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Dienstag, 28.05.2002

Auto-Import: Unter Über-Rasern durch Suomi

(St. Petersburg) „Mit dem Auto nach Russland?“ Der deutsche Zollbeamte am Grenzübergang Thayingen bei Singen versucht vergeblich, die Route gedanklich abzufahren. Da kommt ja auch einiges zusammen: Zuerst 1000 Kilometer deutsche Autobahn bis nach Rostock. Danach 22 Stunden auf der Fähre über die Ostsee. Weiter 400 Kilometer durch das schöne Finnland bis zu einem der spärlichen finnisch-russischen Grenzübergänge.

Russland ist eines der wenigen europäischen Länder, das den privaten Import von gebrauchten Personenwagen noch zulässt. Die Zollgebühren sind einzig abhängig vom Hubraum. Die Schmerzgrenze scheint mit den zur Zeit geltenden 1500 Euro für ein Zwei-Liter-Auto noch nicht erreicht zu sein. Dies soll sich nach dem Willen der Regierung jetzt aber ändern. Unter dem Druck der einheimischen Autohersteller soll diesem Treiben nun ein Ende gesetzt werden. Die Einführung der prohibitiv hohen Zollsätzen wurde zwar immer wieder verschoben. Doch jedes Gerücht in der Presse hat in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Panikreaktionen geführt – abzulesen an tagelangen Staus vor den russischen Grenzübergängen.

Die Idee, ein Auto aus der Schweiz nach Petersburg zu überführen, war deshalb zwar vielleicht zeitgemäß, aber nicht besonders originell: Unser Blutdruck stieg das erste Mal bereits im Überseehafen von Rostock. Der Geheimtipp, mit der Fähre von Rostock nach Hanko an der finnischen Südküste zu fahren, war offensichtlich keiner. Gut 80 Prozent aller Fahrzeuge waren mit deutschen Transitnummern ausgestattet. Russisch war DIE Sprache an Bord.

Ein Blick auf das Wagendeck gibt Aufschlüsse über den russischen Autogeschmack. Besonders hoch scheint die Nachfrage nach drei bis fünfjährigen Wagen der gehobenen Mittelklasse aller deutscher Hersteller zu sein. Die meisten Wagen werden bei einem Peregonschik (wörtlich Über-Raser) bestellt, der das gewünschte Modell innerhalb einer Woche verzollt beim Auftraggeber in Moskau, Petersburg oder wo auch immer abliefert. Gewiefte Peregonschiki verdienen pro überführten Wagen bis 1000 Dollar netto.

Obwohl die Route via Finnland eigentlich ein Umweg ist, und der Fährpreis die Marge schmälert, haben die wenigsten Peregonschiki Lust, ihre kostbare Fracht durch Lukaschenkos Schurkenstaat Weißrussland zu fahren. Auch die baltischen Staaten liegen nicht hoch im Kurs. Es bleibt also Suomi, ein Land mit guten Straßen, wenig Verkehr und einer langen Grenze mit Russland.

Importierte Wagen müssen beim Grenzübertritt registriert werden. Die Prozedur dauert 10 bis 15 Minuten pro Auto. In sechs Stunden können also etwa 40 Importe abgewickelt werden. Gerüchte auf der Fähre, wonach die Abfertigung bis zu drei Tage dauern kann, verfehlen ihre Wirkung bei uns nicht. Die Stimmung sinkt auf Null.

Wie lange am Ende die Warterei dauert, wird zum Teil bereits in Rostock entschieden. Wer sich auf dem richtigen Autodeck die Pool-Position sichern konnte, hat gute Aussichten auf eine Spitzenplatz an der russischen Grenze - vorausgesetzt, er kommt in Finnland ohne Boxenstopp durch. Trotz gelegentlichen Geschwindigkeitskontrollen und rigorosen Strafen (bis zum Entzug des Visums) ist das Tempo auf der Rennstrecke Richtung Osten hoch – und es werden keine Geschenke gemacht. Wir landen schließlich auf dem vierten Platz. Kein Medaillienrang, aber ein Achtungserfolg für Amateurfahrer.

Die einzige gemeinsame Grenze der EU mit Russland, zugleich eine Schengen-Außengrenze, ist auf beiden Seiten schwer bewacht und gut befestigt. In lächerlichen sechs Stunden passieren wir den Grenzübergang Nujamaa/Brusnitschnoje. Dem Fahrer hinter uns in der Schlange überreichen wir unsere restlichen RedBull-Vorräte. Er wird’s gebrauchen können - wir erreichen nach weiteren drei Stunden erschöpft, aber glücklich St. Petersburg. Er hat dagegen noch den Weg nach Ufa im Ural vor sich.

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