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Die Einwohner von Butowo wollen nicht in seelenlose Plattenbauten zwangsumgesiedelt werden (Foto: Packeiser/.rufo)
Die Einwohner von Butowo wollen nicht in seelenlose Plattenbauten zwangsumgesiedelt werden (Foto: Packeiser/.rufo)
Dienstag, 18.07.2006

Revolte gegen Bürgermeister Luschkow und die Bulldozer

Karsten Packeiser, Moskau. Die Moskauer Stadtplaner sind nicht zimperlich damit, Altbauten durch moderne, teure Hochhäuser zu ersetzen. Die Bewohner einer Holzhaussiedlung am Stadtrand wollen sich damit nicht abfinden.

Sie starteten eine Revolte gegen Moskaus mächtigen Bürgermeister Juri Luschkow und dessen Bulldozer.

Gerade sind Aktivisten der linksradikalen „Roten Jugend-Avantgarde“ zur vor Julia Prokofjewas Holzhaus vorgefahren, um den Anwohnern Schützenhilfe zu leisten. Das Staatsfernsehen bereitet eine Live-Schaltung vor. Doch dieses Mal bleibt die befürchtete Eskalation aus: Die Gerichtsvollzieher, die ein weiteres Haus im Stadtbezirk Butowo zwangsräumen sollten, haben den Termin verschoben, weil die Hausbesitzerin mit einem Herzanfall ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Hausrat auf die Straße geworfen


Die Sonderpolizei stürmte Julia Prokofjewas Haus (Foto: www.vesti.ru)
Die Sonderpolizei stürmte Julia Prokofjewas Haus (Foto: www.vesti.ru)
Direkt hinter Julia Prokofjewas Grundstück, wo sich früher einmal ein Fußballplatz befand, ragen bereits fast fertige zwölfstöckige Wohnblöcke in den blauen Sommerhimmel. Das grün gestrichene Holzhaus stand an oberster Stelle auf der Abrissliste der Behörden, nachdem ein Bezirksgericht nach einem fragwürdigen Prozess die Zwangsräumung abgesegnet hatte.

Über 100 Kämpfer der Sonderpolizei hatten das von Nachbarn mit Barrikaden verteidigte Haus gestürmt, die Scheiben eingeschlagen und die Bewohner abgeführt. „Sie haben den gesamten Hausrat auf die Straße geworfen“, erzählt Prokofjewa. Anstelle ihres eigenen Hauses mit Garten wurde der Frau und ihrem erwachsenen Sohn eine kommunale Einzimmer-Wohnung zugewiesen, zu der sie allerdings bis heute keinen Zutritt hat.

Doch Julia Prokofjewa will gar nicht nicht in einem Hochhaus-Neubau in der Achmed-Kadyrow-Straße leben. Sie kehrte inzwischen in ihr verwüstetes Haus zurück. „Ich gehe hier nicht mehr weg“, sagt sie. Eine orthodoxe Christus-Ikone und ein Putin-Portrait sollen das Gebäude nun vor weiteren Übergriffen bewahren. Auf einer Gartenbank halten die Anwohner Kriegsrat und besprechen eine neue Medien-Offensive.

Auch Alexander Rodins Garten soll plattgemacht werden (Foto: Packeiser/.rufo)
Auch Alexander Rodins Garten soll plattgemacht werden (Foto: Packeiser/.rufo)

Jedes Frühjahr neue Drohungen


Seit der Eingemeindung vor über zwanzig Jahren plant die Moskauer Stadtregierung schon den Abriss der Holzhaussiedlung in Butowo. Auch alle anderen Reste dorfähnlicher Bebauung auf dem Moskauer Stadtgebiet sollen verschwinden. „Jedes Frühjahr haben uns die Beamten gesagt, wir bräuchten kein Gemüse mehr anzupflanzen, weil alles eingeebnet würde“, erzählt der Rentner Alexander Rodin. Sein Vater war während der Stalin-Zeit selbst aus der Innenstadt nach Butowo zwangsumgesiedelt worden, als im Stadtzentrum ein grandioses Bauprogramm gestartet wurde. Rodin hat sein ganzes Leben in Butowo verbracht und will daher für keinen Preis der Welt sein Elternhaus aufgeben.

Einige der Anwohner prozessierten nach der Wende in Russland Jahre lang vergeblich, um eine Privatisierung ihrer Grundstücke durchzusetzen. Doch was nach russischem Recht erlaubt war, blieb nach Moskauer Recht verboten. Die Behörden weigerten sich sogar, Umbauarbeiten an den Häusern zu genehmigen und zu registrieren. Auf dem Papier haben viele Gebäude daher nur einen Bruchteil ihres tatsächlichen Wertes.

Holzhäuser können brennen


Bei Russland-Aktuell
• Schlacht um Moskau: Luschkow vor dem Aus? (07.07.2006)
• Butowo: Putin soll Stadtteil-Räumung verhindern (21.06.2006)
• Bürgerinitiativen gegen Bauwahnsinn in Moskau (07.12.2004)
„Und ich dachte immer, wenn ich in Rente gehe, kann ich ruhig unter meinem Apfelbaum sitzen und Gedichte lesen“, seufzt Rodin, der sich dem Bürgerkomitee zur Rettung von Butowo angeschlossen hat. Ihn macht besonders ärgerlich, dass die Verwaltung mit ihm noch nicht einmal darüber geredet hat, ob er wegziehen will und welche Entschädigung es geben könnte.

Überall hören die Anwohner dagegen, dass es aussichtslos sei, gegen „den Staat“ zu rebellieren. Örtliche Beamten warnten, dass „Holzhäuser leicht brennen können“. Nach einem Feuer in der Siedlung zogen Feuerwehrleute im Frühjahr zwei Leichen aus den Trümmern. Einige der Anwohner haben inzwischen ihr Einverständnis zu einer Umsiedlung gegeben.

Für Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow sind die widerspenstigen Bewohner der Holzhaussiedlung in Butowo „gierige Geizhälse“, die die Behörden im Kampf gegen die chronische Wohnungsnot behindern, denn er will in Butowo mehrere tausend neue Sozialwohnungen schaffen. Für jede Familie werde eine gerechte Lösung gefunden, versprach er. Doch einige der Betroffenen hätten bereits vor Jahren als Entschädigung für ihre Umsiedlung eine Wohnung erhalten und würden nun eine zweite fordern. Dies werde die Stadt nicht hinnehmen.

Aber auch die Einwohner in Butowo sind zu allem entschlossen. Ein Frau schiebt ihren Kinderwagen an den Aktivisten der „Roten Jugend-Avantgarde“ vorbei und sagt dann: „Ich werde mich auch notfalls mit meinem Baby vor die Planierraupe werfen.“

(epd)


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