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Teurer Fehlschuss: Bulawa-Rakete beim Testflug. (Foto: TV) |
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Dienstag, 04.08.2009
Inventur des Overkills: Russland hat genug AtomwaffenMoskau. Russland hat zwar Probleme mit der Entwicklung der neuen seegestützten Interkontinentalrakete Bulawa - aber die Vorräte reichen: 3.906 Atomsprengköpfe und 811 Trägerwaffen, heisst es im Vorfeld neuer Abrüstungsgespräche.
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Seitdem Michail Gorbatschow und US-Präsident George Bush sen. den ersten START-Vertrag unterzeichneten, seien die Atomarsenale beider Länder erheblich geschrumpft, erklärt in einem Interview mit der Armeezeitung "Roter Stern" (Êðàñíàÿ Çâåçäà) der Vizechef des "Nationalen Zentrums für Verminderung der atomaren Gefahr", Oberst Sergej Ryschkow.
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Abgerüstet um die Hälfte - aber immer noch genug, die Erde mehrfach zu vernichten
Am 1.7.1991 hätten die USA über 2.246 Trägerwaffen und 10.563 Atomsprengköpfe verfügt, die UdSSR über 2.288 Trägersysteme und "nur" 8.757 A-Sprengköpfe. Gegenwärtig seien die Zahlen bei den USA 1.195 Träger und 5.573 A-Bomben, auf russischer Seite 811 Träger und 3.906 atomare Gefechtsköpfe.
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Problemrakete Bulawa soll auf jeden Fall fertiggestellt werden
Weil die neu entwickelte, seegestützte Interkontinentalrakete mit Mehrfachsprengköpfen Bulawa in den vergangenen Jahren bei jedem zweiten Test-Start abstürzte oder ausser Kontrolle geriet, war der Chefkonstrukteur der Rakete im Juli selbst zurückgetreten. Die Entwicklung der Problem-Rakete solle aber auf jeden Fall weitergeführt werden, erklärte der russische Flottenchef.
Gestern entliess Dmitri Medwedew den Kommandeur der Strategischen Atomstreitkräfte Nikolai Solowtsow und beförderte dessen bisherigen Vize Andrej Schwaitschenko zum neuen Befehlshaber der Interkontinentalraketen.
Russland hält auch in seiner neuen Sicherheitsdoktrin daran fest, dass Atomwaffen die Säule der nationalen Sicherheit seien. Medwedew und Putin haben aber mehrfach erklärt, dass sie kein neues Wettrüsten wollen.
Atomwaffen sind billiger und effektiver als eine Runderneuerung der Streitkräfte
Militärfachleute gehen allerdings davon aus, dass eine Modernisierung der Atomstreikräfte immer noch billiger und insgesamt für das Abschreckungspotential effektiver wäre, als eine Runderneuerung der gesamten konventionellen Streitkräfte Russlands.
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Die juristische Basis für die spürbare Abrüstung atomarer Angriffswaffen in den vergangenen 15 Jahren sei der START-Vertrag. Dieser habe für Stabilität und Vorhersehbarkeit gesorgt, sagt auch der russische Abrüster vom Dienst in dem Zeitungsinterview.
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Bis zum 4.Dezember 2009 soll ein START-Nachfolgevertrag ausgearbeitet und unterzeichnet werden, vereinbarten Obama und Medwedew bei ihrem Moskauer Gipfel. Expertengespräche laufen bereits.
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Das Problem dabei sind allerdings die alten US-Pläne für einen Raketenabwehrschirm in Osteuropa.
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Medwedew besteht darauf, dass die Abrüstung von Angriffs- und Verteidigungswaffen gekoppelt sein muss. Medwedew und Putin schlagen einen gemeinsamen, amerikanisch-russisch-europäischen, globalen Raketenschirm vor.
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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