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Das Gesetz über die schwarzen Listen im Internet hatte schon im Vorfeld zu erregten Diskussionen geführt. Betreiber wie Wikipedia hatten sogar dagegen gestreikt. (Foto: ru.wikipedia.org)
Das Gesetz über die schwarzen Listen im Internet hatte schon im Vorfeld zu erregten Diskussionen geführt. Betreiber wie Wikipedia hatten sogar dagegen gestreikt. (Foto: ru.wikipedia.org)
Donnerstag, 22.11.2012

Russlands schwarze Liste im Internet sorgt für Ärger

Moskau. Erst Google, dann YouTube. Innerhalb kurzer Zeit sind die IP-Adressen von zwei bekannten Internet-Ressourcen auf dem Index der russischen Zensurbehörde gelandet - ein technischer Fehler, wie die Internethüter nach Protesten einräumen.

Im Juni hatte die russische Duma die Einführung der schwarzen Liste für Internetseiten, die jugendgefährend sind, beschlossen. Das Gesetz ist zum 1. November in Kraft getreten.

Aufsicht über das Internet


Seitdem wird von der Telekom-Aufsichtsbehörde RosKomNadsor ein Register geführt, auf dem Seiten mit verbotenen Inhalten landen. Diese werden dann operativ gesperrt.

Bei Russland-Aktuell
• Erste Fälle: Russlands Internetzensur läuft sich warm (13.11.2012)
• Minister droht YouTube-Abschaltung in Russland an (18.09.2012)
• Zensur für den Kinderschutz: Kultfilme sind bedroht (31.08.2012)
• Russland führt schwarze Listen im Internet ein (12.07.2012)
• Wikipedia Russland streikt gegen Informationsgesetz (10.07.2012)
Auf der offiziellen Webseite http://www.zapret-info.gov.ru/ können jetzt von jedermann Webadressen geprüft werden, ob sie auf der Sperrliste stehen. Außerdem können Besucher dort die Behörde auf verbotene Web-Inhalte hinweisen.

Versehentlich auf dem Index


Doch immer wieder landen auch eigentlich jugendfreie Seiten auf dem Index. Erst traf es die Webseite „Lurkomorje“ – eine jugendlich-humorige Enzyklopädie nach Wikipedia-Art „zur Gegenwartskultur“.

Anfang der Woche traf es dann sogar die Suchmaschine Google und am Mittwoch landete auch der Videokanal YouTube auf der Schwarzen Liste.

Technische Fehler bei der Umsetzung


In das Register sollte eigentlich nicht der gesamte YouTube-Kanal, sondern einige Unterseiten aufgenommen werden, die unerwünschte Informationen enthalten könnten, erklärte später der Pressesekretär von RosKomNadsor Wladimir Pikow. An den Betreiber sei gleichzeitig die Aufforderung ergangen, diese Inhalte zu löschen.

YouTube kam der Forderung, trotzdem stand das Portal noch mehrere Stunden lang auf dem Index, ehe es dann schließlich von der Seite genommen wurde. RosKomNadsor erklärte dies mit einem technischen Fehler.

Experten hatten schon bei der Einführung des Gesetzes vor einer möglichen Einschränkung der Meinungsfreiheit. Seiten mit oppositionellem Inhalt sind allerdings noch nicht gesperrt worden.



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Irtimid 22.11.2012 - 12:57

Wie naiv muss man eigentlich sein, um zu denken das man das Internet beherrschen kann. Von wem werden die Politiker beraten. Eine der wenigen Möglichkeiten ist, das ganze russische System vom Rest der Welt abzukoppeln. Anders ist eine Beherrschung oder Eingrenzung doch überhaupt nicht möglich. Ist doch nur eine geringe Erfolgsaussicht. Was auch immer für ein Ziel mit diesem Gesetz verfolgt wird.


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