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Prüfstein Sotschi (Foto: Archiv/.rufo) |
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Freitag, 29.06.2007
Putin via Bush und Maine zum IOC-Plenum nach GuatemalaMoskau. Vom Treffen Putins mit Bush jun. und Bush sen. auf dessen Residenz in Maine ist wenig Gutes zu erwarten. Die IOC-Sitzung in Guatemala, zu der Putin persönlich anreist, wird dann zur Stunde der Wahrheit, meint man im Kreml.
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Wie aus der Umgebung Wladimir Putins zu vermeldet wird, hält Putin selbst die Entscheidung über den Austragungsort der olympischen Winterspiele 2014 für einen Prüfstein für die Ost-West-Beziehungen und nicht nur für einen Sportevent.
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Tatsächlich wird die Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees in Guatemala dadurch aufgewertet, dass nicht nur Putin anreist, um persönlich die Vorzüge seines Lieblingsskiortes Sotschi zu präsentieren, sondern auch aus Österreich Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und aus Südkorea Präsident Roh Moo-Hyun, die jeweils eine Lanze für Salzburg und Pyeongchang brechen wollen.
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Sollte sich das IOC trotz allem gegen Sotschi entscheiden, wäre das in den Augen Putins so meint man im Kreml eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, vergleichbar vielleicht damit, dass Russland bisher der Beitritt zur WTO verweigert wurde.
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Ablehnung Sotschis - Politik der Doppelzüngigkeit
Putin, so heißt es, würde eine negative Entscheidung des IOK in Guatemala für eine Politik der Doppelzüngigkeit halten, die von der antirussischen Westlobby im IOK durchgedrückt wird. Aber ein Rest von Hoffnung sei dennoch übrig.
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IOC-Präsident Jacques Rogge selbst erklärte vorab, das Rennen sei offen und werde knapp ausgehen. Alle drei haben eine exzellente Bewerbung abgegeben. Bei der technischen Qualität gibt es kaum Unterschiede. Für das IOC ist entscheidend, welches Vertrauen die Mitglieder in die Bewerber haben
Tatsächlich wird besonders in den letzten Wochen Pyeongchang international in allen Wettbüros bereits als klarer Favorit gehandelt. Und in der Tat spricht für Pyeongchang vor allem, dass die USA daran interessiert sind, einerseits ihren Verbündeten in Südostasien zu stärken und andererseits Russland nicht zu stark werden zu lassen.
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Nachdem Wladimir Putin sich bereits im Frühjahr beim Besuch des IOK in Russland persönlich für die Präsentation Sotschis auf die Skipiste begeben hatte, dürfte er es fast als eine nationale Kränkung auffassen, wenn Sotschi durchfällt. Aber damit stünde er nicht alleine. Insbesondere dann, wenn -wie zu erwarten- beim Treffen mit Bush in Texas die russischen Kooperationsangebote für einen gemeinsamen Raketenschirm auf keine Gegenliebe stoßen.
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Wenn der Westen nicht will, dass Russland sich in die neue Weltordnung integriert, dann müsse Russland das eben selbst tun und dabei den Rückenwind der anwachsenden anti-westlichen Stimmung in der Welt ausnutzen, schätzt man in Putins Umgebung.
Ob das allerdings der Bewerbung Sotschis hilft, ist doch sehr fraglich.
(gim/.rufo/Moskau)
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