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Eine Gasverflüssigungsanlage in Sachalin soll Russland den asiatischen Markt öffnen (Foto: Ballin/.rufo) |
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Freitag, 05.04.2013
Energiewende: Russlands knausriger Wunschpartner im OstenMoskau. Und seid Ihr nicht willig, so liefere ich Öl und Gas nach China seit Jahren beunruhigt die Schreckensvision schon Europas Politiker. Doch Grund zur Panik gibt es nicht. Russlands Verhandlungen mit China laufen zäh.
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Früher, als man in Europa die Chinesen noch belächelte, kursierte folgender Witz in Deutschland: Militärmanöver in China. Der General gibt die Befehle an die Offiziere aus: Eine Million Soldaten auf den rechten Flügel, eine Million Soldaten auf den linken Flügel, die Panzer in die Mitte, befiehlt er. Darauf die erstaunte Gegenfrage: Alle beide?
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Witze über die chinesische Armee macht heute niemand mehr. Das Militär ist hochgerüstet dank gekaufter und kopierter Waffentechnik u.a. aus Russland. Nur ein Detail an dem Witz stimmt bis heute: China besticht durch Quantität statt Qualität.
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Großkunde China will riesigen Rabatt
Auch bei den Energieverhandlungen mit Russland setzt China auf seine Masse. Moskau will seine Energielieferungen verständlicherweise diversifizieren. Das energiehungrige China bietet da verlockende Perspektiven. Als rhetorisches Druckmittel gegen Europa funktioniert die Energiewende Richtung Osten blendend doch in der Realität gibt es noch Probleme.
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Denn China würde zwar bis zu 75 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich abnehmen. Doch das Land zahlt schlecht: 290 USD pro 1.000 Kubikmeter bietet Peking als Obergrenze. Das ist weniger als Gazprom in Europa verdient (ganz zu schweigen von der Ukraine, die nach dem umstrittenen Gasliefervertrag von 2009 derzeit weit über 400 USD zahlen muss). Dabei sind die Kosten für Gazprom deutlich höher als in Europa, denn das Gas für China soll überwiegend aus Ostsibirien kommen.
Erschließung von Ostsibirien ist teuer
Die großen Gasfelder in Kowykta, Tschajanda und anderswo in Jakutien und um den Baikalsee herum sind abgelegen und noch nicht erschlossen. Auch die Pipelines müssen teilweise noch verlegt werden. Das verzögert nicht nur die Lieferungen bis 2018, sondern erhöht auch die Förderkosten, die laut Gazprom bei 350 USD pro 1.000 Kubikmeter liegen. Ein Minusgeschäft also.
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Selbst wenn die Berechnungen von Gazprom als überhöht eingestuft werden können aus finanziellen Gründen macht eine Belieferung Chinas unter diesen Umständen wenig Sinn. Gewinnbringend wäre laut Michail Krutichin, Partner von Rusenergy, nur der Verkauf des Schelfgases vor der Küste Sachalins an China.
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Japan zahlt besser
Allerdings reicht dies erstens nicht, um die Lieferverträge mit China zu erfüllen und zweitens gebe es für dieses Gas ebenfalls bessere Abnehmer. In Japan, also quasi vor der Haustür Sachalins, beträgt so der Gaspreis etwa 600 USD pro 1.000 Kubikmeter. Mit LNG-Anlagen kann das Flüssiggas aber auch weiter transportiert werden in den südostasiatischen Raum, auf den Russland ebenfalls ein Auge geworfen hat.
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Trotz allem laufen die Verhandlungen mit China weiter. Russland will seinen Wunschpartner im Energiesektor bekommen will. Doch dazu muss der Kreml wohl harte Zugeständnisse machen und kann nicht auf hohe Gewinne für seine ostsibirischen Lagerstätten hoffen.
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Russland wird kein für Europa bestimmtes Gas umleiten
Gas aus westsibirischen Quellen wird Russland deswegen kaum nach Osten umleiten. Bei allen Spannungen, die derzeit zwischen Moskau und Brüssel herrschen; Russland ist nicht bereit, auf bares Geld zu verzichten. So hat Präsident Wladimir Putin dann auch Gazprom-Chef Alexej Miller angewiesen, das Projekt Jamal Europa2 wieder zu beleben. Die Pipeline führt durch Weißrussland nach Polen und in die Slowakei.
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Es wäre neben der Ostsee-Pipeline und ihrem geplanten Double sowie der Pipeline South Stream durch das Schwarze Meer die vierte neue Leitung, die Russland Richtung Europa verlegt. Europa bleibt damit für Russland der wichtigste Abnehmer von Energie die in Europa so gefürchtete Abhängigkeit von russischem Gas ist beiderseitig.
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