findet in den entlegensten Landesteilen immer wieder Lieder, Legenden und Reime. Zu Wort gewordene Sehnsüchte und Träume. Die meisten sind lediglich mündlich überliefert. Überwiegend die Frauen haben sie bewahrt.
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Westeuropäischer Jazz trifft osteuropäische Musikkultur
Marina Sadovska erzählt vom Abschiedsschmerz der Emigranten, aber auch von der neuen Hoffnung. Ihre Musik ist alles andere als das Klischee der Balalaika. Und trotzdem geht es immer um Geschichten: vom Leben, dem Abenteuer, dem Leid und der Liebe. Auch wenn die Vertonung pure Avantgarde ist.
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In die Texte, durchwegs in ukrainischer Sprache gehalten, fließen immer einmal wieder englische Fragmente mit ein. Einfach nur um dem Zuhörer zu vermitteln, um was es eigentlich geht. Denn auf ihre Texte legt sie Wert die etwas andere Heimatforscherin.
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